Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 60, S. 146
Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 60, S. 146




©ebreeben, »om 29. SDtai 1433.
Von gotes gnaden wir Anthonj zu Bamberg, vnd wir Jobanns zu Wirtz- burg Bischoffe, von solcher brtich, stosz, awfhaltens vnd vbergreiflens wegen, die sich von der hochgebornen sursten vnd herren, vnsern besunder lieben herren vnd sreiinden, herren fridreicben vnd herren Sigmunden gebrudern Hertzogen zu Sachsen, Marggrauen zu Meicbsen vnd Lanntgrauen In doringen, des beiligen llomischen Reichs Ertzmarlchalgk vnd den Iren aus ein, vnd herren sridrichen Marggrauen zu Branndenburg, Burggrafen zu Nuremberg, des heiligen Roinischen Reichs Erczcamrer vnd der seinen wegeu awf die ann- dern seyteH, verlawffen haben von aubegynn lrer Eynung, begrilsen vnd gescheen zwischen' Ib zu plawen In dem Jare als man zalte von Crisis geburt vierezehenhundert vud In dem Newnvndzwentzigsten Jaren, Dieselben Spriich vnd schuld fie vormals veranlaszt haben awf vus Anthonj Bischof zu Bamberg, als einem obman, In der gulliehkeit mit wisien, oder awf sreuutlich recht on wissen, vnd als nu ein nemlicher tag her gen lich tens els von vns Anthonj obgenant gernachet vnd verrawmet ist, awf gestern donerstag vor dem heiligen psingsttag, vnd nu die obgenantten sursten awf beidteil zu solchem tag sein komen, haben fie von obgerurtter sprucb,. schuld fie vnd die Iren antressende von dem Anlasz zu Slewtz ge scheen vnd begrilsen gelassen, vnd sein vmb dieselben spruch vnd schulde, vnd was sich dar- awlz vorlawffen vnd gemacht hat, von Iren vnd der Iren wegen sie dariimb In der gutlich keit zuentscheiden bey vns cbganantten zweyen Bischofen bliben, wie wir darumb In freiint- schast sprechen vnd scheiden, das sie das genannder vnuerbrochlichen hallten, tun vnd volfuren sullen on widerrede vnd eintrag, awszgeflollen allerley geuerde, als vns das beide obgenant parteyen also zu halten vnd zuuolsureu zugesagt vnd gerett haben, Vnd als wir nu lr beyder Spruch, lcbuldigung vnd Anttwortt, die sie vns obgenant Anthonien schrifftlich nach Inn- halttung des obgenanten Anlaszs vbergeben, verhort vnd Rat daruber gehabt haben, Also
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haben vvir obgenantten beide Bilchof angesehen vnd betrachtet, wie die obgenantten sursten von sypschafft vnd anstolsen Ir lannd wegen, geneinannder gewannd sein, das In lren lannden vnd lewten nicht niitz vnd bequemlich fey, das lrrung vnd zwitracht zwischen In vmb soldi sach awserstunden, vnd das vns auch sunderlicli nicht lieb were; Dorumb scheiden vnd spre- chen wir obgenanten zwen Bischofe zwischen den obgenanten sursten In der gutlichkeyt awsz, das alle vnd yglich Ir Spruch, die fie von Ir vnd der lren wegen geton haben nach Inhalt- tung des obgerurten Anlaszs genntzlich geneinannder ab sein vnd der giitlich gesunet vnd gericht sein, vnd von dheinerteyl noch den lren furder nicht in argk noch in dheinweise surgetrogen werden sullen, Sunder die obgenantten sursten sollen von beiden teylen bey lr Eynung vnd verpuntniisse bleiben vnd die nach Ir ynnhaltung getrewlichen vnd sreuntlich volsuren vnd der nachkomen vnd auch mit lren vogten, Amptlewten vnd den lren beltellen getrewlichen volfurt vnd nachkomen werden on allerley geuerde, Es sollen auch der obge nantten sursten Armlewt, die dann awf beideseyten awsgehaltten vnd bekuniert worden sein, Ir iglicher sein kost vnd zerung betzalen vnd awszrichtten, was fie des nicht entricht hetten ongeuerde: vnd AIs in den vorberurtten Spruchen vnd schuldigung vnser herre der