Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 419, S. 425
Von der Stendalischen vffrhur, wie die ein gutherziger Man yn eyne
Lateinische Bibel verzeichnett
Im yare MDXXX, an Marien Himmelsartt tage, iss he to Stendal gewest, de Erbare Busse von Bertenslebe, Houetman in der Oldenmarcke, vnd mit sampt den Bade hier to Stendal, uth beuhel des Fursten, Marggreue Joachim des yungern, yn stadt synes Vaters des Churfiirsten, vp dat mhall vp den Rieckestagk to Augspurgk, etliche Burger vnd Handwergs- gesellen straffen, darumme, dat se yn den kercken Diitsche psalmen vnd lieder sungen. Vnd hebben ock etliche gesellen, also Schoknechte vnd andern, an demsulften vorgenanten Marientage gefenglich angenommen, dadurch ein murrent yn der Stadt geworden. Vp densulsen abendt, twischen vieren vnd viefen, ys gedachte Houetman von dem Rathuse yn dat grawe Closter geghan, vnd dem Gar- dian beuholen, dat he scholde en vfsehent hebben, wat sien Frater Laurenz Kokenbecker pre- diegke, vp.dat dar nein neger vth enstunde. Da her Laurenz vernam, dat de Houetman vor dem Closter was, befurchtede he fick, dat he em griepen wolde, vnd fiel hinden ouer de Mure yn den SRiebeI'8 Cod. dipl. Brand., ©u^Iementbanb. 53
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Burkenhagen, vnd liep so durch de Stadt vnd schreg, de Houetman wolde in griepen, so lange, dat he quham yn de grote Brockstrate, dar de Lackemaker eren pantaleonentagk hadden. Dat geruchte quham yn die Bierkruge, dar de Handtwerkergesellen wharen, vnd vor andern lose bursche, die lepen an groten Rotten darhen, da die Monnich was, vnd wolden ehn mit gewaltt vor den Houet man wieder yn dat Clofter fhuren vnd dar vordedingen. Don fe vp den marck quemen, funden fe den Houetman dar vnd yogen ihn mit gewalt up dat Ratthuss, hieben de thoren enttwey vnd warpen de fenster enttwey vnd wolden den Houetman met den synen todesehlan. Dar wart sturm gelutet, dar quhemen etliche von den Biirgern tho. De Rath, de reep von den Ratthuse, dat men ere leuendt retten miichte. So lange, dat et werte ene stunde efte twe, yn forde gesettet. Vp den- siilften nacht sturmeden vnd pliinderten se de papenhofe durch de gauze Stadt. Hierumme leth de Fiirste kepflfen Matz schonewaldt, Johanns Ellingen, Hynrich Hoppen, Franz Mau- riz, Vinow*) vnd Frederichs.
*) ©o beut(id). ©efmann Rinow.
SSon einem in tin altes Sud) eingeflebteu Slatte; ©djriftjiige unb ©fcradje meiftn unberfennbar aus bie erfk #affte be8 16. Sa&r&unberts, so bafj bie SMation son cinem 3citgenoffen ber Sreigniffe ^errii^rt. 2Hittb>iuing be« £errn ®»mnafial« Vti)ta ®'i1jt.
Urkunden Brandenburg II (Google data) 419, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisII/40804700-470c-484a-bd97-01fe2a3fdef3/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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