Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 480, S. 566
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 480, S. 566
XXVI. 1511. Verhandlungen mit den Standen des Kreises Cottbus.
Auff der Manschafft Im weichbilbe unnd der Stath Cotbus ubergeben arrickell geben unser gnedigste unnd gnedige Herrn volgende antwort ic. Actum Coln an der Sprew bonrstagS nach laurency Anno «. unbecimo.
Nachdem der gestrenge unnd Emtfest Er ytelwolff vonn Steyn, ritter «. aus bcvelh unser gnedigsien unnd gnedige Herm vonn Brandemburg ic. etliche siuck und arrickell auf ein Credentz an der Erda? «anschafft unnd auch an die vonn der Stath geworben und gelangen lassen, wie In ungezweyffelt unverborgen des umb der kurtz willen nicht van notten zu vermanen, darauf sich die manschafft mit sampt der Stach mit underthenigen vleyss In Jrer antwort unter andern wortten besließlich haben hören lassen, sie wollten allweg als getrewe frome undcrthan kegen Iren fürstlichen gnaden und Iren amptmann in allem gehorsam befunden werden.
Daruff weyter gemelkten Em ytelwolff mit Vleys gebeten als Iren günstigen Herrn freundt und furberer Jr fürstlich gnaden mit gantzem underthenigen vleyS zu bitten, das sie Jr fürstliche gnaden bey Jrem alten herkomen friheiten gewonheyten und gerechtigkeyten genediglich wollten lassen, wie bann bißher allweg bey Iren fürstlichen gnaden vorfharen und auch bey Iren fürstlichen gnaden bißher gescheen, sind sie zu dem haws von Brandemburg komm und wie bhann das Jrs fürstlichen gnaden vorfham die gott selige und auch volgende von Jrm fürstlichen gnaden mit Privilegien genediglich bestettigt und conflrmiret haben, Hirauff wollen unnser gnedigste unnd gnedige herm sie bey alten Privilegien freyheiten unnd begenadungen fo sie von der herschafft und Iren vorfharen großvatter unnd vatter seliger haben genediglich hanthaben und bleyben lassen.
Item zum ersten so sie von Iren fürstlichen gnaden oder dem amptman erfordert fein worden sind sie allweg mit nottorfft versorgt unnd vor schaben gestanden, Ist In noch bißher nichts abgebrochen worden unnd genediglich gehalttcn in gantzer undertheniger Zuversicht Ire fürstlichen gnaden werden sich auch volgend« dermas genediglich erzeigen.
Darauff ist unnser gnedigste unnd gnedige Herren gcmutt unnd meynung, wan die manfchafft vom amptmann gefordert werde zu hendelen die das ampt belangen und aus der herschafft sonderlich bevelh gefcheen Im dem amptman dieselben helffen außzurichten, Wollen unnser gnedigste und gnebigen Herm verschaf» fen Ine mit futter unnd mall zu versorgen, wo sie aber vom amptmann gefordert werben zu volg unnd nacheyl«
239
oder sonst etwas zum ernst ju thun, wollen unse gn«d!gsie unnd gnedige Herrn Ine vor schaden stehn unnb mit Zerung verfthen.
Zum andern das ein iglicher amptmann bey allen herschafften hat gewalt gehabt die lehn zu thun unnd auch bryff darüber zu geben, so einer dem andern umb seiner nott oder seins besten willen wes erblich oder in widerkauffs Weys abgekaufft oder sein weyb mit leipgeding wollen versorgei?, außgeslossen lchen die auf einen llp siehn oder sonderliche gnade beborffen, die sollen, bey Iren fürstlichen gnaden gesucht werden.
Wollen unnser gnedigste unnd gnedige Herrn dem Amptman zu Cotbus bevelh thun lehen zu lyhen nemlich vetterlich unnb bruderlich lehen, die nicht sonderliche gnade beborffen, was aber lehen als gesampte hen^ der unnd angeftlle sein die sonder genabe beborffen, die sollen alhie vor unser gnedigste und gnedige Herrn gesucht werden, Item der amptmann soll auch macht haben leipgeding zu lyhen nach lantts gewonheyt, was aber Veränderung der lehen mit kewffen unnd verkewssen belangt soll bey unser gnedigsten unnd gnedigen Herrn gesucht werden.
Zum dritten ob ymant vonn der «anschafft oder vonn der Stach furgetragen oder verdechttich gehal ten wurde, das berselbig zu der antwort gefordert werde vor Jr fürstlichen gnaden oder vor Jr fürstlichen gnaden Reche oder vor dem amptmann unnd die «anschafft, so fern derselbig recht leiden tan, wo er aber nicht recht leiben wölkt, so wollen sie In aus Jrem mittel! außgeslossen haben.
Wollen unnser gnedigste unnd gnedige Herrn sich nach gelegenheyt der fachen, in dem fall der gebor wissen zu haltten.
Zum Birten das ir fürstlich gnaden mit den Jenigen verschaffen wollten, den die motten bevolhen sein das Jr Amptleutt (? Armleut) die zu denselben wollen gehorn unnd schuldig sein darJim zu malen von dem molner oder seinen knechten nicht hoher beswert werden bann sie von alters gethan haben.
Der Artickell ist besialt unnd barauff der molmeysier unnd metter sonderliche Pflicht gethan haben.
Item zum Funfften haben bie Erbarmanschafft die in der Stach in den Burcklenen oder ftien Hofen gesessen sein allweg bey der vorigen herschafft und allen amptlewtten uff den Werder hayne unnd hinter der wollen Ire khwe die sie In der Stach zu Jrer nottorfft halben, haben frey zu Hütten gehabt aus der Ursache das sie allwege man der Amptman wes zu handeln hat von wegen der herschafft, das dann offt gefchicht und sie vonn dem amptmann gefordert werben das sie Im willig erscheinen, das er allwegen bie auf dem lande gesessen sein nicht darff darzu forderen unnd mit nottorfft versehen, wo In aber dieser alter gebruch abge« Krochen wurde, bo werden sie auch nicht schuldig sein weyter beswerung zu tragen, wen die Jenigen die auß. wendig der Stach gesessen sein «.
Wen warumb wen sie geleich vor bie huttung auf dem Werber sovil als die burger ober die in dm Vorsteden gesessen scin geben, so Wörde es doch nicht hoher dann auf zwey oder brey gülden gerechent.
Darauff wollen unnfer gnedigste unnd gnedige Herrn das dieselben Iren schyn, wes sie des gerechtig« keyt vn meynen zu haben, dem amptman furtragen wo dann mein gnediger Herr vom Amptmann unberricht Wirt, das sie des bofriet sein von der herschaffe bobey wollen sie unser gnedigste und gnedige Herrn hantha- ben unnd bleyben lassen, Helten sie aber des kein fhuglich Ursache oder billickeyt Alßdann davon zu geben unnd zu thun als die andern. Das sie aber auf erfordern des amptmans willig erfcheynen, darfur sitzen sie zu CotbuS in den burger guttern frey «.
210
Urkunden Brandenburg III (Google data) 480, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/3dea23fe-a538-4dda-a84c-ffb5fcfea7c6/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success