Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Nr. 658, S. 610
Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Nr. 658, S. 610
w ir Karl von Gots gnaden Romischer keiser zu allen zy- ten merer des richs vnd konig zu Beheim, verjehen vnd tun kunt offentlich mit diesem briefe, allen den, die yn se- hent, horent oder lesent, daz wir dem erwirdigen Gerhart, bischof zu Spire, vnserm lieben fursten vnd andechtigen, sinen nachkommen vnd demselben stieffte durch getruwen, steten dienst willen, die er vnd sin furfaren bischofe da- selbst vns vnd dem heiligen Romischen riche vfft vnver- drossentlichen gethan kaben vnd er noch tun sol vnd mag
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in kunfftigen zyten, haben wir versatzt vnd satzen zu rech- ten pfande vnser vnd des richs guter, die hernach geschri- ben steent. Zu dem ersten male die stadt Landauwe vnd die marck fur funf tusent vnd zwey hundert pfunt heller vnd hundert marck silbers. Vnd darnach anderwarbe vflf vnsere juden zu Spier vnd die ytzunt wonent oder wonende werdent in allen den vesten, slossen vnd gerichten, die die vorgenannte stiffte ytzunt hat oder hernach gewynnet vfi allen der juden guter, die sie besitzent, besessen habent oder hernach besitzende werdent, fur sieben tusent pfunt heller. Item anderwarbe die stadt Weibstadt genannt vnd den kirchensatz darinne fur dreu dusent vnd zweyhundert pfunt heller. Item anderwarbe die vogtye vnd die pUegunge des closters vnd des dorffes zu Otenheim mit allen iren zu- gehorunge vmb dusent pfunt heller Spiresches gewichtes, die der vorgenannte Gerhart mit vnser vnd des riches verheng- nisse au sich gekauft hat, als wir wol vnterwiset sint, wann dieselben guter, vesten vnd pfant yme vormals von des ri- ches wegen fur die egenannt somme gelts versatzt sint. Das slagen wir yme von besonderlichen gnaden durch sinen dinst willen vff die vorgenannt stadt Landauwe vnd vff die marck von nuwes funff duseut pfunt haller vnd wejlen, daz er vnd sin nachkommen von des vorgenannten stieffts wegen zu Spire die selben guter vnd pfantschafft alle vnd ygliches besonder mit allen iren rechten, uutzen vnd zugehorunge, als sie das reiche inngehabt hat, innhaben vnd nutzen sollen vntz an die zyt, daz wir oder Romische keyser vnd kunig, vnser nachkommen an dem riche in die egenannte somme gelts mit gereiten pfennigen gar vnd ane alles mynerniss richten vnd bezalen. Auch bekennen wir vnd verjehen, daz wir oder vnser nachkommen an dem riche der vorge- nannt guter vnd pfantschafft keins besonderlichen losen sol- len on das ander vnd auch nyemanden dieselben guter ver- geben oder versetzen vnd an die losunge weisen von des riches wegen, sunder der vorgenannte Gerhart vnd sine nach- kommen bischoffe zu Spier sollen die selben guter vnd pfantschafft alle zumale innehaben, nutzen vnd niessen vntz an die zyt, daz wir oder vnser nachkommen an dem riche sie vmb die vorgenannte sommen gelts alle samentschaflt vnverscheydenlich ledigen vnd lossen, also daz sie in des riches hant vnd niemanten anders beleiben. Auch verjehen wir, daz der vorgenannte Gerhart vnd sin nachkommen von
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stieflts wegen von Spier alle die nutz, die sie von den vorgenannten gutern vnd pfantschaiften innement, ob wir sie lossen wollten, vns vnd vnsern nachkommen an dem reiche an den vorgenannten sommen gelds nicht abslagen sollen, wann wir die selben nutze vmb yre dinst, die dem riche von desselben stieffts wegen geschehen sint vnd noch geschehen mogent, geben haben vnd geben von besonder- lichen gnaden mit rechten wissende. Darumb gebieten wir allen vnsern vnd des riches vnderthanen vnd getruwen, daz sie den vorgenannten Gerharten vnd sine nachkommen, bi- schoffe zu Spier an denselben gutern vnd pfantschafften wieder diss geinwirtige vnser brieffe nicht hindern, irren, engen oder bescheydigen sollen in deheyne wise, als lieb yne sy vnser keiserlich hulde zu behaften vnd als wir dem obgenannten vnserm fursten von Spier bischoff Gerhart vnd seyne stiefft, die verschribunge, verpfandung vnd ver- satzunge furmals, als ein Romischer kunig vnd vnder vn- serm koniglichen ingesiegel verschrieben han, also vernu- wen vnd verschriben wir yne von vnser keiserlichen macht vnd mit rechten wisscn die selben verpfandunge vjid ver- satzunge mit dissem geinwertigen brieff, mit vrkunde ditz brieffes versiegelt mitvnser keiserlichen majestat ingesiegel. Der geben ist zu Rome nach Cristus geburte druzehen hun- dert jar vnd darnach in dem funff vnd funfftzigsten jare an dem heiligen ostertage, afs wir zu keiser gekronet wur- den, vnser riche in dem nunden jare vnd des keiserthums in dem ersten. Per dominum cancellarium, P. praepositus Wratislaviensis.
Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, ed. Remling, 1852 (Google data) 658, in: Monasterium.net, URL </mom/BischoefeSpeyer/3a717158-bec8-453b-ba24-41d741b17968/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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