Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 47, S. 52
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 47, S. 52




9Sif<$ofe son 6ammm unb bem <§er$og SBartSlaro bem Sfingwn son Comment gef<§lofjen, am 22. 3ult 1377, mit -§et$og 3Bart8lam be3 Sleltern aSettrittSerfldrung, »om 17. 2luguft 1377.
Wir Karl, von gotes gnaden Romischer keyser, zu alien zeiten merer des Reichs vnd kunig zu Beheim, fur vns vnd vnsze Erben, Markgrauen zu Brandenburg, Philips, Bischoff zu Camyn, fur vns, vnszen Styfft vnd Capitel, warcisla der Junger, herzog zu Stetyn, fur vns, vnszen Bruder, herzogen Boguslau vnd vnsze Erben, Bekennen vnd tun kunt offenlichen mit diesim brieue alien den, die yn sehen oder horen lesen, daz wir vns mit wolbedachtem mute vnd rechtir wiffen voreynet vnd einen rechten lantfryde gemachet haben, voreynen vnd machen diesin nochgeschriben lantfryde mit craffte ditz brieues vnd haben gelobet vnd auch zu den heili- gen gefworn suliche eynunge vnd lantfryde, stete, gantz vnd veste zu halden vnd zu uolfuren fumff Jar von diesim hewtigen tage noch eynandir zu zelhen one allirley argelist In allir der weyse als hiernach geschreben stehet mit namen, also, daz wir vff alle Rawbere, Misletetir vnd schede liche lewte, die mit Rawbe, Brande, Mortbrande, vnrechtem widersagen oder fust mit vnrechter name oder zugryffe yemanden, er fey geistlichen oder werltlichen, in vnsern landen angreiffen oder beschedigen, sullen vnd wollen wir mit gantzer macht oder nach dem, als sich das von Mi-
cher sachen wegen geburen wirdet vnd als var der hawptman vnd die gefwornen,
die wir vbir diesin lantfrieden gefatzt haben, erkennen vnd heiffen werden, mit vnsern landen, Mannen, Stetten vnd lewten eynander getreulichen folgen, beraten vnd behulffen seyn, daz alle
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suliche Rawbereye, Mort, Mortbrant, vnrecht widersagen vnd auch fust vnrecbte name vnd miffetat gar vnd gentzlichen vorfolget, gerochen vnd gerichtet werden, als Miffetat vnd Rawbereye recht ist, ane argelist vnd allirley widerrede. Ab suliche Rawber, Miffeteter vnd scbedlich lewte vff Slosse oder in Stete qwemen vnd vorfolget wurden, die sal man dar abe heischen vnd mit yn ge- *aren, als recht ist. Wurden suliche Rawber, Miffeteter oder schedeliche lewte in eyniger Stat oder Slosse enthalden vnd nicht herabe vnd heruss geantwortet, so sullen vnd wollen wir dieselben vorfolgen vnd die halden vnd auch zu yn richten, gleiche den Rawbern vnd Miffetetern ane allir ley widerrede. Wirdet yemant gerawbet, gemortbrant oder mit vnrecbte beschediget, wer denne in vnszen landen, Is seyn Stette, Ritter, Knechte, Burger, Lantsessen oder gebawer, angeruffen vnd zu folgen geheischet wirdet, die sullen folgen vff hanthafftiger tat zu Stetten oder Sloffen, dar hin sulicher Rawb vnd schade gebracht wirdet, vnd mit den Rawbern vnd Miffetetern geforen als recht ist. Wer zu sulicher hanthafftiger tat nicht folget vnd des kuntlichen vnd wiffentlichen vberzew- get wirdet, von den, die den schaden empfangen haben, zu dem sal man richten ane widerrede gleicherweise als zu dem, der den schaden getan hat. Wurde yemant beschuldiget, daz er zu su- lichen sachen nach hanthafftiger tat nicht geuolget hette, der sal von stadan beweysen vor dem hawptmanne vnd den gesworen, die wir vber diesin lantfryde gesatzt haben, daz ym dez ebaffte not oder redeliche vnwiffentschafft benomen haben vnd sal sich des entledigen mit eyden vnd rechte der Ritter oder knecht halbdritte, der Burger selbfumffte vnd der gebawer selbsibende mit bedirben vmberuchten