Allen^a) den, die disen brief an sehent oder ho^erent lesen, kúnd ich Albreht von Lindenberg schulthais ze Wil¹, das ich offenlich ze gericht sass ze Wil || in der obgeschriben stat an dem na^ehsten donstag vor vnser vrowen tag ze der liehtmis, vnd kam da fúr mich in offen gerichte der wolbeschaiden || Gvntran von Spiegelberg² vnd offent vnd veriah da offenlich vor mir in gerichte mit fúrsprechen vnd sprach, das er mit bedâhtem můt von || siner redlichen not vnd sach wegen verkoft hett fúr sich vnd alle sin erben vnd nahkomen den hof genemt A^erwille³, den ietz der Hv^ober bûwt vnd gelegen ist bi Griessenberg⁴ zwischent Wulfikon⁵ vnd Ohsenhart⁶, der sin reht aigen wa^eri, vnd hetti ze ko^vffenn geben redlich vnd reht fúr ain reht lediges vnuerkúmbertes aigen gůt mit holtz mit veld mit akkern mit wisen mit wunne mit waiden mit wasen mit zwiie mit vsgengen mit ingengen mit wasser flússen vnd rúnsen vnd mit wasser laitung mit stegen mit wegen mit grund vnd mit grât vnd mit allen den rehten nútzzen vnd gewônhaitten vnd mit allem dem, so von gewonhait vnd von reht zů dem selben hof vnd darin geho^eret, dem wolbeschaidenn man Růdolf dem Rúggen von Tannegg⁷ ietz sesshaft ze Wil in der obgenanten stat vmb zwaintzig pfvnt vmb siben pfvnt vnd vmb zehen schilling alles gůter vnd gena^emer pfenning Costentzer mv´ns, der selben pfenning er aller gar vnd gentzlich von im wa^eri gewert vnd bezalt an denan stetten, da ers in sinen offenn vnd schinbaren nutz geben vnd bewendet hetti, den selben vorgeschriben hof ze A^erwille welti er dem vorgenemten Růdolf Ruggen vfgeben vertegon vnd zů siner vnd siner erben handen bringen, vnd batt mich vorgenemten rihter ze erfarn an ainer vrtail, wie er das tůn vnd dauon gân solti, als reht wa^eri vnd das es nv^ vnd hernach kraft vnd maht hetti vnd habi. Das tett ich vnd ward nach miner frage mit gemainer vrtail ertailt, das er das tůn vnd dauon gan solti mit siner hand vnd mit gelerten worten an des gerichtes stab hin in des vorgenanten Růdolf Ruggen vnd in siner erben hand vnd daz das also wol kraft vnd maht hetti vnd habi nv^ vnd hernach. Das tett er vnd stůnd der vorgenemt Gvntran von Spiegelberg dar in gerichte vnd vertegote vnd gab da mit gůter vorbetrahtung vnd beschaidenhait offenlich vnd frilich vf reht vnd redlich mit gelerten worten vnd mit siner hand an des gerichtes stab, als reht was vnd mit gemainer vrtail ertailt ward, den vorgeschriben hof ze A^erwille mit allen rehten nútzzen vnd gewonhaitten vnd mit aller vorgeschriben zůgeho^erde fúr aigen fúr sich vnd alle sin erben vnd nâhkômen hin in des vorgenemten Růdolf des Ruggen vnd in siner erben vnd nahkômen hand. Och vnd sunderlich verzeh sich do der vorgenemt Guntran von Spiegelberg offenlich vor mir mit wolbedahtem můt reht vnd redlich luterlich vnd alklichen gen dem vorgenemten Růdolfen dem Ruggen vnd gen allen sinen erben vnd nâhkômen vnd verziht och sich vnd alle sin erben gar vnd gentzlich mit disem brieue aller aigenschaft aller lehenschaft aller manschaft aller kvntschaft aller besatzzung aller^a) zúgnust aller gewer lút vnd brief aller vordrung vnd ansprach vnd och alles des rehten, so er oder sin erben zů dem vorgeschriben hof ze A^erwille ald daran ie hant gehebt ald noch hie nach iemer gehaben gewinnen oder erwerben in dehain wis mo^ehtint von gewonhait vnd von rehte, vnd das och der selbe Guntran von Spiegelberg noch ainkain sin erben noch nahkomen noch nieman andrer von ir wegen noch an ir stat den egenanten Růdolfen Ruggen noch ainkain sin erben von des obgeschriben hofs wegen noch och den selben hof durch ainkainer ansprach noch sach willen nv^ hinnen hin, als dirr brief ist geben, niemer me súllent noch wellent ansprechen vftriben bekúmberren bekrenken noch in ainkain ander wis beswa^erren weder vff gaistlichem noch vff weltlichem gericht noch ân recht noch mit enkainer lay ander sach. Vnd als dis also beschaidenlich volfu^ert was, do batt im der vorgenemt Růdolf Rugg des gerichtes brief hierúber geben, die wurdent im nach miner frage mit gemainer vrtail ertailt. Vnd des vnd hierúber ze ainer warhait aller vorgeschribener ding vnd gedingd han ich Albreht von Lindenberg schulthais da vorgenemt min insigel von des gerichtes wegen vnd das es mir och nach miner frâge mit gemainer vrtail ertailt ward offenlich gehenkt an disen brief. Darnach vergih ich Guntran von Spiegelberg da vorgenemt och ainer gantzen warhait aller vorgeschribener dring, so dauor an disem brief verschriben stat, vnd han och mit gůter gewisseni vnd mit gesunden libe den vorgenemten Růdolf Rûggen des obgeschriben hofs in liplich vnd nutzlich gewer gesetzt. Och han ich der egenant Gûntran von Spiegelberg gelobt fúr mich vnd fúr alle min erben, die ich vesteklich herzů bind mit disem brief, des vorgenemten Růdolfs des Ruggen vnd siner erben des vorgeschriben hofs ze A^erwille vnd och des kofs reht wer ze sinne fúr reht aigen vnd nah aigens reht gen aller maniglichem nach dem rehten, wenn wâ vnd als dik sin der vorgenemt Růdolf Rûgg ald sin erben des bedurfent vnd notdúrftig sint ald darumb angesprochen oder vfgetriben werdent, das ich vnd min erben sú darumb verstan vnd versprechen vnd von der ansprach entrihen vnd ledig machen sont ân fúrzug vnd ân allen im schaden. Vnd ze ainr wârhait aller vorgeschribener ding vnd gedingde han ich Gvntran von Spiegelberg da vorgenemt och min aigen insigel fúr mich vnd fúr alle min erben offenlich gehenkt an disen brieue. Der geben ist in der obgenanten stat ze Wil an dem obgeschriben donstag, do man zalt von gottes geburt drúzehenhundert jar, sibentzig jar, darnah in dem vierden jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5392, S. 66-67.