Novus Codex diplomaticus Brandenburgensis - Urkundensammlung zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der Mark Brandenburg und der Beziehungen ihrer Regenten zum Auslande, Nr. 186, S. 439
©slcfcsm abrretm foil (1449?).
Gedenkch zedel dem Senndpotten an den von Branndemburg. Zwm ersten So lol derselb Senndpot an Marggraf Fridrichen von Branndemburg werben aus sein cre- dencien, wie sein k. gnad vernomen habe, das er sich des lanndes lusitz vnderwunden vnd das yngenomen hab mit merklichs befchedigung der lnwoner vnd das on wiflen, willen vnd vriaub vnsers allergenedigisien herren des Romischen kunigs als von kunig Iasslaes seiDS vettern wegen den er ynnehatt, Sein kunigclich gnad vnd sein vetter kunig 1 a ssl a sein auch darumb nye ervordert worden vnd wedunkt (bedunkt) Ir gnad ettwas fromd, das sein liebe solich weg fiir sich nymet vnd sich der Cron lannde, on sunder vrlawb vnderwindet vnd dorumb lo wegertt (begert) sein k. gnad, das der Marggrafi* sich des selben lanndes ewsser, die ftett vnd ander Edel vnd vnedel solicher glubd darzu Sy, als sein gnad hortt betaidingt sein, ledig sage, vnd sich des lanndes enttenig, mit pillicher vtiderkerung der bescheydigten vnd dar Inn tun als pillich ist vnd als sein k. gnad von seins vettern begen (wegen) Im ge- trawet, wanner vvol mag vernommen habenn wie sein k. gnad von wegenn sein vettern ku- nis la ssl os, mit wolbedachtem mut dasselbe lanndt meinem Herren von Sassen beuolben vnd Im vergonnet bat aus solich vergunnung, die ym kunigin Elizabeth als ein erb des selben lanndes vormals auch getan hatt, das selb lannde zw lfisen vmb solich gelt, als es den polentzgen ftet vnd nit hoher, an sich zw bringen vnd hat das getan durch sunderlicher vrsach willenn vnd das er awch ansehe, das kunige la ssl os Sen vnd vatter Irem geslecht grass vnd merklich gnad getan habenn, alswol wissentlich ist, also das Sy pillich fchuldig sein, das vmb kunig lasslo 'zwuerdinen vnd nit also nach dem seinen on sein vrlawb zw stellen, vnd wegert (begert) sein lieb werd dar Inn willig sein, Wann sein gnad nach so-, lichin kunigin Elisathen vnd seinen auszgangen brieflen die sach mit fug nit verkern mag noch wil, das wollen sein gnad vnd sein vetter gen Im gnediclich erkennen.
Item wie dem Senndpotten von Marggraff Fridrichenn geanttvvurtt wirt dannoch sol er reitten in das lanndt zw lusitz, zw herren, Rittern, knechten vnd stetten, mit zwayen glawbs priffen vnd foil In erzellen von vnsers Herrenn des Romischen kunigs wegenn in namen kunig la ssl as wie sein gnad vernommen habe, die sach wie die obgescliriben stef, des sein k. gnad vnd sein vetter lr reciter naturlicher erb herre In nit getrawt hette, das fy das solten getan vnd also gesworn vnd gehuldet habenn vnbesucht vnd vneruordert auch
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vngehaysfen von ir baider gnad als lrer rechtenn herschasst vnd darawff sol er an sy weS gem (begern), wye ir bayder gnad an Sy wegere (begere), das fy sich an fy als pillich tun haldenn vnd Irem gepot vnd gefchefft nachgeen als ir recbten herfchafft, als lrer edlen (fie) ye vnd ye erberklich vnd vnuerrukt getan haben, vnd wann nu fein k. gnad an ftat kunig lass- la es mit bohem Rat vvedacht (bedacht) hat, Sintdeimalen das lannd fchutz vnd fchirms wol