Allen^a) den, die disen brief ansehent oder ho^erent lesen, kúnde ich Wa^elti Wachter weibel ze A^elgo^vw¹ || vnd vergich offenlich an disem brief, daz ich an mines gnedigen herren stat her Růdolfz || von Sehein² vogt ze A^elgo^vwe da selbz ze A^elgo^vwe offenlich ze gericht sass, vnd kamen || da fúr mich in offen gericht Margarethe Lútis Kellers seligen eliche wirtinn, Cu^enis Smitz tochter von Adorf³, mit Weltin dem Keller burger ze A^elgo^vwe ir rechten vogt vnd offnot dú selb Margarethe mit ir fúrsprechen vmb die sto^esse, so si mit dem spital dez heilgen geistz ze Rapreswil⁴ vnd mit des selben spitals pfleger vnd meister gehebt hetti von der gu^eter vnd reben wegen, dú ze Meilan⁵ , ze V^etikon⁶ vnd ze Menidorf⁷ gelegen sind vnd o^vch ze Rapreswil oder wo dú gu^eter gelegen sind, si sien benemt oder vnbenemt, dar vmb si sto^ess hattent, der weri dú selb Margarethe mit dem spital ir pfleger vnd meister gentzlich v´ber ein komen vnd mit inen lieblich verricht vmb alle sachen, vnd dar vmb so hett dú selb Margarethe von den vorgenanten pflegern vnd meistern von des spitals wegen empfangen zwentzig pfund pfenning Zúricher múntz genger vnd genemer, der si gentzlich von inen gewert were vnd in ir gůten nutz bewendet hetti nach ir vergicht, vnd also verzehe sich dú selb Margarethe vor offem gericht willenklich vnd vnbetwungenlich mit Weltin Keller ir vogt willen vnd gunste aller gewere rechtung vordrung gewaltez vnd ansprach, so si zů des vorgenanten spitals reben vnd gu^eter vnd zů den pflegern vnd meistern von des spitalz wegen ie gehatte oder iemer mere gewúni oder gehaben mo^echt, vnd also mit den gedingen, daz dú vorgenant Margarethe noch ir erben vnd nieman von ir wegen den vorgenanten spital vnd ir pfleger vnd meister von der vorgenanten reben vnd gu^eter wegen niemer mere no^eten ansprechen vftriben noch bekúmbern sol weder mit geistlichen noch mit weltlichen gerichten noch an gericht noch mit deheinen andern sachen mit gůten trúwen an alle geuerde. Vnd dez vnd hier v´ber ze warem vrkúnde, won dis alles vor offem gericht beschehen ist, als gericht frag vnd vrteil gabe vnd erber lút erteiltent vff den eyd, daz es beschehen were, daz es billich kraft vnd macht hett vnd handvesti haben so^elle nu vnd hie nach, da von so ist dirre brief versigelt mit des vorgenanten mins herren her Růdolfs von Sehein ritters an hangendem insigel von des gerichtez wegen. Dirre brief ist geben an dem mentag tag^b) nach sant Johannes^c) tag in dem jar, do man zalt von gottez gebúrt drúzehenhundert vnd achtzig jar vnd dar nach in dem fúnften jare. Hieby warent vor gerichte Wa^elti Suter, Hans Schůchtzer vnd Ru^edi Kessler alle burger ze A^elgo^vwe etc.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6085, S. 269.