Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 243, S. 301
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 243, S. 301




(^VII. 1ä71. Kaiser Friedrichs Befehl an die Herzoge von Wolgast dem Chur- fürsten Albrecht nicht weiter hinderlich zu sein.
Wir Fri brich von gottes gnaden Romi scher kayser zu allen zcyten merer des reichs zu Hungern Dalmacien Croacien ,c. konig Hertzog zu Osterreich zu Steyr zu kernnten unnd zu Crayn her auf der Win. bischen marck und zu portenow Graf zu Habfburg zu Tyrol zu pfirt unnd kyburg Marggrave zu burgaw unnd lanndgraf Jm Elsas, Ennbietcn den hochgebornnen Ericken und Wartislawen gebrudern Hertzogen zu Wollgast unnd bart unnsern lieben Oheimen unnd fursten unnser gnad unnd alles gut Hochgebornen lieben oheimcn unnd fursten Als weylannt der Hochgebom Otto zu Stenn pomern der Cassuben unnd Wen. den Hertzog unnd Fürst zu Rwgen unnser lieber Oheim unnd fürst mit tode abganngen ist da durch dann die obgemelten fursienthumb Jres Verwesers verweiset unnd ledig worden find hat unns als Römischen kayser ge. buret dieselben fursienthumb on Verzug mit Regiruna zu versehen da durch unns unnd dem heyligen reich an dem selben ende Eins surften nicht Mangel, auch die Pflicht unnd dinst unns von den furstenchumben nach loblicher qewonheit des reichs behalten nicht entzogen, der fursienthumb lant und leut In frid unnd alle steend
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dorJnn In rechter ordnung gehalten wurden Unnd Nachdem wir aber befunden haben das dieselben fursienthumb von dem egenanten Otten, dem Jüngsten Jrem besitzer oder auch von seinem vatter von unns unnd dem Hey. ligen reich als sich geburt nicht empfangen unnd darumb unns unnd dem hayligen reich ledig worden sind haben wir auß gutem Vorbcrat mit Versehung der selben fursienthumb verzogen eygentlich zu erfarn/ Was unns unnd dem heyligen reich von billichait unnd rechts wegen dorJnn zu geburt dadurch nymands an seinem rech« ten verkurtzt oder sich von unns zu beclagen not sein wurd, also hat sich In der zeit der hochgeborn fridrich des heyligen Romischen Reichs Ertzkamerer unnd kurfursi von seinen unnd des hochgebornen albrechts Marz- graven zu Dranndemburg !c. unnscrs lieben oheims unnd fursien seins bruders wegen, dieselben fursienthumb als verfalne unnd vermainte lchen an die marck unnd kurfurstenthumb zu branndburg, von dem sie an mit« tel zu lehen rurn, unnd durch abgangk des obgenanten Hertzog Otten des Junsien Jres besitzers »erlediget sein, zu hennden einzunemen und In Jr gewaltsam zu bringen undersianden unnd haben darumb bebe Jr treffenlich botschaft an unnstrn kayserlichen Hof geschickt, unns Jrcr gerechtigkeit des anfals halb der egcschriben fursien, thumb zu underweisen, deßhalben wir alsdann durch ewer treffenlich botschaft auch ersuchen unnd uns das für- nemm der obgenanten Fndiichs unnd Albrechts Marggraven zu Branndemburg ?c. entdecken unnd dabey für, bringen lassen hak, wie die obgerurten fursienthumb von unns unnd dem heyligen reich zu lehen ruren unnd unns darauf gebetten euch damit als des vorgenanten Hertzog Otten erben gnediglich zu versehen durch das dann dieselben Fursienthumb bis In das Sechst Jar unverschen gestanden sein unnd wiewoll unns unnd dem Heyligen reich schwere gewesen ist, unnd In der zcyt von euch zu bcyderseyt zu mcrmalen mit underweisung jeder patthey gerechtigkait ersucht sind yedoch haben wir der vorgemelten Irrung halb cinicher parthcy In den Rick nichts entlichs In den suchen hanndeln wollen Sunder unnser kayserlich ladung unnd Citation gegen euch beben partheyen außgeen lassen unnd uff bcstimbt unnd ergangen zeit Rechttag für unns gefaßt In meynung euch In grund der fachen zu verhören, «uch unnser unnd des reichs gerechtigkait für zu bringen unnd darJnn entlich zu handeln unnd zu thun was sich In solichcm nach ordnung des rechten geburt Wie dann dieselben unnser kaiserliche brief die