wedorfft, das fein gnad das alles dann durch des peftenn willen awf kunigin Elisabeth als eins erben des lanndes vormals getan vnd nach lawt lrer auszgangen -briefs meinem herren von Sasfenn befelhenn folt, als er dann getan hat, vnd darawff follenn die Ritterfchafft vnd Stete nach dem peften ennannt werdenn, das fy sich nu mit allenn fachen an den von Sas fenn haldenn vnd Im gehorfam vnd vnd (sic) gewertikeilt tun in allenn ding vmb souil gel- des, als der von polentzg vnd seiner gnadenn Briefs ynnhaldenn vnd nit hoher, das dadurch knnftiger VDrat vermiden werd, wann was Ir bayder gnad dar In getan hat, Da pey maj-- nen vnd wollenn Sy es weleibenn (beleiben) laffenn, vnd was fy getan habenn an (ohne) wiffen vnd vrlawb lrer rechten erbherfchafft, verfteen Sy wol das das nit pillich noch Be- flendig ift vnd habenn das nit tun mogenn etc. von In zw begern das Sy in den fachenn gefollig als fy pillich tun, wann fy wol wiffen das dye polentzg nicht gewalt gehabt habenn, das lanndt yemandt furpas zwuerl'etzen noch ymand das aufzunemen an (ohne) seiner gna denn vnd kunig lasslas vrlaub vnd willen, das will kupigelich gnad vnd fein vetter kunig laffla gen In gnediklich erkennen.
Item er sal auch ein Credentz haben an meinen herren von Sasfenn vnd Im all fein werbung erzellen vnd ob mein herren von Sasfenn icht niitzers vnd peffers bedeucht, das fein k. gnaden gtimphlich vnd erlich zw tun were, das sol er nach seinem Rat haldenn.
Item der Senndpot sol allenn hanndel eygentlich merken vnd sicht er, das die fach sich in ein fro aide ziehenn wollenn, So sol er die losung vordern an dye Jungen von po lentzg vnd yn zw sagenn das In ir gelt vff ein solich zeit etc. sol nidergelt (gelegt) werdenn an ein solich stall etc. vnd. sollen ermont werden, das Sy yerem erbherren solicher losung gestattenn, als Sy nach laut Ir verfehribung des schuldig fein. Hetten fie aber des lanndes nu abgetrettenn vnd iren briefs vbergegebenn, so sol man dye losung an den Marggra- uen vordern vnd ym das gelt piettenu in masi'e als vor geschriben stett, darzw follenn zwenn briefs fein.
Wiirdenn sy sich des willigenn, so sol der Senndpot vor von dem von Sasfenn ver- sichert werdenn, das das gelt kein sawmbnuz tue.
Tatten Sy aber des nit mit der losung, als verfehenlich ift, So sol man In sagenn, das vnnser Herre der Romisch kunig Iasslo In solichs nit getraut hetten,. das fy ieren gna den in des lannd on Irenn willenn soften gegriffenn vnd also gehandelt habenn Ir gnad vn- erfordert, Wann hetten Sy dye lannd nit miigen fchutzenn, fy hettenn das pillich ee an- bracht an Ir baider gnad, So wer yn wol gerattenn worden, fust dunkcht es Ir gnad vast zw kurtz.
Vnd was dem Senndpoten begegent, das sol er dem von Sasfenn widersagenn sich darnach auch wiffen zw richtenn.
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Item ob der von Eberstorf an dem Margrauen gar nichtz erlanngen mocht, so sol er dor vff genn das fich der Margraue des lanndes enttenig vnd -Sy aller der eyde vnd huld ouch ledig sage, desgieich sol der von Sassenn sich auch mit dem lannd nit bekumraern vnd das dye sach fur vnsern herrn den Romischen kunig kome, vnd was dafiir feinen gna- den vnd kunig lasflaen erkannt wirt das vveyde (beyde) teil dabei bleybenn etc.
An- Dye Sechs Stete vnd laride.
