Urkundenbuch des Benedictiner Stiftes Seitenstetten, Nr. CCCIV. , S. 367
CCCIV.
Wir Laurencius von Gots gnadn Abbt des Gotshaws ze Sitanstetn vergehen offenbar vnd tun chund allen laeutn leben- tigen vnd chunftigen di den brief ansehnt, lesnt oder hornt lesn, daz wir mit wol bedachten mut, nach guter bedechtnuss, mit vnsers Conuents cze Sitansteten will vnd gunst, durch des heilign Gotsdinsts fudrung vnd merung willen, recht vnd red- leich haben verlihen dem Czechmayster der gmayn, den pfarr- laeutn ze Sitanstetn in ir czeche czu einem ewigen Hecht in dem munsster fur der heiligen chraewtzs alltar den ganczen czehent des guts vnd aller aekcher an der Puechen gnant pei dem Gredelekk, in der pfarr cze Sitanstetn gelegn, mit alle rechtn vnd nuczczen vnd mit aller czugehorung, besucht vnd vnbe- sucht, gepawt vnd vngepawt, denselben czehent eemaln layn von vnserm vor genantn Gotshaws czu recht lehn gehabt habnt, vnd den di obgenantn czechmayster gmayn vnd pfarrlaeut habnt gechaufft, vmb zwelif pfunt wienner pfennig, di sew gancz vnd gar gegebn, gericht vnd gewert habnt, in der beschaidn, daz sew vnd wem sew in lazzent, der in bestet vnd dingt, den vor genantn czehent des guts vnd aller aekcher an der pue- chen mit allen nuczczen vnd mit sampt dem stro all iar iaer- leich schulln in uessenn vnd nemmen vnd den selign Gotsdinst czu nuez pringen. Vnd wann ain czechmayster cze Sitanstetn stirbt oder von dem czechampt wird geschaidn, als offt daz ge- schiecht, so schol sein nachchommen den obgenant czehent von vns oder vnsern nachchomen auch nicht besten, nach auf empfahen vnd schol in doch dennach all iar in vessenn vnd nemmen, vncs daz ain newer Abbt wirt cze Sitanstetn, als offt
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daz geschiecht, schol der eegenant Czechmayster cze Sitanste- ten den obgenantn czehnt von im besten vnd auf enpfahen vnd schol da von im cze anlaitt gebn sechczik wienner pfen nig vnd nicht mer. Wann auch daz geschiecht, daz ander laeut von irn recht lehn ain gmayne stewr gebn wernt, so schol der- selb zechmayster von dem vorgenantn czehnt auch mitleiden vnd vnserm Gotshaws cze stewr geben sechczik wienner pfennig vnd nicht mer. Mit vrchund des offenn briefs, versigillt mit vnser vorgenantn Abbts. Laurencij vnd des Conuents cze Si- tanstetn czwain anhangunden jnsigilln. Geben nach vnsers her ren Christi gepurd dreiczehn hundert iar vnd in dem drei vnd newnczkiste iar, an des heilign Byschoff vnd lerer sand Am- brosij tag.
Original auf Pergament; mit zwei Siegeln.
cccv.
1393. 13. April. Sine loco. — Die Verwandten Ulrinh-s dee Prettel
beurkunden den mit Nielas dem Zauchinger getroffenen Vergleich wegen
dee von diesem an ihrem genannten Freunde verübten Todschlages.
Ich hanns vnd syman vnd jeh stephel an dem Gobolt vnd Anna mein hausfraw vnd ich chuncel ze obernasbach, vnd Chuni- gunt mein hausvraw, vnd hœnsel der czeilinger, Wir vire ge- schwisttreit vnd die drei geswein vnd ich Jorg, hensel vnd Nicla vlreichs selign des prettels chinder, den goth gnad, vnd die obgenanttn seinew geswistreitt vnd geswein vnd all andrew vnser frewntschaft vnd all erbn lemptig vnd chumftig, wir vergehn vnd bechenen offenleich mit dem prieff fur alln lewtn, swo so der fur chumpt vnd gehort wirt von des tods wegn, so der erber chnecht Niclas der zawhinger an dem ob genanttn vlreichn dem p-ettel selign getan hat, daz sich derselb erber chnecht mit vns darvmb schon gericht vnd verebent hat nach ratt fromer vnd erberr lewt, da mit vns wol genugt hat, vnd zu der zeit, da wir is mit recht wol getun machtn vnd wir sagn in auch des selbn tods vnd aller der pessrung, si sei nach goth oder nach der wellt, die vns von im gesprochn ist, dar vmb ledig vnd lozz mit dem gegenwartigen prieff, daz wir all obgenantt nach niemant von vnsern wegn in chainerlay stukeh nach wegn im nimermer schulln nach mugn darumb zu gesprechn, weder mit recht noch an recht, mit worttn noch
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werchen, vnd wer, daz vnder vns oder yemant von vnsern wegn an im vber fur, daz er bezewgn mocht mit czwaift fro- men mann, die daz gesagn mochtn pey irn trewn, an aid vnd vnberecht, der wer im vervalln vnd vellig leibs vnd guetcs an all gnad, dar inn mugn nach schulln sy nichts genissn weder ir hern nach ander herscheft. dar vmb geb wir all ob genantt den prieff zu einer warn vrchunt der sach vnd der verrichnuzz von des tods wegn, besillt mit der erbern vnd weisn an- hangunden insigill, her walthers von sewsnek vnd mit ludweigs der Tyeminger vnd michhels des paulautter, die der sach zewg sint mit iren insigilln, in vnd alln irn erbn an schedn, die daz getan habnt durch vnser aller fleizzign pet willn, wann wir selber nicht aign insigill gehabt haben, vnd vnder der er bern insigill verpindn wir vns mit vnsern trewn in aides weis an gever alles des stet ze habn, daz obn an dem prieff ver- schribn vnd benant ist, der gebn ist nach Christi gepurd drew- zehn hundert jar dar nach im drey. vnd newnczikstn jar, des nachstn suntags nach ostern.