euch verkündiget unnd do durch die fachen In unnsern kayserlichen Hof anhengig worden sein Solichs aigentlicher außweisen unnd Nachdem nu zu solichenn gesatzten tagen der obgenante Marg grave fridrich durch sein anwelt solicher kayserlicher Verhorung unnd erclerung nach zu komm crschinen unnd aber nymand von ewcn wegen gegenwertig gewesen deßhalb wir woll wider euch hanndeln Helten mögen, ha ben wir dannoch dieselben zeit nichts hanndeln wollen In Hoffnung das ir furderlich erscheinen unnd euch unn, fern kayserlichen erfordrung brieffcn geyorsamlich erzaigen wurdent das aber nicht bescheen darauf dann der obgenante Marggrave alvrecht den, das vermelt Marggravethumb kurfurstenthumb unnd Ertzkamererambt von dem vorgenanten Marggrave fridrichen nach laut der brief unnd sigel darüber außgangen, lediglich übergeben/ fclbs In aigner person für unnser kayserlich Maiesiat komen ist unnd hat unns furbracht Wie die gemelten Hertzog unnd fursthumb Stetin pommem der Cassuben Wenden unnd Rügen von dem kurfurstenthumb des Marggraventhumbs zu Brandemburg zu lehen Ruren unnd nach abgang Weylant des vorgenantm Hertzog otten an das gemelt kurfurstenthumb gefallen fein da durch die selben hertzog unnd fursienthumb Im nu als kurfursten des Marggraventhumbs Brandburg zu sieen und darzu gerechtigkait Hab, nach laut etlicher kaiser licher königlicher unnd ander brief, unnd nemlich das weylant Ott unnd Casimir Hertzogen der gemelten Her tzog unnd fursienthumb In dem concilio zu Cosientz, durch unnfern vorfarn weylant kaiser Sigimunden ge halten die vermelten Hertzog unnd fursienthumb von weylanten Marggrave Fridrichen die zeit kurfursten feinem Vatter zu empfahen geweiset sein, unns zu underrichtigung furbracht unnd fo wir dann als Romischer kavfer auch gerechtigkait darzu hetten, hat er unns demutiglich gebetten das wir Im dieselben unnser kayserlich ge rechtigkait des gemelten anfals zu fambt seiner gerechtigkait auch zu übergeben unnd darauf die itzbestimbten Hertzog unnd fursienthumb zu lehen zu verleyhen gnediglich geruchten unnd sich dabey erbotten wer Ine dar. umb mit recht furnem dem rechten vor unns gehorsam zu sein Des wir In aber ob yeunmd von ewern we.
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gm der dawider eynntch redlich Ursach furzubringen hat, die zu Horm ob 20 tagen verzogen «nnd nf gehalten/ haben wir dem genanten unnferm lieben Oheim unnd kurfursien Marggraf albrecht uf solich Ergemelt sein furbracht gerechtigkait mit wolbedachten mut langer Vorbetrachtung gutem Rat unnd rechter wissen die vorge^ melten Hertzog unnd fursienthumb Stetin pommern der Cassuben Wenden unnd Rügen, mit Jrn lannden leuten Schlössen Steten marckten dorffem freyhaiten gnadm Herlichkaiten Zollen glaiten Ungelten Nutzen Lanndge- richten gewonhaiten besitzungen eigenschaftm landen lcutcn Stifften klosiern obern und nydern Manen Man- schaften lehen lehenschaften geistlichen unnd werntlichen zwingen penen kreisen Melden Heltzern Püschen Velde« Waiden Wassern Wasserlauften Vischereyen gJegden Wiltpenen berckwercken Emptern Zinsen gultcn unnd allen anndern gerechtigkaiten unnd zugehorungen wie solchs alles unnd ydes genant oder wo es gelegen ist, nichts außgenomen mitsambt aller unnd »der gerechtigkait so wir unnd, das heylig reich daran haben, zu lehen gne- diglich verlyhen nach laut unnser kayserlichen brief darüber außgegangen unnd damit derselb unnser oheim unnd Curfursi Marggraf Albrechten doruber an den itzgemelten Hertzog unnd furstenthumbm durch euch noch ye, mands von ewern wegen voran nicht verhindert Sunder zu feinen Hannden unnd gewaltsam gebracht werden So haben wir all unnd iglich unnser kayserliche ladung unnd gcbots brieff So wir vormals der gemelten fachen halb außgeen lassen haben unnd dem obgenanten unnserm lieben Oheim unnd kurfursten Marggrave Albrechten an folicher feiner unnd unnser übergeben gerechtigkait zu schaden, abgangen unnd