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Charter: Archivy českých klášterů zrušených za Josefa II. (1115-1760) 1349 VII 11
Signature: 1349 VII 11
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11. Juli 1349, Bonn
König Karl IV. ermächtigt das Kloster Goldenkron zur Einführung eines Wochenmarktes in Oberplan und ertheilt den Einwohnern daselbst die im Königreiche üblichen Marktgerechtsame.
Source Regest: PANGERL, Stift Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872), S. 116, Nr. 61
 

ins.
Beiliegt eine Abschrift aus dem Ausgange des 15. Jahrhunderts, welche nach den Worten ,cuiuslibet septimanae‘ den Passus: ,addentes stratam liberam a Patavia versus villam quae dicitur Claffar‘ eingeschaltet hat.

    x
    Karolus dei gratia Romanorum rex semper augustus et Boemiae rex ad perpetuam rei memoriam. Rex pacificus, qui de inmenso suae pietatis munere dirigit universa, inter cetera suae divinitatis miracula nos quamvis insufficientibus meritis de consueto largitatis munere ad regni solium misericorditer evocavit. Ut quanto maiori dignitate fulgemus prae ceteris, tanto ardentiori zelo ad eius laudem et obsequium, a quo et per quem regnamus et vivimus, nostra devotio inardescat, ipsumque qui extra petitis non eget, cum eius imperiis cuncta subesse noscantur, in subditis veneremur, in hiis praesertim, qui ad eius obsequia deputati sinceris devotionum affectibus famulantur eidem et ad ea frequentibus curis aspirant, quae, ipsius utpote omnium universalis domini concernunt gloriam et honorem. Sane attendentes praeclarae devotionis insignia et constantis animi puritatem religiosorum . . abbatis et conventus monasterii Sanctae Coronae ordinis Cysterciensis Pragensis dyocesis, quibus ipsi dei omnipotentis laudem et gloriam cottidianis virtutum affectibus iugiter venerantur, ad ipsorum profectus et commoda eo amplius eoque sincerius de regiae benignitatis favore dignanter intendimus, quo per hoc gratiarum omnium dignissimo largitori gratum arbitramur et acceptum impendere famulatum: eapropter dictis abbati et conventui monasterii Sanctae Coronae praefati de regiae potestatis plenitudine auctoritatem et potestatem concedimus in villa monasterii, quae Plana1 dicitur, opidum forense erigendi, forumque omnium rerum vendibilium ponderis, numeri et mensurae ibidem admittendi die sabbati cuiuslibet septimanae, decernentes quod supradictum opidum forense in Plana omnibus judiciis, cyppo, patibulo, juribus, gratiis, libertatibus, emunitatibus et comodis perfrui et gaudere debeat, quibus opida cetera seu opidani regni nostri Boemiae hactenus freti sunt et quomodolibet potiuntur. Inhibemus igitur omnibus nostris et regni nostri Boemiae fidelibus, ad quos praesentes pervenerint, ne praefatos abbatem, monasterium et conventum adversus praesentis nostrae largitionis indultum impediant seu impediri permittant sub poena nostrae indignationis, quam qui si secus attemptare praesumpserit, se cognoscat graviter incursurum. Praesentium sub nostrae maiestatis sigillo testimonio litteraram. Datum Bůnnae anno domini millesimo trecentesimo quadragesimo nono, indictione secunda, V. Idus Julii, regnorum nostrorum anno tertio.||
    Auf dem Umbug links: Per dominum cancellarium Johannes Noviforensis. R.
    Source Fulltext: PANGERL, Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872) S. 116-119
    Editions
    • Bereits abgedruckt von Pelzel: Kaiser Karl IV. König in Böhmen, I, Urkundenbuch, S. 68-69, N. LVIII.


