Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 149, S. 354
Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 149, S. 354





Wir Friderich, von Gotes gnaden Romifcher Kunigk zu alien Zeiten Merer des Reichs, herezog zu Ofterreich, zu Steyer, zu Kernden vnd Krain, herr aus der Wen- dischen march vnd zu Portnaw, Graff zu habspurg, zu Tyrol, zu phurt vnd zu Kyburg, Marggraff zu Burgund vnd Lantgraff zu Elsas/ bekennen vnd thun kunt offenbar mit difem brieue alien den, die en sehen oder horen lesen. ■ Als vormals nit klaine Stozze, Zvvietrecht vpd Vordrung vflirstanden warea zwischen den hochgebornen Frideriehenr Marggrauen zu Brandenburg, des heiligen Rom. Reichs Erzkamrer vnd Burggrauen zu Nuremberg, vnsern lieben Oheim vnd Kurfursten an einem vnd dem Erwirdigen Con- raten von Erlichshusen, des Ordens der Bruder des Hospitals Sand Marie des Dewt- schen Hauses von Jerusalem Homeister, semen Gebietigern, brudern vnd dem ganzen Orden vnsern lieben andechtigen am andern teil, als von der Markh, etwen die Landsbergifche Markh vnd dornach vnd nu die Newe Markh uber Oder genant wegen, diefelb Markh dann der Allerdurchleuchtigifte Furst Kayfer Sigimund-, vnser Voruare am Riche lob- licher Gedechtniss, da er noch in kuniglichen Stande was, als vns furkomen ist, demselben Orden zum ersten als sein warhaftig veterlich Erbe vmb ein merkliche Summe Geldes vff ainen Widerkauff verkauffet, ingegeben vnd geantwurfet, vnd dornach dieselben Marke, Gote zu loube, vnser lieben Frawen zu Eren, vmb seiner Sele Heile vnd Seligkeit, dem genanten Orden zu besfera beltand vnd Meerung, als sein warhaftig veterlich Erbe ewiclich vnd le- diclich zugeeigent vnd gegeben hat, alsdann seiner Majestat vnd ander briese das clerlichen ausweisen, vnd aber vnser egenanter Oheim Marggraff Friderich vnd seine Bruder, auch Marggrasen zu Brandenburg vnd Burggrauen zu Nuremberg, vnser lieben Ohemen vnd
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Fursten da entgegen meynlen, Kayser Sigimund hette das nicht Macht gehabt zu verge- ben noch zu verschreiben, nachdem vnd Kayser Sigimund irem Vater Marggrafsen Friderichea seligem die Mark zu Brandenburg mit alien Zugehorungen erblich gegeben hette, ee die ewig Verschreibunge dem Orden ye geschehen -were, sunderlich auch dieweil die Gulden Bulle vnd ire Gesetze klerlichen lautlien vnd begreiffen, das kain Kurfurften- thum des heiligen Reichs saU-uotrh mug getbeilt noch zerglidert werden zu ewigen Zeiteu, vnd weer das doruber thete, so fall is doch kraffllos vnd vnraechtig fein, als denn dieselben Gesetze mit mehr Worten innehalten. Vnd als nu der egenante vnser Oheim Marggraf Friderich vnd der Orden von solcher Vorderung vnd Anspruch mangerlei Tage besuchet vnd geleistet, daselbs auch ir baider Vornemung, Red vnd Widerrede gegeneinander erkleret haben vnd doch oie Ende abgescheiden sint; Also hat der egenante vnser Oheim Marg- graff Friderich vnser Kuniglicben Majestat'siirbringen lassen, wie er sich mit dem obge- uanten Erwirdigen Conraden von Erlich sh usen, Deutsches Ordens Homeister, vnd fei- nen Orden