Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 123, S. 255
Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 123, S. 255





am 3. Slprtl 1441.
Von gots gnaden Wir Friderich vnd Wilhelm gebruder, Herczogen zu Sachssen Lantgrauen In doringen vnde Marcgrauen zcu Missen vnd von denselben gnaden wir Friderich Marcgrafse zcu Brandembiirg vnd Burcgraue zcu Nuremberg, fiir vns vnd vnser bruder Marcgrauen Johansen vnd Marcgrauen Albrechteu, Bekennen mit dielem brieue vmmb sollich gutlich vorschribung vnd triintnisz, So wir denne vor gein eynander vorschriben vnd voreyniget feyn nach clerliehir vtwisung sollichir brieue vor daruber gegeben, wie die danne luteu vnd vszvvisen, Also haben wir vns obgenanten fiirlten vf hiite datum disz brieues hie zcu.Halle voreyniget vnd vertragen, Also das sollich brieue vnd vorschribung, wie die denne alle Inneheldet, yn alien yren meyniingen mechtig feyn vnd bleiben sollen, vnd wir aucb die getruwelichin vesticlichin halden tiin vnd volfuren sollen vnd wollen genczlich vnd Luter ane alle geuerde, vnd das wir obgenanten siksten vf den Sontag nach dem heiligen pfinl'tage, so wir Marcgraff Frid erich elich bylegen wer- den bie der benanten von Sachssen vnser liben Ohemen Swester, zcu beidersvt vnsere Bete uber sollich gutlich verschribung befcheiden sollen vnd zcu Rat werden vnd fich zcu vnder- reden, ab sollich gutlich verschreibung zu bessern, zu merren ader zcu mynnern sey, vns vnd vnsem Landen vnd Luthen zu' niicz vnd zcum besten, vnd das wir obgnanten fiir ft en auch In der czyt vnser yder des andern dyener, Land vnd luthe, die yn zuuerfprechen ftehen, fie feyn In fynen ader andern landen getruwelich fchutczen vnd scliirmen glicher wisz, al& feyn felbft vndertan, Land vnd Lute, vnd das auch vnser obgenanten sursten die zcyt keynec den andern vergeweltige ader oberczilie, da derselbe vnser yder der seynen zcu gliche vnd rechte mechtig ist, als getruwelich vnd angeuerd. Zii orkunde haben wir obgenanten Fri
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derich vnd Wilhelm gebruder, Herczogen zcu Sachssen etc. vnd wir Friderich Marcgraff zcu Brandembiirg fur vns vnd vnser bruder Marcgraffen Johannsen vnd Marcgraffen Albrecten obgnanten vnser iczlichir syn lnsigil mit recliter wissen an diesen briefs lalsen hengen, Der gegebin ist zu Halle, am Ma Dt age Bach dem Sontage Judica In der fasten, Nach Cristi gebiirt vnszers hern virczenhundert Jar vnd darnach Im eynvnd- virczigsten Jare.
Rod) Urn im St. <SScf)|1fc$. fBefe. Brcbio in 'Snttttn tffinblidjfn Originals.
MDCXXII1. ©dbieb^fprudb ®&nfytt6, Srjbifcbofs ju ffltagbeburg, SBitycIme, £er$ogen ju 23ramtfd)wetg, Subroig^, Sonbgrofen gu §efi«i unb Scrubs, giirfrn ju 8liu)aft, 3»is*en griebrid) unb SGBilbelm, ©cbritbern, £er*ogen jit Sacbfen unb bem (Sopites ju 2Burjburg an ehtem, unb ©iegmuub, Sifcbofe ju SQBsirjbura. unb &erjog 3U eotbfcn unb Soljann, grtebrid) unb 2llbrer&t, 2E«orfgrafcn ju SSranbenburg «m anberu £betle, »om 3. Styril 1441.
