Allen den, die disen brief an sehent oder ho^erent lesen, kúnden wir der . . vogt vnd die ra^ete gemainlich der statt ze Rapreswile¹ vnd veriehen || offenlich mit disem brief von der sto^ess vnd misshellung wegen, so der erwirdig gaistlich herre der abt dez gotzhus ze Rúti² zu sinen vnd || sines dez obgenanten gotzhus handen ainent vnd Růdolf Zehender von Berlikon³ andrent, die ze beiden teiln v´nser burger sint, mit || enander gehebt hant von aines selgera^etes wegen ain mútt kernen geltes an daz vorgesait gotzhus ze Rúti vnd ain phund wachs geltes an die kilchen ze Dúnriton⁴, daz selb sel gera^et fro Margarecht Lútoltz Ainsidellers elichú tohter vnd Hainrichs seligen dez Zehenders êlichú hûsfro^vw durch ir sele hailes willen vff iren halben hofe ze Hadlikon⁵, den die Eggen buwent, gesetzt hatt, vnd vmb alle die sto^ess vnd misshellung, so da von oder dar vf gelôffen ist, der selben sto^essen si ze beiden tailn willeklich vnd vnbetwngenlich vff v´ns den vorgenanten vogt vnd die ra^et ze Rapreswile komen sint vollen gewalt ze haben, waz v´ns vmb die vorgenanten sto^ess vnd misshellung besser dunkt getân denn vermitten, vnd nach dem alz fúr v´ns von beiden tailn mit red vnd wider rede komen ist vnd wir v´ns dar vmb ainhelleklich erkent haben, so sprechen wir v^s. Dez ersten daz si ze baiden tailn ainer ander gůt frúnd vmb dis sach so^ellent sin, aber denn sprechen wir vmb allen den kosten vnd nachklag, so ze baiden tailn dar vf gelo^vffen sie mit geriht oder ân geriht, daz da schad gen schaden ab sol sin vnd ainwedre tail dem andern vmb dis ansprach nút so^elle ab legen. Wir sprechen o^vch, dz der vorgenant Růdolf der Zehender daz vorgeschriben selgera^et den mútt kernen geltes vnd daz phund wachs geltes hinnenhin vsrihten setzen vnd besorgen sol vff den vorgeschriben halben hof ze Hadlikon, dar vf och daz selb sel gera^et von ersten geordnet vnd gesetzet ist, wa^er aber, daz der vorgenant Růdolf der Zehender daz nút getůn mo^eht vnd es im ze swa^er wo^elti sin, so sol er daz dikgenant sel gera^et setzen vnd besorgen vff a^endrú ligendú gu^eter, die so vil ja^erliches geltes wol getragen mugen vnd dar an die vorgenanten gotzhúser ze Rúti vnd ze Dúnriton vmb daz vorgeschriben selgera^et wol besorget vnd wol daran habend sijen, vnd waz vntz her von dem obgenanten sel gera^et versessen ist, daz sol o^vch ab sin vnd sol nieman hinnenhin dar vmb nút ze vordren haben. Wa^er aber, daz der vorgenant . . abt von sines gotzhuses wegen ze streng wo^elti sin an der bewisung vmb daz vorgesait selgera^et vff so^elichú gu^eter, alz vorgeschriben stât, so sol es aber denn an v´ns den vorgenanten dem vogt vnd den ra^eten stan, wie wir v´ns erkennen, vff weli gu^eter der vorgenant Růdolf Zehender daz vorgeschriben sel gera^et súlle setzen vnd besorgen, vnd wes wir v´ns denn dar vmb erkennen, dez sol och denn den obgenanten abt ze sines gotzhuses handen benu^egen. Vnd daz diser vssprûch vest vnd sta^et belib nu vnd hernach, so haben wir dar vf gesetzt, wa^er daz dewedre tail wider den selben vsspruch ta^et nu oder her nach oder in nút volfůrti in aller der wise, alz vor verschriben stât, alz dik daz gescha^eh, so solt der tail, der denn disen vssprûch gebrochen oder da wider getân het, v´ns dem obgenanten vogt vnd den ra^eten hundert guldin gůter vnd gena^emer veruallen sin ân genâde vnd sol aber denn bi diser rihtung beliben in aller der wise, alz vor verschriben stât, ân geuerde. Ez ist o^vch ze wissenn, daz die vorgenanten der abt dez obgesaiten gotzhus ze Rúti vnd och Růdol. Zehender der obgenant noch etwas mit enander ze schaffenn hant von aines gu^etlis wegen gelegen ze Tanne⁶ genant daz Saltz gůt, die selben sto^ess sie ze beiden siten vss disem satze behebt hant. Vnd daz ellú disú vorgeschriben stûk war vnd sta^et beliben nu vnd her nach, so haben wir die vorgenanten vogt vnd die ra^et durch beider tail bett willen vnd durch merer sicherhait aller diser vorgeschribener dingen v´nser statt aygen insigel offenlich gehenkt an disen brief. Der geben ist ze Rapreswile in der statt in dem jar, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert vnd sibenzig jar, dar nach in dem fúnften jar, an dez hailigen crútzes abend ze inga^endem maijen.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5449, S. 123-124.