Marggraff obgenant vnser herren die hertzogen zu Sachsen vorgenanten, von hannsen Er harts vnd heintzen von kotzaw wegen zugesprochen hat, wie dieselhen von kotzaw mit fritzen vom Sannde zuschicken gehabt haben, darumb er den von kotzaw gleichs vnd rechts awlzganngen were, wann fie vnd auch fritz vom Sande beyderfeyt vnsers Marggrauen besefl'en man vnd diener find, vnd fritz vom Sannd auch vnferm herren von Branndenburg mit hanndgebenden trewen an eyds flat gelobt hat, fich an gleich vnd recht vor vnferm egenantten herren von Braundenburg oder In feinem abwefen vor seinen obersten hawbtman, vnd vor seinen Reten von den seinen zunemen vnd zugeben, zugeben vnd zunemen, beniigen zulassen, vber solch gelubde sey der genant fritz vom sannde In einem frid vnd gutlich steen, das die von kotzaw mit Im die czit gehabt haben, mit weyb vnd kindeni' hinweg getzogen, vnd das recht geflohen, vnd AIs die von kotzaw nu dem genanten fritzen vom Sannde meynten zu suchen, nach dem vnd fie sein feynd waren, vnd In gesagt were worden, er leg In einer abseyten zu Colmitsch an derkirchen, die die hofsen abgebranndt vnd entert haben, dortzu die benanten vonKotzawe lr knecht geschickt vnd lren offen veynd, der vnferm herren von Branndenburg vnd den von kotzaw awsz alien gelubden vnd rechten geganngen were, suchen lieszen, vor dem fie dann teglichen vnficher weren vnd In gem dartzu gehaltten hetten, das er fich an Recht bett lafsen beniigen, vnd sunst nyemands begerten zutun, denn deni genautten fritzen vom Sannde, dem fie defmals nicht haben konnen zukomen, Sie find widerumb gen pawfen geriten vnd fich dofelbst nyder geton, Also haben vnser herren von Sachssen voyt zu weyda vnd annder ir manne vnd diener den benantten von kotzawe vnbesorgt In gutlichem geschick In einen knecht abgefanngen, Acht Reysigpferde, funff Stehlen pantzir, vier Arbruft (sic), Eyfenhiit vpd annder lr babe genomen, das sie pesser achten dann an sechshundert Reinifch giildein. So haben auch vnser herren von Sachssen vogt zu weyda, den von kotzaw miintlich zugefagt, das sie vnd die lren vor Im vnd alien den die In zusteen sicher sein sollen, vnd er wolle den von kotzawe
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hilff, Rat vnd furdrung tun, wo die Ireri des begerten, das er nicht geton noch In die wortt gehaltten haben. Daravvf vnser fiern die hertzogen obgenantten zu demselben Spruch schriefft- lich geanttwortt haben, vvie solch sach von Iren Reten vnd lieimlichen, nemlich Grauen heinreichen von Swartzburg herren zu Sundershavvsen, Eberhartten von Brann- denstein, Ritter vnd Irem Cantzler zu entscheiden mechticlich gestalt fey, das Iglich partey zwen lr freiinde in der sreuntschaft mit wissen, oder das Recht an Im selbs dartzu geben sol, sie dorausz zu entscheiden: wurden fie dor Innen stossig, das dann Nickel von wolf- ferstorff der sach beide sreuntschafft vnd Rechtes In obgeschriebenermasz ein gewilligter obmau vnd Richter sein sol, aU .dann dieselben Anttwort klerlichen Innheltt; Also scheiden vnd sprechen wir, das vnser herren die hertzogen obgenant, Ir Amptlewt zu weyda ver- mugen sollen, die dann solch habe genomen haben, das sie den vorbenantten von Kotzaw lr genomen habe was der noch verhannden vnd vnuerderbt were, wider schicken sollen on geuerde: was aber solcher habe were verthon oder verderbet worden, darumb sollen die obgenantten vnser herren die hertzogen etc. den obgeschrieben von Kotzaw hiezwischen vnd Sannd Michels tag schiersikomenden tag setzen vnd bescheiden, vnd den von kotzaw zu vnd von dem tag Ir sicherheit vnd geleyt geben, vnd In vmb