Original auf Pergament, mit einem Siegel; zwei fehlen.
CCCVL .
1394. 23. April. Sine loco. — Elisabeth, Witwe Hanns des Hofmei sters zu Tulbing, verzichtet für sich, ihre Kinder und Erben auf alle Geldansprüche an das Stift.
Ich Elspet, Hannsen des Hofmaisters selig witib von Tul bing vnd mit sampt mir all meinew kinder, jch lindel, jch chin- czel jr sun, jch Gedraut, jch Margret, jch chunigund, jch Sweig- mut, jch Agnes jr toechter vnd all vnser eribn, chvmftigen vnd nach chvmftigen, wir vergehen all vnverschaidenleichn vnd tun kund offenleichen mit dem ,brief allen laewten, den er fur kumpt, daz wir mutwilligleich nach des Edlen vnsers lieben genaedigen herren hern Hainreichs von wallsse vnd nach ander erberr laewt weisung vnd rat vns frewntleichen vnd liebleichen mit einander bericht vn geebent habent, vmb all die ansprach vnd vodrung, so wir gehabt habn hincz vnserm genaedigen her ren hern larenczen Abbt cze Sitansteten vnd hincz dem gegen- wurtign gotzhaus da selbs, vmb ain gelt, daran vns wol genugt hat, dez wir gancz vnd gar bericht vnd beczalt sein, cze rech ten tegen an all vnser scheden also, daz ich vor genant fraw Elspet
Fontes. Abtbig. II. Bd. XXXIII. 23
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vnd all meinew kinder vnd all vnser eriben chain ansprach noch vodrung tun noch habn svllen, mit recht, noch anrecht, in kamen wegen furbaz nimmer mer hincz vnserm egenanten her ren vnd hincz dem gegenwurtign gotczhaus cze Sitansteten vnd hincz der Samnung des conuentcz daselbs vnd hincz allen jren nachkomen. waer aber, daz wir "daz indert vberfurn vnd nicht stet hieltn, wie sich daz fuget von vnsern wegen, daz dem Gotczhaus schaden praecht, es wer wenig oder vil, nichtcz ausgenomen, so schullen wir vnsers leibs vnd all vnsers gutcz veruallen sein vnserm liebn genaedigen herren hern Hainrei chen von wallsse. daz in daz alles staet vnd vnverchert beleib, dar vber gebn wir vorbenantn dem egenanten herren heim larenczen abbt cze Sitansteten vnd dem erwirdigen gotczhaus vnd Conuent daselbs den offen brief cze einem vrkchund der warhait, versigelten mit der erbern Jacobs des Chirichperg vnd wernhartcz des Eczlinger, diczeit phleger cze wallsse, di ir jn- sigiln czu pesserr sicherhait vnd geczewgnuss der sach durich vnser vleizzigen pet willen an den brief gehangen habnt in vnd allen iren eribn anschaden. darvnder verpint wir vns mit vnsern trewn an aides stat, allez daz stet cze habn, daz obn an dem brief geschribn stet, wenn wir aygener jnsigel nicht enhabn. Geben nach Christus gepurd drewczehen hundert jar darnach in dem vir vnd newnczkisten jar, am phincztag vor sand Goerigen tag.
Original auf Pergament mit zwei Siegeln.
Urkunden des Benedictiner Stiftes Seitenstetten, ed. Raab, 1870 (Google data) CCCIV. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerStiftesSeitenstetten/04554260-c3b6-4d56-884a-cf9f8ffd98ab/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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