Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen Theil I. Jahr 700-840, Nr. 38, S. 67
Kirchen. 764. September 1.
Ego Duto dono ad munasterio sancti Gallonis, quidquid in Chisincas1 habeo, hoc est casa, curtile et terra salica, et servos tuosa) his nominibus: Wolfrimus et filia sua Ruad- ruda et alio servo Wahaninco cum matre sua Sunane; ingenui tuo cummanent terram illam et si vultum manireb) post obitum meum, qualum serviciumc) mihi fecerunt, talem faciant vobis, his nominibus Hato et Urchilinus, campis, silvis, pratis, pascuis et reliqua
Acti sunt hec in villa, qui dicitur Chiriheiim* ante Albvino tribune, et post obitum meum sine ullo censo ad ipsum munasterio firmiter permaneat; et hoc est census, quod sol
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vere debeo dum vivo, de crano ad cirvisa siclas XXX et ad panem duas maltaras et friscmca trimisso valente, et ad Duhtarincas3 illud faciam venire. Egoitaque in Dei nomine Werdo rogitus scribsi et subscribsi anno XШ. domno Pip pino rege Francorum. Data sub die, quod feci ИИ non. sept., die sabbato.
Signum Tuto, qui hanc donatio nem.... sig. Albuni. sig. Wolfdreghi. fsig. Thiodrib. sig. Werdo. f sig. Otpret. f sig. Waldfrid. f sig. Eghilpret. f sig. Herchanfrid. f sig. Sigbimund. f sig. Heripret. sig. Muatheri. f sig. Cozpret.
Nomina mancipiorum Wolfcrimo cum sua filia Rodruda et cum omni edificio suo, Waniggo cum matre ejus nomine Suna cum domo et cum omni pecoliare ejus, Haato et Ursculi.
s Dir heiden Worte „'.eruno*' und rtnoa* *ind dur o I1 eine Versehlingung Лes .s* und „t* mit einander verhunden. h) Die 3 letaten Worte sind wieder gsш auzammenhüngend g«schrieheu. so dase auch ander« eingetheilt werden köunte, a. В. „»I vu It ummanire*: allein dagegen ist zu hemerken. da».* da* erste „m* durch eine Ahksrzung gegehen izt. was gewühnlicher am Endc des Wortes geschieht. c) Das „s* gleicht eher einem „f* und das „e* einem „o*; doch verlangt «1er Siun „tervieium*.
Urk. St. Gallen I. 32. — Abdruck: Cod. Trad. 24 n. 39. Wirtbg. Urkundenbuch I. 9.
1 Diesen Namen glaube ich mit ziemlicher Sicherheit auf Geisingen, Bezirksamt Donaueschingen, Grossh. Baden, deuten zu dürfen, wozu aucli die Zwischenform Gisingen (s. Mone III. 467. IV. 17. 98 etc.) genau passt. * Kirchen, ganz nahe bei Giesingen, Bezirksamt Engen, Grossh. Baden. 3 Ist nicht ganz zuverlässig zu bestimmen. Lautlich würde Duchtlingen, Bezirksamt Blumenfeld, Grossh. Baden, am besten passen. Das Wirtbg. Urkundenbuch deutet nach Memminger (Beschrei bung des Oberamts Tettnang p. 225) den Namen auf Theuringen, dessen urkundliche Form sonst regelmässig »Duringas« lautet. Für diese Deutung könnte einzig zu sprechen scheinen, dass in Urk. 16, ausgestellt in Theuringen, auch ein Tuoto und Mothari erscheinen.
Das vorliegende Pergament ist deswegen von besonderem Interesse, weil wir in demselben zuverlässig einen blossen Entwurf zu einer in aller Form auszustellenden Urkunde vor uns haben. Die verschiedenen Elemente, welche zur gül tigen und vollständigen Ausstellung der Urkunde erforderlich wären, sind mit Ausnahme der Eingangsformel sämmtlich vorhanden, jedoch in ganz willkürlicher Ordnung. Das Pergament hat in seinem obern Theile ein grosses Loch, und der Text »Ego Duto etc.« beginnt daher erst in der Mitte des Blattes und läuft fort bis zu der Formel »campis, silvis, pratis, paseuis«, die mit »et rcliqua« abgebrochen und nicht ausgeführt wird. Nach einigem Zwischenraum beginnt der zweite Theil »Acti sunt hec etc.«, der in bunter Ordnung die Elemente zur zweiten Abtheilung der Urkunde enthält. Die nun folgenden Zeugen sind sehr flüchtig. offenbar als blosse Notiz, dem obern Rande des Pergamentes nach herunter geschrieben und stehen also senkrecht gegen den übrigen Text, doch so, dass ein grosser Theil des Pergamentes ganz leer geblieben ist. An die Namen der Zeugen schliessen sich in ganz gleicher Weise als vorläufige Notiz die Namen der geschenkten Hörigen. welche nachher in dem ersten Absatz des Entwurfs an die gehörige Stelle aufgenommen wurden.
In dem Datum muss ein Fehler stecken und zwar hier in der Angabe des Tages, welche nur auf die Jahre 752 oder 758 von Pippins Regierung führen könnte. Es ist aber geradezu unmöglich, dass eines dieser beiden Jahre mit dem Jahre XIII. Pippins verwechselt wurde. Ich bessere daher kal. sept. statt IV non. sept. und erhalte dadurch das Jahr 764. welches das Jahr XП1. Pippins ist.
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Wartmann: Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen 700-840, 1863 (Google data) 38, in: Monasterium.net, URL </mom/AbteiSanctGallen/a749616e-f113-4866-83b7-603e7a157d05/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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