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Charter: Archivy českých klášterů zrušených za Josefa II. (1115-1760) 1295 III 12
Signature: 1295 III 12
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12. März 1295, Rom
Papst Bonifaz VIII. nimmt das Kloster Goldenkron in seinen und des heil. Petrus Schutz und bestätigt dessen Besitzungen. (Unecht.)
Source Regest: PANGERL, Stift Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872), S. 41, Nr. 14
 

ins.
Nach einer Abschrift aus dem vorigen Jahrhundert

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    Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis filiis Stephano abbati et conventui monasterii in S. Corona ordinis Cisterciensis, Pragensis dioecesis salutem et apostolicam benedictionem! Iustis petentium desideriis dignum est facile praebere assensum et vota, quae a rationis tramite non discordant, effectu prosequente complere. Ea propter dilecti in domino filii vestris iustis postulationibus grato concurrente assensu omnes libertates et immunitates a praedecessoribus nostris Romanis pontificibus, sive per privilegia vel alias indulgentias vobis et monasterio praedicto concessas, nec non libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus et principibus vel aliis Christi fidelibus rationabiliter vobis et eidem monasterio vestro indultas, ac monasterium praedictum cum pertinentiis suis, quod vos canonice proponitis adeptum, et personas vestras ac locum, in quo divino estis obsequio mancipati, cum omnibus bonis, quae inpraesentiarum rationabiliter possidetis, aut in futurum iustis modis praestante domino poteritis adipisci, sub beati Petri protectione suscipimus atque nostra, specialiter autem decimas, terras, domos, possessiones, vineas, grangias, piscarias, prata, pascua, nemora, silvas, hortos, molendina et alia bona, sicut ea iuste possidetis et quiete, auctoritate vobis apostolica confirmamus et praesentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostrae confirmationis et communitionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attentare praesumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Datae Romae apud S. Petrum, 12. Martii (sic), pontificatus nostri anno primo.||
    Scripta gratis.||
    Greorgius Steller.
    Source Fulltext: PANGERL, Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872) S. 41-42

    Comment

    In früherer Zeit haben Abschreiber päpstlicher Urkunden nur selten die Zahl der Namenreihe angemerkt, welcher der betreffende Papst angehörte. Freilich war denselben bei ihren häufig sehr bescheidenen Kenntnissen in der Paläographie und Diplomatik auch unmöglich solches zu thun, wenn nämlich die Bulle nicht mehr vorhanden war oder andere Anhaltspunkte wie etwa archivalische Aufzeichnungen auf der Rückseite des Pergaments u. dergl. m. fehlten. Hieraus erwuchs aber für uns die Schwierigkeit, dass wir oft genug solche Bullen chronologisch entweder gar nicht oder nur mit zweifelhafter Genauigkeit einreihen können. Ein Solches wäre auch bei der vorstehenden Urkunde der Fall, wenn hier nicht noch ein zweiter wichtiger Umstand in Frage käme. Orientiren wir uns jedoch vorher über die Zeit, in welche diese Bulle gehört. Da ist nun das Datum als von dem Abschreiber entschieden unrichtig copirt hinzustellen; ,12 Martii‘ stand nämlich ganz gewiss nicht im Original. An der Spitze der Urkunde prangt aber der Name des Papstes Bonifacius, was weil Goldenkron erst im J. 1263 gestiftet worden, nur Bonifaz VIII. (erwählt am 24. Dec. 1294) oder Bonifaz IX. (erw. am 2. Nov. 1389) gewesen sein könnte. Nun ist diese Bulle an einen Abt Stephan gerichtet, welcher Name, wofern derselbe richtig, ausschliesst, dass die Bulle von Bonifaz IX. ausgegangen ist. Denn im J. 1390, in welches sie nach dem Namen des neunten Bonifaz zu reihen wäre, lebte der Abt Arnold wie aus den Urkunden N. CI und CV unzweifelhaft hervorgeht. Folglich würde obige Bulle dem achten Bonifaz und dem J. 1294 zuzuweisen sein. Für diese Zeit ist jedoch ein Abt des Namens Stephan eben nur aus derselben Bulle nachzuweisen. Hiezu kommt der für den gleichen Zeitraum wie es scheint ungewöhnliche Umstand, dass in der Adresse nicht bloss die Würde des Adressaten, sondern auch dessen Name angegeben werden. Denn bekanntlich wird der Name des Adressaten regelmässig nur mit zwei Punkten angedeutet. Vergleicht man dann den Text obiger Bulle mit jenem der Bulle vom 15. März 1405 (N. CXLII), so findet sich, dass bis auf die Namen an der Spitze beide Bullen wörtlich übereinstimmen. Und solche Uebereinstimmung veranlasst uns hinwiederum zur Behauptung, dass die vorstehende Bulle nur eine fehlerhafte Abschrift jener aus dem J. 1405 ist. Die thatsächlich bestehenden Abweichungen sind nämlich nur scheinbar. Der Abschreiber hat den Namen Innocenz entweder aus Unachtsamkeit oder aus einem nicht mehr zu errathenden anderen Grunde in Bonifacius umgeändert, aus dem vielleicht abgekürzten ,Idus‘ im Datum eine ,12‘ gemacht und das ,Registrata gratis‘ sowie den Namen des Abbreviators am Umbug fehlerhaft: ,Scripta gratis‘ und ,Georgius Steller‘ gelesen, den Namen Martinus endlich auf der Rückseite ganz übersehen. Auf solche Weise konnte also eine neue Bulle entstehen, und konnte man dieselbe um so leichter dem 13. Jahrhundert einverleiben, weil ja die Bulle aus dem J. 1405 beziehungsweise Abschriften derselben hartnäckig bereits jenem Jahrhundert einverleibt worden waren und zur Aufstellung eines Abtes Stephan in dieser frühen Zeit Anlass gegeben hatten.
    Places
    • Rom
       
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