I^XXII. 1522. Publikation des Reichsschlusses wegen Succession der Bruderkinder.

Joachim Kurfürst u. f. w. Unsern grus zuvorn liebe getrewen, Als wir itzt am taz Elisabet etlichen unsern trefflichsten prelaten und Reten, die wir zw uns verfchriben haben verkundigen lassen, was keyserlich Maiesiat unfer allergnedigister Her, mit Rath unnd verwilligung Churfursien, Fürsten und allen Stenden des Reichs, der Succesion und Erbs halben zwifchen Bruder« und Swestern und Bruder unud Swcster Zindern, auff gemeynem Reichstag zu Worms gehandelt, geordcnt und bewagen, aucl) am Sonnabent Inn Pfingsten Anno «. 21 zu abschid gegeben und itzt nachvolgig zu Nuremberg auff den Eiben und zwentzigsten tag Novcmbris, auch dysleuftigen 21sten Jars, durch keyserlich Maiestat und des Heyligen Romischen Reichs Regiment, an Etat Jrer Majestät entlich außgedruckt und Beslosse« ist, Inhalts keyserlichs Mandats an uns und volger.der meynung von wort zu wort also lautende, und Nachdem auch In gemeynem rechten vorsehen, wie Bruder oder Swester kinder mit ires abgesiorbtn Vater oder Mutter Bruder oder Swester, die andern abgestorben Ins vatern ober mutter Brüdern oder Schwestern In die Stemme erben sollen, und aber solichs auß unwisscnheyt und mißbrauch, an vill enden nicht gehalten und wir unns dan mit den Reichsstenden ent« schlössen, das soliche ordinung dem gemeynen rechten nach gehalten, der gevreuch so an etlichen ortten darwiber ll. Bd. L 37 ,^

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sein mochten unverhinbert, mit gleicher derogation und Vernichtung derselben, alles laut bifes unsers gemeynen Edikts unnd Mandats, der wir deiner lieb hiemit auch überantworten lassen, auch allenthalben Im Reich durch die obrikeit Iren undertanen verkundt werden soll, So vevelhen wir deiner lieb hiemit von Romischer kcyferlicher macht Ernstlich gebietend, und wollen das du obgcmelt Edict, die Erbschafft belangend, deinen undertanen und vorwandten allenthalben furderlich und gnugsamlich anzogest, öffentlich verkündest und mit ernst darüber haltest, domit die obgedachten ordinungen gestracks voltzogen und den gelebt werd, daran thut dein lieb unser ernstlich meynung, So wir damals kurfurst des Heyligen Reichs solich ordinung mit allen Stenden des Reichs besitzlos» sen und angenommen, und mit denselben unsern prelaten und Reken, wie obstet auff Elsabeth kurtz vergangen alhir Rath gehalten und befunden, das die selb ordinung naturlich billich und recht Ist, Bevelhcn wir euch daruff mit sonderm ernst, das Jr von der Zeyt, als nemlich des 27sten tag Novembris Anno n. 21 an wie obstet und nach laut keyßerlichs Mandats und Regiments beslusß In allen den erben, so von der Zeit an bißher und nue furder gefallen sein und fallen werden, die selben ordinung der erbschichkung nach obberurter Meldung und nicht weyter oder anders halbet und also die zwischen Brüdern und Swestern und Bruder und Ewester« lindem nehmet und gebet, auch zu recht erkennet, doch wo ymandt von den außlendischen euch als den unfern die Erbschichtung dermaßen wie angetzeigt nicht geben noch volgen lassen wollten, dem oder denselben solt Jr und ander die unsern baS erbe dergestalt ausser lands zu reichen auch nicht schuldig sein, euch nach unser gantzen meynung wissen zu richten, verlassen uns auch des also ernstlich von euch zu gefcheen. Datum koln an der Sprew am tag kucie Anno «. 22.

S. Ledebur Archiv S. 229.