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Charter: Archivy českých klášterů zrušených za Josefa II. (1115-1760) 1469 III 08
Signature: 1469 III 08
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8. März 1469, Krems
Der Kremser Bürgermeister Wernhart Karlinger widmet dem Kloster Goldenkron den Kaufschilling für den die Leuten genannten Weingarten zu einem Jahrtage für sich, seine Hausfrau Martha, für alle Vorfahren und Nachkommen.
Source Regest: PANGERL, Stift Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872), S. 511, Nr. 224
 
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Ich Wernhart Karlinger burgermaister beider stet Krembs und Stain bekenn fuer mich und all mein erben und tun kund offennlich mit dem brief, als mir der erwirdig geistlich herr her Leonhart abbt des gotzhauss zu der Heiligen Kron in Behem und der conuent gemain daselbs irn weingarten genant die Leytten1, des dritthalb jeuch ist, ob Stain zwischen der stat und des Verthofs gelegen, urnb ain sumb gelts verkaufft haben nach lautt des kaufsbriefs darumb ausgangen. Und wann ich dem benanten gotzhaus zue fuerdrung und willigen dinsten genaigt bin, und hab auch angesehen die plodikait der menschen, nachdem wir nichts gewissers haben dann der tod und nichts ungewissers dann die tzeit des tods, dadurch notduerft ist den seien fuertzusehen, damit sy komen zu dem ewigen leben. Und darumb hab ich mich mit dem vorgenanten abbt und conuent underredt und mit einander genntzlich ainig worden, also das ich das gelt darumb ich den weingarten gekaufft hab; gantz vallen lass in solher mainung, das nue fuerbas der vorgenant weingartn genant die Leytten bey mir obgenanten Wernhartn Karlinger, Martha meiner hausfraun und unser yedes leibseriben besten und beleiben sol. Und sullen und mugen auch den unser lebtteg unuerkumberten innhaben, nuetzen und niessen; und jerlich dem benanten abbt und conuent dauon raihen und geben zway phunt pfenning in dem lesen, und das buerkchrecht und dienst jerlich dauon ausrichten und nichts mer. Darumb sulln sy mir egenanten Karlinger, Martha meiner hausfraun, allen unsern voruordern und nachkomen und allen gelaubigen selen zu hilff und zu trost jerlich ainen ewigen jartag begeen des nagsten tags vor allerheiligen tag, des nachts mit ainer gesungen vigily mit newn letzen, und des morgens mit ainem gesungen selambt nach ordnung und gewonhait ires gotzhauss. Wer aber das ich obgenanter Wernhart Karlinger und Martha mein hausfraw mit tod abgingen und nicht leibserben hinder unser liessen, so ist dann der obgenant weingarten dem egenanten abbt und gotzhaus zu der Heiligen Kron gancz wider ledig worden. Ob aber beschech, das wir leibserben hinder unser liessen, die sullen auch nu°r ir lebtteg den benanten weingartn mit den egenanten zwain phunt pfeningen mit sambt dem dinst des weingartens dauon und nicht mer zu geben, innhaben, nutzen, und niessen in massen, als wir den inngehabt haben und als vor begriffen ist ungeuerlich. Und so wir dann nu baide kunlewt mit tod abgegangen sein und kainen leibseriben hinder unser lassen, oder das die auch abgangen wern, so sullen unser nagst eriben der zwair phunt pfening nicht mer zu geben schuldig noch pflichtig zu sein, sunder der egenant abbt und conuent des benanten gotzhauss zu der Heiligen Kron sulln und mugen sich des weingartens an aller mänikchlichs irrung wol underwinden. Es wer dann das mein obgenanten Karlinger oder meiner hausfraun frewnt ainer, der dartzue geschikcht wer, den benanten weingartn in bestandsweis von den benanten herrn haben wolt, dem sulln sy im fur ainen andern umb den dritten emmer vergunnen und verlassen. Wer dann sach, das derselb unser frewt (sic, frewnt) den benanten weingartn nicht haben oder den nicht stiftlich und pewlich innhielt, so mugen sy im den nemen und damit hanndeln, wie sy verlust, aber an maenikchlichs irrung und widersprechen, doch vorbehalte den ewign jartag, so sy jerleich ausrichten sullen angeuerd. Beschech aber, das die egenanten herrn der abbt und conuent und ir nachkomen den vorgenanten jartag jerlich bey mein egenantn Karlinger meiner hausfrawn und unser leibserben lebttegen nicht begingen und volprechtn als vorstet, welhs jars das beschech, so sulln wir noch unser erben in oder irn nachkomen der zwair pfunt pfening noch nichts schuldig sein zu geben. Wurden auch dieselbn herrn und conuent und ir nachkomen nachmals, so ich offtgenanter Karlinger, mein hausfraw und unser leibserben nicht mer in leben sein, darnach und zu ewign zeitn den jartag wieuor stet nicht begen und ausrichten, welhs jars sy oder ir nachkomen das taeten und wissenntlich uberfuern und versaumbtn, so sulln in unser frewnt, die den benanten weingarten umb den drittn emmer wie vor stet auch yeds derselben jar nichts schuldig sein zu gebn, sunder derselb drittail most desselbn jars geuallen und geben werden in das spital baider stet Krembs und Stain. Wer aber das unser frewnt ainer den benanten weingarten umb den tail nicht hietn, frombden lewten verlassen und aber der jartag jerlich nicht begangn das wissenntlich gemacht wuerd, so muegen sich die ersamen weisen der burgermaister, richter und rat der benanten baider stet desselben drittail mosts, so desselben jars von dem benanten weingartn geuellt, als offt das von inn versawmbt wirt, wol underwinden und dem egenanten spital geben und raihen ungeuerlich. Mit urkund des briefs besigilt mit mein egenantn Wernhartn Karlinger aigem anhangundem insigel. Der sach ist auch ||
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getzeug durich meiner vleissigen bet willen der erber weis Niclas Phleger burger zu Krembs mit seinem anhangundem insigel, im und seinen erben an schaden. Geben zu Krembs an mitichen nach dem suntag so man singt ,oculi‘ in der vasstn, nach Kristi geburd vierczehenhundert jar, darnach in dem newn und sechtzigistem jare.
Source Fulltext: PANGERL, Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872) S. 511-514