Von gots gnaden Wir Giinther, Erczbifchoue zu Magdeburgetc, Wilhelm zu Briinfwig vnd Liinenborg herezog, Ludwig Lantgraue zu hefsen vnd Bernd' fur ft e zu Anhalt etc. Bekennen roit disem vnnserm ossen briue, gen allermeniglich, AIs von fulchen vnwillen, zwitracht, myfzhelung, fehde vnd-fache vvegen, die entftanden vnd bifzher gewest find zwischen den hochgeboren fursten, vnnsern lieben hern, frunden, Ohmen vnd Swegern, hern fridrichen vnd hem wilhelm gebrudern, Herczogen zu Sachfen, lantgrauen In Doringen vnd Marggrauen zu Meissen, lren lannden vnd luten, helffern vnd hehTers helffern, Auch dem Capitel des Tumftifts zu wurczpurg, Ob fie dar Innen fein wollen, an eynem, Vnd dem Erwirdigen vnd hochgeboren fursten, hern Sigmunden, Bischoue zu wirczpurg vnd herczogen zu Sachfen, Ob er dar Innen fein veil, vnd hern Johannsen, hern fridrichen vnd hern Albrechten Marggrauen zu Brandenburg vnd Burggrauen zu Nuremberg, lren lannden, luten, helffern vnd helffers helffern, am andern teyle, der fie dann von beyden teylen, aus hute datum dicz brifs, hie zu Halle uff einem friintlichem tage, den wir Erczbifchoue Gunther obgenant zwischen denselben parthien, dohin gemacht vnd verramet haben, genczlichen vnd mechtiglichen us vns, als fchidslute ge~ stalt haben, Nemlich der obgenant herezog wilhelm von sachfen fur fich vnd seinen obgenanten Bruder herezog fridrichen vnd fein parthien, helffer vnd helffers helffer, fur die er fich wissentlich angenommen vnd der gemechtigt hat, Auch des obgenanten Capitels zu wirczpurg, Ob fie dar Innen fein wollen, vnd der obgenant Marggraf fridrich fur fich, vnd die obgenanten Bischoue von wirczpurg, Ob er dar Innen fein wil, vnd Marggrauen Johannsen vnd Marggrauen Albrechten vnd Irn parthien, helffer vnd helffers helffer, fur die er fich ouch wissentlich angenommen vnd fich der gemechtigt hat, Vnd haben vns beyde obgemelt parthien bey lren fiirftenlichen wirden, eren vnd trewen
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gerett vnd verfprochen, vvie wir sie vmb sulch lr vmvillen, myszheluug, geprechen, sehde vnd (ache, entscheiden, seczen vnd zwischen in aussprechen, das fie das von alien teylen halten vnd zu ende volfiiren vvollen, on widerrede vnd on alles geuerde. Also scheiden vnd spre- 'chen wir eintrechtiglichen: Zum ersten vmb vnnsern hern von vyurczpurg, das die obgenanteu herczogen von Sachsen vnd die Marggrauen von Branndenburg, von beyden teyleh darczu raten vnd helffen sullen, das derselb vnfer her von wirczpurg In seinen stift vnd Regiment wider gesaczt vnd Im zugegeben werde ausz dem Capilel vnd ausz der Ritterschast, die Im vor zum Regiment geben find, Ob er die haben wil: wolt er aber derselben nit haben, So sullen die obgenanten fursten, Im nach uotdurst vnd Irer erkeirtnisse zugeben ander ausz dem Capitel vnd der Ritterschast des Stifts zu^ wurczpurg, daduich der Stift redlidi vvol gere- giret vnd* vorgeftanden werde, on alles geuerde. Item vmb die Slosz Nyinegk vnd Briicke die der obgenant Marggraue sridrich von Branndenburg den herczogen von Sachfeu augewonnen vnd eingenommen hat, Scheiden vnd fprechen wir, das lulclis aus vns sautgraf Ludwigen von hessen steen vnd pleiben sol, Also das wir zwischen beyden egenanten parthien verfuchen sullen, Ob wir fie darumb gutlich mit wissen entscheiden miigen: konden wir des aber nit getun, So sullen wir egenanten lantgraue mechtig sein," lie, darumb in frunt- schaft zuuereynen: \nd was wir dann darumb in fruntschaft auszsprecben werden, dabey sol es bleiben, nachdem sie das vf vns also geftalt haben ongeuerde. Item vmb die geprechen zwischen den obgenanten herczogen von Sachsen vnd den Marggrauen von Branndenburg als von des lands zu Dor in gen wegen, Nemlichen vmb eigenthum vnd farende habe, das der lantgraue von Doringen feliger, nach seinem tode gelasl'eu hat, Auch von des ge- wynnens wegen In