yetzund vff dem leften tag zu Frankfurt us der Oder solcher Ansprach vnd Zwitracht gutlich vnd fruDtlich voreynet hab, Also das fich vnser Oheim Marggraff Fri derich vnd seine Bruder sur iich, ire Erben, Nachkomen, Manne, Ire Getruwen vnd alle ire Nachkomen der egemelten New Mark genzlich vorzigen, vnd die dem Orden on fiir- der Aosprach gerulich nachgelassen haben. Vnd der obgenante Marggraf Friderich hat vns als einen Rom. Kunig feinen rechten Herren diemuticlich bitten lassen, das wir von des heiligen Reichs wegen zu soldier Ricbtung, Vortragniss vnd Zuejgnung vnsern Gunst vnd Willen zu geben, vnd die brieue, die daruber gemachet sint^ zu bestetigen vnd zu Consirmi- ren gnediclich geruchten. Dieselben brieue von.Wort zu Worte hie nachgeschrieben steen vnd also lautenT— Wir Friderich der elter etc. *). Des haben wir angelehen des pgenanten vnl'ers Oheims Marggraff Friderich diemutig vnd fleisfig bete sunderlich be- trachtet das lobelich Herkomraen des wirdigen Ordens, der denn zu breitung vnd Meerung kristenlichs Glauben, mit grosser blutuergissung der seinen, lange Jare der Kristenheit vil ge- nutzet hat, vnd das auch die New Mark ain pforten ift, da durch dem Orden Hilff vnd Beyftand zukomen mag, wo die Vngeloubigen wider vber Hand nemen, do Got vor fey, vnd das auch derfelb Orden vns vnd dem Riche insunderheit zugehoret vnd mit demselben Lande der Newen Markh vnd auch andern seinen Landen dem Riche allezeit willig ge- wesen vnd noch ist. Auch das der egenante vnser Oheim Marggraf Friderich mit der Vergeltigung vnd Erstattung, die Im von dem Orden gescheen ist, seine Lande, die des Richs Lehen find, wol bessern mag, also das dem heiligen Riche folch Richtung vnd Vor- eygung allenthalben wol zu fromen kommt; vnd dorumb dem Allmechtigen Gote zu lob sei ner lieben Muter Marien der Hymel Kunigin, der der Orden ist, zu Eren, auch das manig- feltige Kiiege, die zwischen den Parthien vfferstanden mogten sein, zu schaden dem heiligen Rom. Riche vnd seinen Landen vnd Lutem dadurch getemphet vnd hingelegt sint; so haben wir mit wolbedachtem Mute, gutem Rate, Gunst vnd Willen vnser vnd des heiligen Richs
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"Kursursten, anderer Fursten, Edeln vnd Getrewen vnd mit recliter Wissen zu soldier Ricfo- rtung, Vereygung, Verzeihung vnd Zueygung, alsdann hir oben vermeldet ist, vnsern kunig lichen Willcn vnd Gunst gnediglich gegeben, vnd den obgeschribenen vnser Oheim briese auch die Gobe vnd ewig Vorschreibung Kayser Sigmundes iiber die New Mark, die gegeben ist zu Prefburg nach Crisis gebort viertzehen hundert Jar vnd darnach in dem newen vnd zwenzigesien Jare, an vnser Frawen Abent .Natiuitatis, vnd auch all ander briese von dem genanten Kaiser Sigmunden vnd andern dem Orden vber diefelb New Markg gegeben, genzlich bestetiget, beuesient vnd confirmiret, bestettigen, beuesten, confirmiren vnd geben auch von newes die egenauteNewe Markh dem egenanten Orden ewiclich zu haben vnd zu besizzen in aller weyse vnd forme, als der egemelt Kayser Sigmundes Gab- brieue daruber gegeben von Wort zu