Wir^a Fridreich von gots gnaden hertzog ze Osterreich¹ ze Steyr ze Kernden vnd ze Krain graf ze Tyrol etc. bekennen vnd tun kunt allermeniklich, die disen brief sehent oder horent lesen, daz wir||
ainen getrewen vngeuarlichen friden aufgenomen haben fur vns vnser bruder vnd vettern vnd fur all vnser helfer diener vnd die vnsern vnd all, die von vnsern wegen in dem krieg begriffen verdaht||
vnd darzu haft sint, vnd fur all die, dy in vnsern landen gesessen sin, die zu disem krieg gewant sint, vnd auch fur die von Costentz vnd all ir burger helfer vnd diener vnd fur all die iren,||
mit der stat zu sant Gallen, den Appentzellern² vnd iren aydgenossen vnd die zu in gelobt vnd gesworen haben, vnd allen iren helffern vnd dienern, den die edeln vnser sunder lieben Engelhart herr zu Weynsperg³ hofrichter, Johanns herr zu Zimmern⁴ vnd Albrecht von Berwang⁵ des allerdurluchtigisten fursten vnsers gnedigen lieben herren vnd vaters hern Ruprechts Romischen kunigs rett vnd die erbern botten von des heligen reichs stetten mit namen Hanns Strolin von Vlm⁶, Hainreich Mays, Jacob Glentter von Zurich, Claus Pessrer von Vberlingen⁷, Walther Pauls von Bybrach⁸ vnd Hanns Gremlich von Pfullendorf⁹ von des obgenanten vnsers herren vnd vaters des Romischen kunigs haissens wegen beredt vnd betaydingt haben in der mass, als hernach geschriben stat, also daz der fryd weren sol von datum ditz briefs hintz auf sant Jorigen tag nechstkomenden vnd dannanhin ain gantzs jar auf sant Jorigen tag vnd den tag allen bis nacht, vnd sol der getrewlich gehalten werden in der mass, als hernach geschriben stat, an all geuerd. Des ersten so sullent sy die stett vesten lender vnd teler, so zu in gesworen habent, mit allen iren zugehorungen innhaben vnd was darinn begriffen ist besetzen vnd entsetzen disen friden aus von vns vnd allen den vnsern vnd vnsern helffern vnd dienern vnd von den, die von vnser oder vnsrer helfer wegen in dem krieg begriffen sint, vmbekumbert. Auch sol der tumprobst von Costentz die obgenanten von sant Gallen, die Appentzeller vnd die zu in gehoren, vnuertzagenlich on geuerd aus der aht vnd auzz pann lassen vnd disen frid aus vmbekumbert lan. Wer auch daz yemant, wer der wer, die von sant Gallen, die von Appentzell vnd die iren vnd die, so zu in gehoren, bekriegen oder angreiffen wolte, die sullen wir noch die vnsern nit halten hawsen noch hofen essen noch trenkhen noch in kainen weg zulegen, dauon in schad oder geprest zu komen mocht, vngeuarlich. Wer auch yemant, wer der wer, der zu vns oder vnsern helfern gehorte oder gewant were, der disen friden nicht hielt oder kain angriff tette zu den vorgenanten stetten vnd lendern, als vorgeschriben stet, darumb sol diser frid nicht geprochen sein, vnd alsbald vnser lantuogt oder sein stathalter des von in ermant wirdet, so sol er vnuertzagenlich schaffen, daz der nam oder angriff widerkert werde. Wolt oder mocht der oder die, die denn den angriff getan hetten, die sach nicht ligen lassen, darumb der angriff geschehen wer, der oder die sullen ainen gemainen man nemen in den^b vorgeschriben stetten vnd landen in iren gesworen retten, welhen sy wellent. Vnd wa auch der selb gemain genomen wirdet, den sol auch dieselb statt oder land, da er hin gehort, vnuertzogenlich darzu weisen vnd halten, der es denn vor datum ditz briefs nicht versworen hat, daz er sich der sach anneme, vnd darumb tag beschaid in die stat gen Zurich in viertzehen tagen. Vnd sol auch yetwedrer tail zwen erber mann zu dem gemainen setzen, vnd sol auch denn der gemain vnd die vier paidertail red vnd widerred vnd kuntschaft verhoren. Vnd was sy mit der minn nicht mugen gerichten, darumb sullen sy ain recht sprechen auf ir ayd, vnd das recht sol in ainem monat ain ende nemen vnd ausgetragen werden. Vnd was auch da ausgetragen wirdet mit minn oder mit dem rechten, darzu sullent die, vnder den oder die ansprechen gesessen sint, darzu weisen vnd halten, daz dem ausspruch gnug bescheh inwennig viertzehen tagen den nechsten nach dem ausspruch. Wer auch, daz die vnsern an die vorgeschriben stett vnd lender oder an die iren ichtz ze sprechen hetten vmb aigen vmb erb oder vmb schuld, der oder die sullent dem oder den nachvaren in die gericht, da sy in gehorent, vnd da recht von in nemen, des man in auch vnuertzogenlichen tun vnd helfen sol. Wa das nicht bescheh vnd das kuntlich wurd, der mag denn sein recht suchen an den stetten, da in dunkht da es im fuglich sey. Auch ist beredt vnd betaydingt, daz all geuangen sullen ausgeben werden auf zeitlich beschaiden trostung disen friden aus. Vnd wa auch vngegeben gelt wer von geuangner wegen, das noch in burgschaften stund oder nicht gegeben wer, das sol auch beleiben steen disen friden auzz ane schaden. Auch ist beredt, daz wir zu paiderseit zusamen wandeln sullen mit kauffen vnd verkauffen vnd mit andern sachen vngeuarlichen. Vnd also versprechen wir obgenanter hertzog Fridreich fur vnser bruder vettern vns vnd all die vnsern vnd fur die, dy in dem krieg zu vns gewant sint vnd zu vns gehoren, den egenanten friden also bey vnsern furstlichen wirden vnd gnaden stett ze halten vnd dawider nicht tun noch schaffen getan werden an all geuerde. Vnd des zu vrkund so haben wir vnser insigel fur vnser bruder vettern vns vnd fur die von Costentz vnd die iren vnd fur all die vnsern an den brief gehengt. Der geben ist ze Arban¹⁰ an zinnstag nach sant Vlreichs tag nach Christs gepurd in dem viertzehenhundertisten vnd dem sechsten jar.