Beheim antressend Marggraue Albrechte n von Branndenburg, vnd vmb die gerechtikeit, so marggraf Johanns von seiner gemahel wegen meynt zu haben, Scheiden vnd fprechen wir, das man sulch geschriben drey stiicke vnd geprechen mechtiglichen stelle nach glimpQichen schulden der Marggrauen von Branndenburg vnd nach glimpflichen antwortten der herczogen von Sachsen vff de*i Edeln vnd wolgeboren Grauen heinrichen von Swarczpurg, vnd -aus hern wilhelm von Rechperg, Ritter, als schidslute, Sye in fruntschaft mit wissen oder in rechte, Ob sie der fruntschaft nicht treffen konden, darumb zu entscheiden, vnd ob die obgenanten Graf Heinrich vnd her wilhelm des rechten, nicht eins werden mochten, Alsdann aus vus lantgraf ludwigen, als einen oberman steen vnd bleiben sol, was wir dann Im rechten erkennen werden, oder wie wir die wissentlich fruntschaft treffen, dabey sol es dan bleyben, gehalten vnd volfiirt werden. Vnd ob der obgenanten schidslute, einer oder sie beyde, oder wir obgenanten Oberman, mit tode abgingen, oder sunft gepruch an vns wiirde, da got vor fey, So sol von beyden ege nanten teylen ander Person in obgeschribner masze darczu geordent vnd gegebeu werden, den sachen nachzukomen in obgeschribner masz: vnd das vmb die egenanten drey Itucke Sol zu ende vnd ausztragk kommen, zwilchen hie vnd sant Jacobs tage fchirft, vnuerczogeulich vnd one alles geuerde. Item von der gefangen wegen, Scheyden vnd fprechen wir das die von beyden teylen Irer gefencknusse, ledig'vnd lose geschaffet, gegeben vnd gelasfcn werden, aus eine alte schlechte vrsehde, vnd ob ymant dareyn reden oder tragen'wolt, dam it die tXWptty. H, SB, IV, '31
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gesangen zu Ochsenfurt Irer gefencknusse also nicht ledig mochten werden, So sullen die Marggrauen von Branndenburg den Herczogen von Sachsen beystendig vnd beholden sein, vnd mit ernst darczu tun, als getrew frunde, gen den von Ochsenfurt vnd wen das berurt oder beriiren wfirde, dadurch dieselben gesangen lrer gesenckniisse aus ein slechte alte vrfehtle ledig vnd lose geschasspt, geiassen vnd gesagt werden, vnd dieselben herczogen vnd marg grauen Sullen sich des von eynander nicht scheiden, Doch also, das die gesangen, die In der Marggrauen von Branndburg hant sein, In Iren handen bleyben, aus gerawm tage So lang, bisz die lren, die zu Ochsenfurt gesangen find, auch in obgeschribner masze Irer gesencknus ledig vnd lose geschaffet, gesaczt vnd geiassen werden ongeuerde: Item was von beyden teylen in disen fehden vnd vnwillen lren kaufliiten genommen, bekummert vnd aufge- halten worden ist, das sich kiintlich ersiinde, Scheiden vnd sprechen wir, was des noch vor- handen vnd vnuerrucket were, das sol von beyden teylen wider, gegeben vnd lose gesagt werden: was des aber zubracht vnd verruckt wer, Also das man des nicht gehaben mocht, das sol nach redlikeit gegolten werden on alles ongeuerde. Item wir scheiden vnd sprechen auch, Ob ymants, von welchem teyle das wer, von seiner herschast wegen, des andern teyls feyndt worden were in disen fehden vnd vnder dem selben teyle, des feynde er so wer worden, lehen oder giiler hett, die er von dieser fehde wegen aufgesagt oder abgeschriben hett oder nicht, Denselben alien, Sy find geistlich oder werntlich, Sullen sulch Ir lehen vnd guter vngehindert volgen vnd bleiben, in masseu als vor der fehde, ongeuerde. Vnd ob ymant In vnwillen oder verdacht difer fehde halben kommen were, Er fey geistlich oder werntlich, Sulch vnwillen vnd verdacht sol gancz ab sein, vnd man sol denselben keins argen. darumb gewarten on alles geuerde. Item weren in disen fehden eynch fridpruche gescheen, die kuntlich gemacht wurden, Es fey mit gesangen name ader anders, Scheiden vnd sprechen wir, das die gekart vnd auszgericht sullen werden mit rechte oder widertatt, Auszgelcheiden, toden vnd wunden, die sol man