widerwertigkait komm sollen oder mochten, gantz uffgehebt vernicht unnd abgetan Also das Im noch seinen erben die nu für- baser zu keinem fchaden noch Irrung komen noch bringen sollen oder mögen In kein weyß alß dann das unnser gebots bryff vormals an euch außgangen Clerlich Innen halten, vorauf dann ewer volmcchtig anwelt, Nemlich Doctor Jorg Walthcrn unnd gcrnßlaw pernicko uff ein Credentz mit ewer beder anhangm Jnsigeln versigelt uff dem tag So wir zu Regenspurg mitfambt unnfern unnd des Heyligen Reichs kurfursien unnd fursten gehalten vor unns erfchinen sind, die wir In Jrer Werbung auch den genanten unnfern lieben Oheim unnd kurfursien Marggrave albrechten Do gegen In beywefen der itzgemelten unnfer unnd des hcyligcn reichs kurfursien unnd fursten auch gehöret do dan die fachen nach Jrem Herkomen wie vorgeschrieben stet unnd was wir darJnn gehanndclt haben guter maß von beyden taylen nach Nottorft furgebracht ist, Dorauf wir als Romischer kayfer unnser unnd des hayligen Reichs kurfursien fursien Graben Hern unnd getrewen daselbst zu Regenspurg In mercklicher anzall besamelt Rat In den fachen gehabt unnd nicht annders erfunden haben, dann das wir den obgenanten Marggrave albrechten bey folich erlangten gerechtigkait, die euch nicht In dm Ricken als ewer botschaft hie lauten lassen hat, Sonnder als durch unnser kayserlich brief unnd ladung dar- zu erfordrung die euch auch verkündiget dadurch die fachen In unnferm kayserlichen Hof anhengig wordm sein, erlangt hat, hanthaben unnd behalten sollen unnd wir Im des zu thun durch recht schuldig unnd pflichtig sein das wir dann als Romischer kayser dem von Rechts wegen geburt die ding die von Im rechtlich gchan« delt werden den Jhcnen zu gut die sie berurend sein zu volstrecken dan es wer vernicht, das yemands Im rechten ichts erwinden unnd nicht volzogen werden solt, darumb gcbietten Wir euch beben unnd idem besonn- der von derselben unnser kayserlichen macht ernstlich unnd vestiglich mit diesem brief das ir dem vorgenanten unnferm lieben Oheim unnd Curfursien Marggrave albrechten an der itzgemelten Hertzog und fursienthumb be- lehms die Wir Im von rechts unnd gnaden wegen verlyhm haben In masscn das unnfer lehenbricf Im darüber gegeben außweisen keinerlei) Irrung Verhinderung noch sewmnus thut, den ewrn noch ymands andern von ewrn wegen zu thun gesiat In ennich weis Sonnder sie geruwlich darzu komm, dabey bleiben, der ge brauchen unnd genyssen lassen Als lieb euch unnd ewer yedem sey unnser unnd des reichs schwere ungnad zu vermeiden, dann wo ir der Widersessig sein wirdet haben wir gebotten unnseru unnd des reichs fursien unnd Stetten den Sachen umbiegen den, obgenanten Marggraff Albrechten die fursienthumb unnd fein gerechtigkait, die wir Im daran ubergeben unnd verliehen haben In fein gewer unnd befcß helffen zu bringen, vcrmaint Ir aber gerechtigkait zu de» obgenanten fursienthumb zu habe», Sol euch damit So der vorgenant unnfer lieber
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Oheim unnd kurfursi den leiblichen beseß uff sein lehens gewtr die er daran hat, Wyk vorgeschrieben ist er. obert, die pfort des rechten vor unns als Romischen kayser, Nachdem sich dnlelb unnser lieber Oheim Marg. graff albrccht williglich unnd gehorsam dorzu erbeutet unversperrt sein, dornach wisset euch zu richten, Gebm zu Rengspurg mit Unnserm kayserlichen anhangen Jnnsigel am pfingsiag Sannd peters tag sä vincu!» Nach Crisii gepurt 1400 unnd Im 7l, unnsers reichs des Römischen Im 32ten des kayserthumbs Im 20ten unnd des Hungcrischen Im löten Jaren. msnästum ämni Imp, in cuncllio.
S. Müller RtichstagStheater SOS. Lancizolle x. S87.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 243, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CodexBrandenburgensisIII/805e6991-cb5a-4b23-80c4-f61844ff5062/charter>, accessed 2025-03-15+01:00
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