Wir Herman von gottes vnd des stůls gnaden ze Rome besta^eter abt des gotzhus ze sante Gallen¹ kúnden vnd veriehen || offenlich an disem brieue fur v´ns vnd fur alle v´nser nahkomen allen, die disen brief ansehent lesent oder ho^erent lesen, wie das sie, das es || vntz her sitte vnd gewonlich gewesen sie, das ieglicher, der schulthaisse ze Wîle² in v´nser stat ist, ain ros schlahe vf die wisan bi der stat, || die man nemmet das Wîlmat³, vnd er es da fůre vnd wa^edege, als dik er wil vnd ouch als lange er wil, vnd wan das den selben v´nsren lieben burgern ze Wile schaidlich vnd vnkomlich ist, als sú v´ns fur gelait habent, darvmb haben wir ir bette erho^eret vnd nemen in die vorgenemtun gewonhait vnd sitten gar vnd gantzlich abe vnd geben in die vrihait vnd das reht, das enhainer, der schulthaisse in der selbun stat ze Wile ietzo ist oder hie nah schulthaisse da wirt, dehain sin ros niemerme vf den selben wisan, die hie vorgenemt sint, fůren noch wa^edan sol ze dehainer zit in dem jare, wan so die burger alle gemainlich ir vehe vf den selben wisan fůrant vnd wa^edant. Vnd ze ainem waren vrkúnde vnd ze ainer vestun vnd sta^etun sicherhait der vorgeschriben dinge henken wir v´nser insigel an disen brief. Dirre brief ist geben in der vorgenemtun stat ze Wîle, do man zalt von gottes geburt drúzehenhundert jâr, darnah in dem vier vnd drissegosten jâr, an dem maintag in der pfingstwochun.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3548, S. 189.