Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande bis zum Jahre 1341, Nr. 683, S. 532
Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande bis zum Jahre 1341, Nr. 683, S. 532
LXXIX
wie schon zu seines Vaters Zeiten, allein die Kriegsunternehmungen geleitet. Es dürfte nicht befremden, wenn in der wegen der Thätigkeit seines Bruders dem Herzoge Wilhelm angewiesenen Stellung dieser gewohnt worden wäre, sich leiten zu lassen, die Regierungssorgen gern Andern zu überlassen und die ihm fehlende Beschäftigung durch den Genuss des Lebens zu ersetzen. Mag dieser Einfluss der Verhältnisse auf ihn auch nicht ganz ausgeblieben sein, so war ihm doch neben einer gewissen Unentschlossenheit und Lenksamkeit ein standhaftes Beharren bei den einmal gefassten Vorsätzen eigenthümlich. Weil sein Bruder keinen Sohn hinterliess, folgte er allein ihm in der Regierung. Mechtild, die Gemahlinn des Herzogs Otto, überlebte ihren Gatten. Als Leibzucht war ihr am 11. August 1307 das Schloss und die Stadt Dannenberg nebst dazu gehörendem Lande und einer Jahresrente von 1500 Mark Pfennigen versprochen. Herzog Otto hatte ihr jedoch später dafür eine andere Leibzucht, nämlich die Stadt und das Schloss Uelzen, angewiesen. Als Wittwe verglich sie sich wegen derselben mit ihrem Schwager, trat ihm Schloss und Stadt Uelzen ab und entliess am 24. August 1352 den Rath und die Gemeinde der Stadt der ihr geleisteten Huldigung. Nachdem Herzog Wilhelm am 29. September zu Gunsten des Grafen Adolf von Schauenburg die Resignation eines Gutes zu Auhagen von dem Knappen Marquard von dem Bruke angenommen hatte, liess er sich am 9. October von der Aebtissinn Jutta von Gandersheim mit den Gütern belehnen, die er vom Stifte zu Lehn tragen sollte, zu denen, wie schon erwähnt ist, auch die seit dem 4. März 1350 wieder eingelösete Hälfte der Stadt und des Schlosses Gan dersheim gehörte. Bald nachdem er alleiniger Herr des Herzogthums geworden war, gab er dem ansehnlichsten Stifte seines Landes ein Zeichen seines Wohlwollens. Zu Gunsten der Küsterei des Klosters St. Michaelis in Lüneburg nämlich bewilligte er am 18. October ihrem Manne auf dem Eichhofe zu Bahlburg den Holzhieb in der Holzmark zu Wulfsen und Garstedt.
Urkundenbuch Braunschweig und Lüneburg, ed. Sudendorf, 1859 (Google data) 683, in: Monasterium.net, URL </mom/BraunschweigLueneburg/b31da8a3-b942-4edc-a8d5-48e25d70e17d/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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