    Notes
    1 Oberplan (Planá), wohl im Gegensatze zu dem südlich von Budweis und unweit von dieser Stadt an der Moldau gelegenen Dorfe Plan also genannt. Bei dem Namen Oberplan trifft dasselbe zu, was wir bei Unterwuldau deshalb bemerkt haben (s. vorhergehende Nummer). Auch OP. heisst beim Volke schlechtweg die Plan (Plaun, worin das n nur leicht gesprochen wird). Ein Marktflecken und Hauptort des gleichnamigen Bezirkes ist es am linken Moldauufer, im Angesichte der gewaltigen Bergjoche des Hochfichts (Alm) und Blöckensteins gelegen. In unseren Tagen ist dieser Markt als Geburtsort des Dichters Adalbert Stifter auch in weiteren Kreisen bekannt und berühmt geworden. - Eine noch ältere Erwähnung dieses Ortes, als es vorstehende ist, nur oben in N. XXXIX. Bei Balbin, Miscell. lib. V. p. 20, erscheint es als ,Plana de monte Vitkonis‘ genannt und wird die dortige Kirche damals (1384) noch als ,pauper‘ (und im Decanat Teindles gelegen) bezeichnet, ein Umstand, aus welchem leichtlich auf eine noch nicht besonders weit vorgeschrittene Cultur jener Gegend des Moldauthales geschlossen werden könnte. Um so cultivirter erscheint die Gegend heutigen Tages. Oberplan ist übrigens wie schon das Grundwort anzeigt, eine slavische Anlage und fällt also sein Entstehen gewiss vor die Stiftung von Goldenkron. Andere slavische Erinnerungen in grosser Nähe dieses Ortes sind z. B. der Prowitsch (= Schaf- oder Sauberg und thatsächlich war er seit undenklicher Zeit als Weideplatz für diese nützlichen Thiere bestimmt), ein Berg, an dessen Abhang das schöne Dorf Honetschlag situirt ist; der Name des den Langenbrucker Teich durchströmenden Baches, nämlich der Olsch (= Erlenbach) und der Name der genannten Teich im Osten begrenzenden Höhe, genannt der Gaminé (= Steinberg), hinter welchem das Dorf Stein (böhm. merkwürdiger Weise Polná = Felden geheissen) liegt. Der oben erwähnte Witkoberg aber, auf dessen südlicher Abdachung OP. gelegen ist - daher die Anwendung der Präposition ,de‘ ganz gut gewählt - führt heute nicht mehr diesen Namen, sondern wird jetzt insgemein der Gutwasserberg genannt, von einer auf demselben fliessenden Quelle, deren Wasser namentlich den Augen sehr heilsam sein soll. Die Spitze des Berges krönt eine im vorigen Jahrhundert erbaute hübsche Wallfahrtskirche und geniesst man dort auch den Anblick eines prachtvollen landschaftlichen Panorama's. - Die Handelswege von Passau nach dem südwestliehen Böhmen müssen doch damals grosse Vortheile geboten und einen ungleich bedeutenderen Verkehr, als es nun schon seit langer Zeit der Fall ist, gesehen haben; denn wäre das nicht so gewesen, so würden die Einwohner von Oberplan oder ihre damaligen Grundherren wahrscheinlich auch nicht versucht haben, das Marktprivileg des Königs Karl zu fälschen. Der Versuch ist wie aus der Beschreibung vorstehender Urkunde hervorgeht, im 15. Jahrhundert gemacht worden und sollte den Oberplanern damit eine ,freie Strasse' nach Passau über das Dorf Claffar zugesichert werden. Das Dorf Klaffer aber liegt in Oberösterreich unweit vom Klafferbache, einem vom Blöckenstein und Hochficht kommenden Zuflusse der grossen Mühel, und auch nicht gar weit von der bairischen Grenze. Unweit von diesem Dorfe führt ja auch die Strasse, welche OP. über Glöckelberg, dessen Name offenbar in Beziehung zum ehemaligen Saumhandel steht, mit Ulrichsberg im Mühlviertel verbindet. Von Glöckelberg (in den Glöckelbergen - ist die volkstümlichere Nennung) an also mag der alte Saumweg nach dem Klaffer sich in mehr nordwestlicher Eichtung als die erwähnte Strasse bewegt haben. Der Klafferbach wird übrigens schon früh erwähnt, s. Urkundb. d. L. ob d. E. III. 328-329, N. 353, worin es heisst, dass die Gemarkungen des von Budiwoj von Krummau oder von Skalitz und seiner Hausfrau Berchta dem Kloster Schlägel geschenkten Dorfes Schintau bis zu dem Wasser genannt ,chlaffundez wazzer‘ reichen. - Die Zeit dieser Fälschung dann wird sich etwas genauer bestimmen lassen, wenn wir hiebei auch auf die Urkunde N. CCXXIX Rücksicht nehmen, in welcher Urkunde ebenfalls der Klafferstrasse gedacht wird. Damals (1478) ward also dieser Handelsweg als ein Recht der Oberplaner von ihren Grundherren in aller Form anerkannt und bestätigt. Wie hierauf am 28. Juli 1529 König Ferdinand I. die Urkunde Karl IV. bestätigte, musste ihm dieselbe schon mit obigem Zusatz bereichert (wahrscheinlich als Vidimus) vorgelegt worden sein, denn in der Bestätigungsurkunde erscheint der fragliche Zusatz aufgenommen und hatte also das widerrechtlich erworbene Handelsprivileg der Oberplaner Bürgerschaft seitdem legitime Geltung. Welche Art von Handel endlich sich auf der Klafferstrasse bewegte, ist ebenfalls aus der Urkunde vom Jahre 1478 zu ersehen, und könnte sonst noch bemerkt werden, dass das hübsche Wappen des Oberplaner Marktes erst vom J. 1568 datirt. Es besteht dasselbe aus einem silbernen Schilde und auf demselben ein rechts gewandter Bär, sitzend auf einem grünen Berge und mit seinen Vordertatzen eine fünfblättrige rothe Rose mit goldenen Butzen und grünen Winkelblättern haltend. S. Widimsky, Städtewappen des Königr. Böhm. N. 356.
    Places
    • Bonn
       
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