Wir graue Kraft von Toggenburg probst Zúrich vnd kôrherre ze Kostentz¹ tůn kunt vnd veriehen offenlich an disem brieue fur v´ns || vnd fur alle v´nser erben vnd nahkomen allen, die in ansehent, lesent oder ho^erent lesen, das wir vmb das, wan v´ns dikke gu^etlich vnd wol geschehen ist || von dem gotzhus ze sante Gallen, vnd ouch dur v´nser sele hailes willen mit gůter betrahtunge vnd beschaidenhait, die wîl wir rîten vnd gan mohtan, alles das || reht, das wir ald v´nser erben vnd nahkomen hettan ald gehan mohtan von kainer layie sache ald reht an dem kilchunsatz ze Sumbri², an dem kilchunsatz ze Kilchberg³ vnd an dem kilchunsatz ze Watwîle⁴ vnd an aller zůgeho^erde, nútzen, zinsen, gewonhaiten vnd rehten gaistlichen vnd weltlichen, die darzů vnd darin geho^erent, wa sú gelegen sint vnd wie sú genemmet sint, vfgeben haben frilich vnd luterlich an v´nsers herren hant abt Hermans des gotzhus ze sante Gallen⁵, der es enpfangen hât an des cappitels vnd des gotzhus stat, also das der pfantschatz mit allen sinen rehten anhain kraft haben sol, den wir vor hettan⁶ vffen den vorgeschriben kilchunsa^etzen vnd was darzů gehort, die v´ns haft warent vmb vierzig march vnd vmb hundert march silbers von dem gotzhus ze sante Gallen. Wir wellen ouch, das disú vergiht vnd buntnúst als gůt kraft habe, als ob si vor v´nserm herren dem bischof ald vor v´nserm rehten rihter geschehen sie, vnd verzihen v´ns darv´ber alles des schirmes, so wir ald v´nser erben vnd nahkomen hettin ald gehan môhtin wider das vor geschehen ist, swie es genant sie, damit wir wider disen brief komen môhtin, es sie, das wir sprechen woltin, das wir an diser sache betrogen wa^erin ald das wir brieue gewinnen woltin von dem bâpste ald anderswa von gaistlichem ald weltlichem gerihte, vnd alles des schirmes, so wir han ald erwerben môhtin von geschribem reht ald von gewonhait des landes, damit dis alles ald sin ain tail gebrochen ald veraindert môhte werden. Dis ist geschehen mit aller gehúgd vnd reht, wort vnd werche, so darzů gehort vnd nôtdúrftig was von reht vnd von gewonhait, vnd haben erbetten v´nsern vetterren grauen Fridrichen von Toggenburg⁷, das er sinen gûnst vnd willen hie zů geben het. Vnd ze ainem wâren vrkúnde vnd ze ainer sta^etun sicherhait aller der vorgeschriben dinge henken wir v´nser insigel an disen brief. Ich graue Fridrich von Toggenburg vergih offenlich an disem brieue fur mich vnd fur alle min erben, das alles, das hie vor geschriben ist an disem brieue, mit minem gůten willen, gûnst vnd verhengnúst geschehen ist, vnd des ze ainem vrkúnde henk ich ouch min insigel an disen brief. Der geben ward, do man zalt von gottes geburt drúzehenhundert jâr, darnah in dem núnvnddrissegosten jâr, an dem naihsten maintag nah der pfaffen vasnaht.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3706, S. 294-295.