Worte inne helt, an alle vnser vnd vnser .Nachkomen am Riche vnd meiiiclichs Anspruch vnd Irrung, doran auch die Gesetze der .Guldein Bullen, dorynne nemlich begriffen ist, das die Kursurstentume nit sullen geteilet werden, -den egenanten Marggrauen kainen sromen vnd dem Orden -vnd alien iren Nachkomen kein Verkiirzung ader Schaden bringen sullen, wen wir alle soldi Gesezze der Guldein Bullen vnd alLander Aussezzungen, Recht vnd Gewonheit, von wem oder wienie genrachet we- ren ader noch gemachet mochten werden, gemeinlich oder sunderlich van der egenanten Romischen kuniglichen Macht, Volkoraenheit vnd mit willigem Rate vnser vnd des Richs Kurfursten vnd ander, als oben gemeldet ist, ganz binden, vnd als vil fie dyser vnser beste- tung vnd ordnung wider weren ader gesein mochten in klein oder gross, veistricken vnd vn- « creftig machen, also das fie den.- egenanten Marggrauen ane sromen vnd dem Orden vnd iren Nachkomen ewiclich ane alien fchaden sein follen ynnerhalb vnd ausferhalb Gerichts vnd an alien Enden. Wir erfullen auch von der egenanten Rom. Kuniglichen .Macht alle Gebrechen, die in deu obgemelten .Artikeln alien oder yechlichen besunder mochten ersun- den werden, es were in Zweifel etliclier Worte oder vnzimlicher Bedeiitung vnd Auslegung vnser Maiming, in Vergessung der Zirheit, ob sich einiche in disem vnserm brieue heischet oder geburet, die sullen all diser vnser bestetung. vnd Verneiiung vnschedlich sein, vnd ob in den sac hen alien widder den Orden in kiimftigen Zeiten icht gesucht wurde, es were mit Gericht oder fust, das tun wir ab vnd vernichten das genzlich yetz als dann vnd dann als yetz, von der egenanten Rom. Kuniglichen Macht in Krafft diss brieues, Gebietende «rnst- lich vnd vesiiglich by vnsern vnd des Richs Hulden alien -des Richs Vndertan, in welchen Wiirden, Adel oder Wesen die find, vnd fust allermeiniglich, das fie den -egenanten Homei- fter, Gebitiger, Brhdere vnd Orden by solcher Richtung vnd Kaiser Sigimunds ewiger Verschreibung vnd vnser Bestettung uber die vffgenante Newe Marck gegeben, gerulich vnd vuangesprochen vnd vngehindert bleiben lassen, vnd fie doran zu ewigen Zeiten nytu rner mehr hindern noch irren bey vnsern vns des Richs fweren Vngnaden, vnd bey Verlie- fung hundert pfund lottiges Goldes, die ain jechKcher, der da wider tete, veruallen sein loll halb in des Richs Camera vnd halb dem Orden obgenant alsoiofft daS geschehe vnlesslich .zu bezalen. Mit vrkunt diss briefs versigelt mit vnser Kuniglichen- Majeftat lnsigel, Gebea
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zu Nuremberg nach Crisis geburt viertzehen hundert Vnd dornach in dem vier vnd viert- zfgsien Jare an des heiligen Krewtzs tag exaltationis vnfirs Richs im fumften Jare.
«Kac$ tern $rft>irea.fen6ud)e be« 35entf<^eti Orben« im ©e$. Æa6.'S(r^t»e ju Serlta unb na$ bem Originate bet Sto> nigliefien Utfunbe, totlfy baffflbe Sintjio St. 430 aufbetoabjr.
MDCLX, 2Btsle6rtcf bes (Erjbifrf;ofe$ 2Jiatnj gu ber ftfm'gltcfyett SSeftatigung bc£ Sranbenv twrgtfrfjm iBergletcfys fiber bte Stcumarf, worn 21. (September 1444.