lewten. Welich man des nicht entete, zu dem sal man richten ane wider rede gleicherweyse, als zu eynem miffetetigen Manne. Welich vmberichtig Man beschuldiget wir det vor dem hawptmanne des lantfrydis vnd den geswornen, die wir dorubir gesatzet haben, vnd seyn vnschult beweysen vnd sich mit eyden vnd rechte entledigen wil, als douor begriffen ist, der sal zu vnd abe geleite haben vor den hawptman vnd die gesworen des lantfrydes vnd man sal seine vnschult vorhoren vnd vffnemen, als douor geschriben stehet. Beweysete er denne seine vn schult nicht, so sal der lantfryde zu ym richten als zu einem Miffetetigen. Mit alden totfeden sal der Lantfryde nicht zu schaffen haben vnd wo der lantfryde zu velde leyt mit here in vnsir allir landen, alle die weyle vnd daz here vff dem velde ist vnd acht tage dornach, sol nyemand mit dem andern vmb totfede zu schaffen haben oder die rechen in dheinemweis. Was auch auswendig dieses lantfrydes gescheen ist, des sal sich der lantfryde nicht annemen in dheinemweys, Sunder man sal daz richten nach lantrechte. Wir sullen auch alle vnd vnsir iglicher mit diesim lantfryde Styffte, Closter, Geistliche lewte vnd ire guter vor rawbe, brande, Mortbrande vnd vnrechtir be- fchedigunge in alien vnsen landen getrewlichen fryden, schutzen vnd schirmen ane allirley argelist vnd doran sullen auch irer aller lewte behulffen seyn vnd den lantfryde sweren vnd halden, als her begryffen ist. Wurden furbas mer durch Rawbereye vnd Miffetat willen Stette vnd Sloffer gewunnen, die sullen vnd wollen wir brechen vnd suliche Stette oder Slosse sullen nicht wider ge- bawet werden, denne mit vnsir allir eyntrechtigem wiffen vnd willen, vnd von sulichen gutern vnd zugehorungen, die zu denselben Stetten oder Slossen gehoren, sal vnsir iglicher, in des lande die selben Stette oder Slosse liggen, richten vnd widerlegen Rawb, name vnd schaden, der gescheen were, so verre das von den gutern gereichen mag, ane allirley argelist, nach Rate vnd geheisse des hawptmannis vnd der geswornen dises lantfrydes, die wir dorzu gesatzt haben, vnd daz vberige sal bleiben dem herren, von dem suliche Stette oder Slosse zu lehen ruren, oder ab sie nicht le- hen weren, in des lande suliche Slosse gelegen sein. Czu sulichen obgeschrieben sachen, als Rawb, Brant, Mortbrant, vnrechte widersagen vnd miffetat sal vnsir keyner des andern Manne, Ritter,
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Knechte, Burger, gebawir, Stotto odcr Sloffe vorteydingon, yn beraten oder behulfFcn seyn in ey- nige weyse. In weliche vede oder kryeg wir qwemen von diesis lantfrydes wegen, dorumb sal fich vnsir keyner fryden, Sunen, tagen, noch richten, cs gescbee denne mit vnsir allir eyntrechtigem wiffen vnd willen. Diese eynunge vnd lantfryde sullen vnsir allir Manne, Stette, Burger vnd Ge- bawer zu den heiligen sweren, stette vnd veste zu halden in allir der weyse, als douor begryffen ist: vnd wer diese eynunge vnd lantfryde nicht sweret, den sullen vnd wollen wir halden vor eynen Misseteter vnd zu ym richten, als recht ist. Vber diesin lantfryde sal von vnsir allir wegen eyn hawptman seyn Jacob von Gunthersperge, vogt zu Stargarde, vnd wir obgenanter key fe r Karl haben von der Marke wegen zu Brandemburg zu diesem lantfryde gesatzt Lutke Jacob von Gunthersperge vnd Nicklas Berlyn, Burgermeister zu kunigsperg, vnd wir vorgenanter Bischoff von Camyn haben von vnsern wegen zu diesim lantfryde gesatzt Jo- hans Glosenap vnd Ludweygen Suberlich, Burgermeister zu Colberg, vnd wir obgenan ter hertzog Wartisla der Junger haben von vnsir wegen