Notes
1 Vergl. N. CXXVIII und N. CLXXXVI. Aus späteren Urkunden ist über den Weingarten in der Bitten folgendes bekannt: Am 24. August 1522 verleihen Abt Georg, Blasius Subprior und der Convent zu Goldenkron dem Martin Sedlmair, dessen Hausfrau Katharina und den Kindern beider, Jörg und Walburg, ihren Weingarten die Leitten (1 Joch) zu Leibgeding. Am 30. September 1525 aber verleihen Abt Blasius und der Convent dem vorgenannten Georg Sedlmair, dem Sohne ihres Hofmeisters zu Krems, dessen Hausfrau Margareth und der beiden Sohne Matthaeus ein halbes Joch Weingarten in der Leitten gleichfalls zu Leibgeding. Wieder ein und ein halbes Joch Weingarten in der Leitten gehen von demselben Abte und Convente am 22. April 1529 an ihren vorgenannten Kremser Hofmeister Zedlmayr, dessen Hausfrau Katharina und deren Sohn Lienhart leibgedingsweise über. Weiters wird ein halbes Joch Weingarten, diesmal genannt der Gelbling (vergl. N. XXXVIII), nicht nur den vorgenannten Georg und Margaret Zedelmayr, sondern auch deren Kindern Salome und Anna am 15. Juui 1539 von dem Abte Jacob und dem Convente zu Leibgeding verliehen. Neun Jahre später wird der Weingarten in der Leitten eine Oede genannt (22. October 1548), während vom 5. October 1550 Leibgedingsbriefe von dem Abte Wolfgang für Jörg Pruner zu Gneichsndorf und dessen Hausfrau Agnes und Tochter Anna rücksichtlich dreier Viertel Weingarten am unteren Gebling nebst einem halben Joch am oberen Gebling, dann für Christof Moser am Stein, dessen Hausfrau Barbara und deren Töchter Juliana und Magdalena rücksichtlich wieder dreier Viertel Weingarten am unteren Gelbling nebst einem halben Joch Weingarten in der Leitten datiren. (Originale und gleichzeitige Abschriften im Krummauer Schlossarchive.)
Places
  • Krems
     
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