. Wir Dittrich, von Gotes gnaden der heiligen Kirchen zu Mentz Ertzbischoff vnd des heiligen Rom. Reichs durch deiitsche Lande Ertzkenzler vnd Kursurst, bekennen offentlich vnd thun kunt alien die disse Schrisste sehen, horen ader lezen. AIs der hochge- borne Fursie Herre Friderich Marggraff zu Brandenburg des heiligen Reichs Erzkamerer vnd Burggraf zu Nuremberg vnfir besunder Friind vnd Mitkurfurst, vnd der Erwirdige Herre Conrad von Erlichshuse.n des Ordens der Bruder des Hospitals Sente Marie des Deutschen Huses von Jerusalem Homeister sein Gebietiger vnd ganz Orden sich itzunt' vor- eynt vnd verrichtet haben von lolcher Ansproche wegen, die denne der egenanfe- Herre Marggraffe zu dem Orden gehabt hat, als von der Mark ettwan die Landesberghsche Markh vnd dornach vnd nu die New Markh vber Oder genant wegen. Sulche Rich- tung denn der Allerdurchluchtigsie Furst vnd Herre, Herre Friderich Rom. Kunig zu alien Zeiten Merer des Reichs Hertzog zu Osterreich etc. vnfir allergnedigster Herre vergunnet vnd gnediclich bestetiget hat nach laute seiner kuniglichen briese darvber gegeben, die von Worte zu Worte hiryune begriffen sint vnd also Iavvten: — Wir Fride rich von Gotes gnaden Rom. Konig — ().- Also- haben wir nach begerung seiner kunig lichen Gnaden vnd durch merklicher Vrsach in denselben briefen eigentlich begriffen, auch durch des vachgenanten Marggraf Friderichs willen, der, vns demuticlich mit Fleisse bitten hat lassen, zu sulcher Richtung vnd Zueigung der Neuwen Markh dem egenanten Orden vnd auch besiettung. seiner kuniglichen Gnaden, wie die von Wort zu Worte hie vber begriffen ist, vnsern Gunst, Vorhengnuss vnd' Willen gutlich vnd williclich gegeben, vnd geben ouch mit wolbedachtem rautte vnd rechten wissen in krafft diss brieffs als ein Erzbischoff zu Mentz vnd Kursurst des heiligen Reichs fur vns vnd vnfir Nacbkomen zu ewigen Zeiten. Vnd des zu Vrkund haben wir vnser gewonlich Ingefigell angehangen dis- sem brieff, dpr gegeben ist zu Nuremberg nach Cristi geburt viertzehn hun dert Jar vnd darnach im vier vnd viertzigsten Jare an sant Matheus tag des heiligen Czwelssboten vnd Evangelisten..
9la# bem $niH(egfenbn<!je< be* 3)enff(fjen £rben« im ©et>. .Rob.«Sltc$foe jit SBerlitr unb na<$ bem OriginoU bet etjbist&efli^en Utfunte, teeldje baffelbe Strc^fo Jt.430 auf6eroal;rt..
(>*£iec (jf bie.>*>cr$etger)inbe Utfnnbe be*- Æaifet* iDcrili^ etnberieitf;.
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•Jlnm. 9?ad) eben blefct Serin nnb f«|J mil glcidjen 9Borte» Jjaben bie anbern itirtsurflen fyietju gteicjfalls ifjte SBislebriefe gegeben, tooiin in ieber bie .Raifetlicfye iBefialigung nebji bent ^aupt»93fcgltid) be* SDlarfgrafen aitU licJj eineetleibt ill.
&Btfnrft Dietetic son G5Un, beflen Ccnfeni-fflrief ju StutenBetg am $DMdjaeli«tage batitet if*. v .Rurfstrlt 3atob »on Stfet, am 2)lat&en-««3:age gu Stutenberg. Jturfiitfl £ubem(g »ou bet ^falfc »c. £eibelberg am ©onntag nati) ©. Sionifif. .Ruifflrfi griebeticb. Don ©arisen, Wfitnbetg am ©. 3Matf)<Su«.$age. SlUe biefe 6cnfenS>93riefe fuib aua) no^ origtoaliter in bem Æcnigliajen Wtaj;» ju SJerfin Sorfcanben,
Urkunden Brandenburg I (Google data) 149, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CodexBrandenburgensisI/2602d538-8029-4d49-a718-7b52238d1e49/charter>, accessed 2025-04-17+02:00
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