solch verthon oder ver- derbte habe giitlichkeyt oder Recht in vorgeschriebener masse zu einem gleichen zusatz awf den vorbenantten obinann tun vnd widerfaren lassen, vnd ob der bruch an vnsern herren den hertzogen zu Sachsen oder an dem Obman vnd nicht an den von kotzawe bynnen der obgenanten frist wurde, So sullen die vorbenanten vnser herren die hertzogen den obgenan- ten von kotzawe solch Ir verthon vnd verderbt habe, die In also augewonnen vnd nicht wider worden were, alsdann schaffen, gegoltten vnd gekert von den lren, die das genomen hetten, nach erkenntniifie vnser beider obgenantten Bischose on alles vertzihen, Dorawf dann dieselben von Kotzawe vmb die vorgenantten Ire pferde vnd habe gen vnsern herren den hertzogen, vnd den Iren vertzeihen vnd furder dheinen Anspruch mer darnach haben sollen ongeuerde. Auch als der benantt vnser herre Marggraf zu Branndenburg In den gemellen seinen Spriichen vnd schuldigung gesetzt hat, vvie das der Edel Heinrich Herr zu Gera seinen burger zum hof vlrichen von Adorff In vnser herren von Sachsen geleyt zu lanngenburg awfgehaltten, den mitsambt seiner habe, Ochssen vnd pserden, genomen vnd vmbgetriben haben, derselbe vlrich von Adorff hett dem von Gera gern iecht verbiirgt vnd sein habe auff recht wollen awsznemen, des habe der von Gera nicht tun noch In des geleyts genieszen lassen wollen, Sunder er hab In gedrungen vnd genotigt, das er Im hat muszen vierhundert guldein verburgen etc. Sprechen vnd scheiden wir, das vnler herren die hertzogen obgenant mit dem genantten von Gera schaffen sullen den benantten vlrichen von Adorff, mit sambt seinen burgen ledig vnd los zufchaffen, vnd zuschicken ouuertzugk. Dorlst dann der von Gera Rechts von vnlerm hern Marggrauen obgenant, So foltt Im der selbe vnser herre Marggraf obgenant hiezwischen vnd Sanct Michels tag schierst vngeuerlich vnd onuertzihen surbelcheiden fur seinen Erbern Rat vnd dem von Gera fruntschafft ader Recht widerfaren lassen. Auch als vnser herre Marggraf obgenantt In seinen schulden setzet, das Neythard von wildenstein von vnsers herren hertzogen zu Sachssen Reten vnd Irem
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Cantzler sey zu In geteidingt worden Im das Slosz Spar i>b erg aus ettlich Jar mit seinen niitzen vnd zugehorungen eintzugeben, das fie lm dann eingeben hetten vnd er das ettlich zeit lnngehabt hett defselben Sloszs In die genantten vnser henen hertzogen entsetzt vnd enttwert vnd lm ettwas getreids darauf genomen sullen haben vnd auch das er In Irem dinft ein pferdt, ein stehleo panntzir vnd ein Armbrust solle verloren haben, das er acht an drey- vndsunfftzigk giildein etc. Darumb scheiden wir, das vnser herren von Sachssen vmb solch schiilde Neythartten von wildenstein surbescheiden sollen fur lren Erbern Rat vnd doselbsi sol Neithardt egenant darumb das Recht nemen vnd geben vnd geben vnd nemen, das sol auch gescheen hiezwischen Sanndt Michels tag vngeuerlich. Dieser obgeschrieben sach zu Bekenntniisse vnd vrkiind haben wir obgenantt beide Bischoue vnser yglicher sein Insigel an dieien brief lassen henncken, Der Geben ift vnd das geschach awf freitag vor dem heiligen pfingstag zu lichtenvels, Nach Crisis geburt viertzehenhundert vnd In dem drew- vnddreisilgisien Jaren.
Plod) ttm im ASnigl. Satisfy <3tl). «tcf)i» in Xtxttbtn fctfinHi<r}en Original.
Urkunden Brandenburg I (Google data) 60, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CodexBrandenburgensisI/9bc7328c-5f78-44f2-8217-0a51f45e2c84/charter>, accessed 2025-04-15+02:00
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