richten nach gnaden vnd gewonheit der Iarmden, do das gescheen ist ongeuerde. Wir scheiden vnd sprechen auch, das alles vnbeczalt gelt von ver- dingnusse oder fchaczung zu beydersyt, Es fey betagt oder nicht betaget, abe sein vnd vnge- mant bliben sol on alles geuerde. Vnd vmb fulchs vertrags, eynung vnd verschribung, Als die obgenanten herczogen von Sachsen vnd Marggrauen von Brandenburg, sich vormals vor- eynet vnd verschriben haben, Beduncket vns gut vnd geraten sein, das sie fulchs nu furbas getrulichen vndereynander halden, Doch also, Ob sie beduncken wolt, not zu sein, sulch eynung vnd verschreibung zu Pefsern, zu lengen oder zu kiirczen, das sie das tun, vnd es ye in sulcher masz seczen vnd verschreiben, das sie als getrew frunde T)eyeinander bleyben, wie fie vnd Ir frunde des not vnd beste beduncket, on alles geuerde. Wer auch sache, Ob ymants dareyn reden oder tragen wolt, damit die gesangen zu Ochsenfurt Irer gesenck niisse also nicht ledig mochten werden, So gereden, globen vnd versprechen wir obgenant lantgraf Iudwig von hefsen bey vnnsern guten, waren trewen, den egenanten vnsern lieben Swegern den herczogen von Sachsen, vnd vnnsern lieben oheimen den Marggrauen von Branndenburg mit ernst, hilff, rate vnd beystant zu tun gen den von Ochsenfurt, vnd wen das berurt oder beruren wiirde, dadurch dieselben gesangen Irer gefencknusse aus ein slechte
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alte vrsehde, ledig vnd lose geschaffet, gelassen vnd gesagt werden, vnd wir wollen vns des von den genanten vnnsern Swegern vnd ohmen nicht scheyden in dhein weise on alles ge- uerde. Vnd hirauff Sullen vnnser herre von wirczpurg, ob er dar Innen sein wil, die obge- nanten herczogen von Sachsen vnd das Capitel zu wirczpurg, ob es dar lnnen sein wil, vnd die Marggrauen von Branndenburg, Alle lr helffer, helffers helffer, alle Ir lannde vnd lute, vnd die IreD, vnd alle die von beyden egenanten teylen darvnter gewant vnd verdacht find, vnd der fehde, kriegs, vnwillen vnd sache zuschicken gehabt baben, Sie find geistlich oder werntlich, gut srunde, vnd ein verrichte gesunte sache zwischen in sein sol, Sulchs alles nu furbas ewiglich geneynander, In argk noch in rachsal, weder mit wortten noch mit wercken, mit gerichte noch on gerichte, geistlich noch wernllich, heimlich noch offentlich, durch iich selbs oder ymant anders nymmermer zu anden, zu esern noch zu rechen, in dhein wise, on alles geuerde. Vnd des alles zu warem vrkunde haben wir obgenanten fchidslute, vnnser eigen lnfigele an disen briue hencken lassen: vnd wir obgenanten herczogen von Sachsen, vnd wir obgenanten Marggrauen zu Branndenburg Bekennen In disem briue, das dise obge- schriben teyding vnd anlasz, mit vnnserm guten willen, wissen vnd wortte zugangen vnd ge- scheen ist, vnd wir obgenanten Marggrauen von Branndenburg haben vns dar Innen vnnsers hern von wirczpurg geinechtigt, Ob er dar Innen sein wil, Gereden vnd globen wir ob- gnanten fursten, alle bey vnnsern furstenlichen eren, wirden vnd trewen, alles das zu halten, zutun vnd zuuolfuren, was vnnser iglichen des fur fich vnd sein parthien beriirt, alles getrii- lichen, on argk vnd on alles geuerde. Vnd des zu vrkunde haben wir vnnser eigen lnfigele zu der obgenanten schidsluten Insigeln, auch an disen briff hencken lassen. Gescheen vnd geben zu Halle, des Montags uach dera Suntag, als man In der heiligen kirchen singet Judica in der vasten, Nach Cristi vnnsers hern gepurt virczehenhundert Jare, vnd darnach Im Einvndvirczigisten Jaren.
'9lad) Urn im St. <£5$il|'d). <Se\). «id)i» in 2>re«fcen btfmMi$rn Criminal.
Urkunden Brandenburg I (Google data) 123, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CodexBrandenburgensisI/3c990ef2-33b7-45f9-8b9a-c451a0cacefc/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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