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Charter: Urkunden Pfäfers (861-1500) 0000.234
Signature: 0000.234
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14. März 1464
Gütliche Richtung zwischen den Gebrüdern Gamser zu Vilters, samt deren Freunden und Mithaften, und Hansen Vils, dem Jungen, auch von da, und dessen nächsten Freunden, wegen Sühnung des, von gedachtem Hansen Vils an der Gamser leiblichem Bruder verübten Todschlags; vermittelt durch Abt Friedrich von Pfäfers, Wilhelm, Graf zu Werdenberg und Sangans, und Hans Swaiger von Zürich, Vogt zu Wallenstatt, Frödenberg und Nidberg. Laut diesem Spruche hatte der Täter auf der Stätte des begangenen Totschlags ein steinernes Kreuz zu errichten, in die Pfarrkirche zu Mels 400 Kerzen, jede im Wert von 3 Pfenn., auf einen bestimmten Tag zu opfern und alsdann 10 Seelenmessen, zum Trost des Abgestorbenen, durch eben so viele Priester lesen zu lassen und solches den Verwandten des Erschlagenen acht Tage vorher kund zu tun, inzwischen aber eine 6 lb. schwere Wachskerze in besagter Kirche aufzustellen und selbige vor dem Sakrament, zur Messe, Vesper und allen anderen Zeiten brennen zu lassen, "so lang und denn dieselb Kertz weret". Ferner wurde dem Todschläger auferlegt, eine dreimalige Romfahrt nach Einsiedeln zu verrichten und dort in unser lieben Frauen Kapelle das erstemal 4 Messen, die beiden andern Male 3 Messen, bei deren jeder eine 2 Pfenn. werthe Kerze brennen sollte, halten zu lassen, dazu auch diesen Seelmessen beizuwohnen und einen glaubwürdigen Schein über seine zu Einsiedeln erfolgte Abbüssung des begangenen Todschlags von seinem Beichtvater mitzubringen. Nach Jahresfrist endlich hatte derselbe, der armen Seele des Getöteten zum Trost eine Wallfahrt nach Rom zu tun und auch dort, nach Ordnung der christlichen Kirche, seinen Todschlag zu sühnen. Beinebens aber sollte es dem Täter gestattet sein, mit Sicherheit für Leib und Leben, wieder in das Land zu kommen, jedoch hat er in der Zeit bis nächstfolgenden St. Jakobstag, den Befreundten des Erschlagenen zu Lieb und Ehren, das Dorf Vilters zu meiden und denselben auch nachher noch ein ganzes Jahr lang in Wirtshäusern, auf Strassen, beim Tanz und "Haingarten" auszuweichen.
Source Regest: Karl Wegelin, Die Regesten der Benediktiner-Abtei Pfävers und der Landschaft Sargans, S. 78, Nr. 636.
 

orig.
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StA Pfäfers.

Siegel fehlen. Material: Pergament
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    Editions
    • Weg. 636.


    LanguageDeutsch
     
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