zu diesim lantfryde gesatzt den Edeln Otten, Grasen von Nowgarden, den Jungesten, vnd Pawil Mallyn, Burgermeister zu Stargarden. Der egenante hawptman vnd die Sechse sullen vff die nehesten Quatertempir ko- men gen Arnswalde vnd do richten vber Rawb, Brant, Mortbrant, vnrechte name vnd vber vnrecht widersagen noch rechte als der lantfriede vsweyset vnd als sie doruber zu den heiligen gesworen haben, vff die ander Quatertempir nehest dornach sullen lie seyn zu korlyn vnd vff die drytte zu Bellgarden vnd dornach wider gen Arnswolde vnd also vff allc Quatirtempir die fumff Jare, als der lantfryde weren sal: vnd was auch der hawptman vnd dieselben geswornen oder der hawptman mit dem mererteil mit den Sechsen richten werden vnd auch was sie vns al ien vnd vnsir iglichem vmb folge zu tun vfflegen vnd heissen werden, daz sal yederman tun vnd gentzlichen halden, als der lantfride vsweyset vnd zu den heiligen doruber gesworen ist. Were auch, daz der egenant hauptman sturbe oder des lantfrydes nicht mer vorwesin muchte, so sullen die Sechse eynen andern hauptman kyesen bey iren eyden vnd treuen, der sal den lantfryde swe ren vnd denne hauptman seyn vnd richten in aller masse, als der lantfryde vsweyset. Stirbet auch der Sechsen einer oder mer, so sal der surstes vnder vns, den das anruret, eynen andern geswornen an seine stat geben, ynnewendig vierzehen tage, also daz der lantfryde nicht geseumet werde. In weliche vede oder vnwillen der hauptman vnd die Sechse von des lantfrydes quemen, des sullen von sie gentzlichen etc. (das Original hat hier eine Liicke von etwa 10 Zeilen). Es sal auch nye- mand, wer der fey, suliche Rauber vnd schedeliche leute furbas mer in seine Stette oder Slosse ge- leyten, noch die hausen oder hegen, in decheine weiss vnd wer sie dowider geleyte, hausete oder hegete, zu dem sullen wir richten, gleicherweis als zu den Raubern vnd schedelichen lewten. Mit
Urkund ditz briefes vorsigelt met vnser obgenant allir anhangenden Ingesigeln, der
geben ist zu velde fur der dobir, nach Crisis geburte dreyzehen hundert Jar in
dem Siben vnd Sibenzigsten Jar, an dem nehesten Mittwochen vor sante Jacobis tage vnser . . .... kaiser karls Reiche des Romischen in dem zwe vnd dreysiigsten, des Behemischen in dem eyn vnd dreyssigsten vnd des keysertums in dem drey vnd zwenzigsten Jaren.
SKit bem fofgenben ber 2u«fertigung obiget Urfunbe angeftegelten 3ett«f; tottfy* ben SBeittitt $etjog SBartigtato's be8 Heftern behmbet:
Wir Warcisla der Elder, von gotes gnaden zu Stettyn, der Pomern, der Cassuben vnd der Wenden hertzog vnd furste zu Rugen, fur vns vnd vnsze Erben, Bekennen offenlichen in diesim brieue, daz wir in diesim lantfryde, der hier vorgeschriben vnd besigelt ist, seyn vnd
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bleiben wollen vnd den auch mit vnsin Mannen, Stetten, landen vnd lewten halden wollen vnd sullen In aller der weyse, als derselbe lantfryde gesworen vnd begryffen ist, vnd haben des zu vr- kunde vnGr Ingeligel an diesim bryeff zu diesim bryeue des lantfrydes wyflenlichen laflen hengen, der geben ist zji Drahemburg, nach Crisis geburte dreyzehenhundert Jar, dornach in dem Si- ben vnd Sibenzigsten Jare, an dem nehesten Montage nach vnlir frawen tag Affumptionis. ??adj bem Originate beS fiinigSberger @tabtard;i»e« 9io. 111.
Urkunden Brandenburg II (Google data) 47, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CodexBrandenburgensisII/06c1176b-d8d2-425f-98f6-5a823bee7ab9/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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