Der Senndpot sol zw In reyten vnd awf seine credenntzen werbenn als hernach ge- schriebenn Stett etc.
Zvvm Eiftenn, das Sy wol Indennk sein mogen wie vnnser herre der kunig nechst als paid herr Tyme von Kolditz abgangenn was In zw fchraib wegerte (begerte) vnd pate von seinen vnd seins vettern k. I ass! os wegonn, Sindtemaln das lannd nach den lewf- fen die fich getzund erhabenn habenn in Behem schutz vnd-schirms vnd guttes Beystannds wol bedorffte, das Sy dann seinen Swager den hachgebornen Herzogenn Fridrich von Sassenn zw Irem hawptmanne vnd vogt awfnemen solten, bisz aus ir gnaden wol geffallenn nach dem vnd der felb Herzog von Sazzen nach gelegenheit aller fach Sy wol vnd pas dann yemand anders furgesehenn. mocht mit schutz vnd schirfn etc.
Nw ist sein k.. gnaden zw bifsenn (wissen) getan, wie sy einen andern zw Irem Hawpt- man awsgenora habenn oder villicht aus zwnemen maynen on sein k. gnaden vnd seins vet- tern k. last I os wiflenn vnd willenn, das sein gnad I'romd nymet vnd nit sein sblt als fy fel- ber wol vorsten, Darzw bat sein gnad awf sein erste schrift kein anttwurt von yn nit gehabt als er gehosst hette etc.
Darawf an Sy von nawes zw begem mit gtittiger erforderung, da* fy den von Sas senn noch on verziechen n vnd Intrag zw Irem vogt vnd hawppman auffnnemen vnd Im vnd nymand anders daruff geharfam sein vnd yn vnd seinen vettern dar Inn an sehen vnd zu ge- fallenn werdenn Bisz awf ir wayder, odec lr ains wolgefallen vnd willenn, wann sein gnad das lautter yra peftenn tut durch schutz vnd schirms willenn der lannd zw difen zeytten.
Ynd ob Sy ettwas von freyheittenn fagen wurdenn, darawf sol man In anttwurdenn vnd lautter zw sagenn das folich aufnemung In kunftigenn zeiten In an alien Irenn freyheiU ten vnd gnaden vnfchedlich sein sol etc.
Ouch sol der senndpott ettlichenn denn Elltesten Mann en vnd sunderlich den stetenn Sagenn in gutter gehaym, das sein gnad wol vnderbeyst (weyst) fey wie der alt von Col- ditz ein genantte Summ geldes in verfchribung gehabt hab aus der hawpptmanfchafTt der Sechs ftet Sweydnitz vnd J aw er bisz awf ynnemung vnd absfahung der anfelle, Nwn ist bey kavser Sigmundts zeitten ein Rechnung geschelienn, dae ersunden ist das der alte von Colditz mer dann die felb Summ eyngenumm'en hub vnd hat darnach die hawpptmanfchast an verlchribung in lediger Befelhnusz von gnaden kayser Sigmunds ynne gehabt, Solden dann lannd vnd ftet den von Colditz also awfneinenn, Er mocht fich folicher verschribung - wider verfahen, das kunig laflaen vnder Cron ein merklich schad were vnd durch des vnd.
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vil ander sach wlllenn.'Sblten fy nymandt awsgenomen habenn on sein vnd sems vettefn gunst vnd willenn, vnd solten darvmb Ir gnad gefragt habenn, das wer wol pillich gewefen etc.
Doch wie dem allenn so wegert (begert) sein gnad noch*vnd ermant Sy sein Swa ger von Safienn aus, zw neraenn vnd ym vnd Nyemandts anders als einem vogt gehorsam sein als oben ftett, das wirt hoh fur Sy ■ vnd sein gnad vnd vetter wollen das gen lr lann- denn vnd lewttenn genediclich erkennen etc.
9lad> finer im JWnigl. e&^i). (3$, Wrc^to in ©rtlben Bcffnblfd^en gldc^seitigen Ciopit..
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