Ich^a) grâf Thonat von Thoggenburg¹ tůn kund vnd vergich des offenlich mit disem brief allen^b) den, die in ansehent lesent oder ho^erent lesen, als ich dem edeln grâf || Wilhelmen von Montfort herren ze Bregentz² min lieben tochter fro Kúngunden gra^efinen von Thoggenburg³ ze ainem rechten elichen wib gegeben hab vnd der || selben miner tochter zů im gelopt vnd verhaissen hab ze gebent ze rechter hainstúr drú thusent guldin nach vrkúnde lut vnd sag des briefes, den ich ir vnd || irn erben fúr mich vnd och min erben darvmb besigolten geben hab, das da namlich berett vnd beta^edinget ist, wenn das ze schulden kompt, dz ich von todes wegen abgân, das got lang wend, vnd elich sún hinder mir lân, der syg dann ainer oder mer, das danne vff die selben min sún a^ellú min herrschafft vnd alles min gůt gantzlich gevallen sol vnd dz och sy das alles vor ma^englichem erben sont. Vnd die selben min sún sont och dann der vorgenanten miner tochter fro Kúngunden ald irn erben nach minem tod vnd abgang inwendig ainem jâr dem na^echsten âne alles verziehen richten vnd geben thusent guldin och gůter vnd ga^eber an gold vnd vo^ellig schwa^er an gewicht. Wa^er aber, das ich von todes wegen abgieng vnd nit elich sún hinder mir liessi vnd min gůt vnd min herrschafft anderswâ hin fu^egen geben vnd verschaffen wolt, wa hin ald gen wem das wa^er, dz sol noch mag ich anders nit getůn dann mit so^elichem geding, wem ich min gůt vnd min herrschafft also fu^egen verschaffen vnd geben wil, dz der selb nâch minem tod och in dem na^echsten iâr der vorgenanten fro Kúngunden miner tochter oder irn erben ân all widerred vnd ân alles verziehen richten vnd geben sol nún thusent och gůter vnd ga^eber guldin an gold vnd an gewicht ze den drin thusent guldinen, die ich ir vormales geben vnd verhaissen hab, ald aber ir oder irn erben inwendig dem selben jâr vestinen lút vnd gu^eter ze redelichem pfand fúr die selben nún thusent guldin insetzen vnd versetzen nach hainstúr recht sitten vnd gewônhait ân all geva^erde. Wa^er aber, dz der egenanten fro Kúngunden miner tochter ald irn erben dz obgedâcht gůt also nach minem tod vnd abgang nit vssgericht wúrde, es wa^er von minen súnn, ob ich die elich hinder mir liessi, an die min obgedâchti herrschafft vnd och min gůt gevallen wa^er, die thusent guldin, ald von denen, gen denen ich die selben min herrschafft vnd min gůt verschaffet hett, die obgeschriben nún thusent guldin, ald dz ir oder irn . . erben nit vestinen lút oder gu^eter da fúr in pfandes wyse nach hainstúr sitten gewônhait vnd recht versetzet wa^erint in aller der wyse, als vor geschriben stât, so sol die vorgenant fro Kúngund min tochter vnd ir erben, ob sy enwa^er, vollen gewalt vnd gůt recht^c) ze gemainem gelichem vnd vngevârlichem tail vnd erb ze gând vnd ze stând ze allen den ligenden vnd varenden gu^etern, so ich nach minem tod vnd abgang hinder mir lân, es sigint herrschefft land oder lút búrg stett ald ander gůt, was das wa^er ald wie das alles gehaissen oder genant wa^er, wâ ald an welchen stetten das gelegen wa^er. Vnd wa^er och, ob ich min vorgenanten tochter fro Kúngunden ald ir erben der obgeschribnen nún thusent guldin by minem lebenden lib versorgen vnd besorgen wolti, dz sy wissent wa^erint, wâ vnd vff welchen gu^etern sy die hettint nach minem tod, vnd dz ich ir oder iren erben vmb die selben nún thusent guldin vestinen lút ald gu^eter in pfandes wyse nach hainstúr recht sitt vnd gewônhait versatzti vnd sy darvmb ermanti, dz sont sy vnd ir erben von mir vff nemen, vnd wenn och sy des also versorget werdent, so sont sy ald ir erben mir disen gegenwúrtigen brief âne alles verziehen vnd ân all widerred widergeben vnd antwúrten vnd danne dú selben gůt vnd gu^eter nach minem tod vnd abgang in pfandes wyse nach hainstúr recht inne haben vnd niessen. Vnd darvmb dz dis alles also vest vnd sta^et belib vnd behalten werd in der wyse, als vor geschriben stât vnd beschayden ist, des ze wârem vnd offem vrkúnde vnd ze ainer besta^eten vesten sicherhait aller vorgeschribner ding vnd sach so hab ich vorgenanter grâf Thonat von Thoggenburg min aygen insigel fúr mich vnd och alle min erben vnd nachkomen offenlich gehenkt an disen brief. Der ist geben des jâres, do man zalt von Cristes gebúrte drúzehenhundert jâr, darnach in dem syben vnd achtzigosten jâr, an sant Michels âbent des hailigen archengels.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6210, S. 417-418.