Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 226, S. 276
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 226, S. 276
OXXXVI. 1ä65. Schreiben des Churfürsten an die Herzoge von Wolgast.
Unnsen fruntlichen dinst tovorcn live Ohme unnd Swager Jwen briff ytzunt an uns gesant hebbcn Wy vernohmen, Gy ruren wy bruken uns Jwes tytels wedder got und recht, dar dun gy uns doch gantz ungutlicken an, wy brücken und schriven uns unnses tytelS die uns als einen marggraven to Brandburg und unnse kurfurstum vonn godcs und rechten rechts wegen myt den landen Stettin pomern ic. angekomen und an, siorven Iß Schriven den als ein from fursie und willen durch recht dorby wol blivcn Dann ander fursien und Hern die haldenn uns vor einen rechten Hcrtogen to Stettin pomern unnd fchriven uns ok so, die unnse recht mehr und bath weten wann gy Eft gy uns des vergönnen, dar kere wy unns nicht an. Gy roren ok vake In Jwen brive, dat wy wedder got ere und recht na Jwen landen sian :c. Dax gy uns doch gewalt an to schriven, got weth bat wy anders ny begert Hebben edder noch begeren dann ere und rechts als gy In unnsen vorigen briffe wol hebben vernohmen und Heft uns fodane fchrift und wort ny not gcdan Heft uns ok nein from fursie noch from man myt warheyt ny gctegcn und kan uns noch myt rechte nymant to seggen Wann wy ny npmants rechts vorgeweßt sink, So beroren gy ok wy sint Jwen Bruder edder Weddern nicht, dat höre wy gerne und Iß uns lyff were gy unnse bruder wy mosten Jw villichte deylunge an den landen Stettin pomern geven, das ist fuß nicht not Wann die lant Stettin ponicrn wenden und Cassuben sint uns angefallen von godes und rechts wegen des wy uns nicht allein myt slichten worden« to ftggen Sundern des grote keiserlike und koniglike und sunst mehr ander gcrechtikeyt und bcwisung und gude gülden bullen nicht vonn einen Jare Sunder vor vele Jarn und von alders her und ok der rechten Stettinschen Heren briff, die man alle Im rechten nicht verleggen kan, darovcr vele und gnug hebben Wen als gy seggen und undertyhcn Jw unbillicken des landes to Stettin pomern !c. und seggen Jwe olderen sint bar Hertogen geweßt vonn Hei- densschen tyden her, bat sint man wort, Wy bekennen Jw ok nichts nicht am lande to Stettin und pomern, bat gy uns ok vele Hoffart und gewalt to schriven, dat lyde wy beth to syncr tyt, und motcn dat Jwen um vornunft to teilen wo wol dat wy bat wol anders verantwerten wölben, So gy ok schriven ein Borggrcve to Normberg hebbe ny Dorff Hoff cdder Huven myt rechte In Jwen landen gehat, und nennen dat eine gre- veschop wy versian darby wol gy sint nicht wol gewandert und weten nicht wo die lant liggen, Dat Burg» gravethum to Norinbcrg Iß eher geweßt ein mercklich fursienthum des Hilgen Romesschen Rykes als Jd noch iß, eher Jwe oldern cristen sint geworden«, wy scheinen uns des Burggravethums nicht, Jd Heft wol drüttein greveschop, Ein Borggrave to Norinberg Heft des Jars wol 60000 gülden geld und Iß ein fursie und yo bctcr dann ein pakelenke edder ein pothkümmer, Ok als gy schriven gy willen uns laten
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by der Grcvcschop to Nonnberg und der Margkc des danckewy Jw nicht, wy und unnse bruder willen doch suß wol darby bliven als lang uns got gan und dorby schriven Jw to laten by Jwen landen die tom gripe hören wille wyJw gerne latcn by den landen die to Jwen gripe Horm, Wann die lant die to unnsem gripe hören wille wy myt gote und rechte wol beholdenn Gy schriven forder die lant Stettin pomern :c. sint Jw verderlicke crve, bat Iß wol lantkundig wath dar wars ann Iß, wath Jw Hertog Otte ok to geHort Heft und wo gy Jw gen em geholden hebben bat wete gy sulven wol, Als gy schriven von regirung wegen unnfts kurfurstlicken ambachts hape wy und Iß wol einen Jderman witlick dat wy uns so darann geholden hebbcn, dat uns unnse hilge vader die pawes unnse gnedigste Here die keiser und ander nein schult geven und sint all unnse levedage na Hader edder krige ny besian geweßt wo wy des anders hebben können averhaven bliven als dat ok wol to merken iß an unnsen recht geboden die wy vonn uns an Jw und ander geschreven hebbcn und begern noch hutigen dages nicht anders, dann men ere unnd rechts, Ok so gy Jw uns.to dinste biddcnn und meinen wy den tytcl uth don, hie cleide doch dar nicht«. Jwen dinsi nehmen wy gerne und don wcdder gerne desgclick den unnstn tytel uth to don des schut nicht, gy hebben boven In dussenn brise des unnse mcynung wol vcrnohmen, Sundern als gy eins gütlichen dages begern des hebbe wy ny affgeslagen und willen den gerne myt Jw holden und uns myt Jw Micken und erkennen laten na gcbor, Man dat ume des dages willen unnse recht an den landen äff don scholden dat findet sick so nicht wy dencken by unnscn rechte to bliven, Wille gy darbovcn gutlicke tag myt uns versukcn, dat slahn wy nicht af Und nennen Zw dorup einen rumcn dach na Jwen begern, In unnse Etat premptzlow to komm to Mitfasien, Iß nem- Hch des Soittags letare nechsikomen, Dar wy ok gerne hin komm willen unse rcchticheyt vortobringen und Jwe recht to Horn wie denn beter recht Heft dat hie des yo genyte So ferne als die lande Stettin zc. bin-, nen des einen negern dach nicht begrepm dm wy dat also bewillet hebbcn wann yo unnse eynung Jnholt wath wy ernmg hebben mangk uns dat wy borumme to premptzlow to dage scholen konnn, des Jwe ant« wort, Datum to Coln an der Sprew am dinstag nach dem Achten tag der heiligen dreier konig dage, ^Vrmu clorniui 65.
Frcderick van gots gnaden Marggrave to brandburg, korfursie des hiligm Römischen Nikes Ertzkamerer to Stettin pomcrn der Cassubm und Wenden Hertoge und Burggrave to Noremberg «.
Den hochgebornn furstenn unnsm liven Oheym und Swager Herrn Erick und Herrn Wartzlaff to Wolgast und Bard Hertogen und Greven to Gutzkow.
Pakelenk und Pothkümmer zielt wahrscheinlich auf «inige RZthe des Herzogs aus den pommerischen Familien Pa»
kelente' und Putkammer. Zaneke Pakelente besaß 146S Güter zu Lindow im Lande Stolpe.' ES ist dies übrigens die Antwort auf das folgende Schreiben.
(!XXX^. 1ä65. Der Herzoge von Wolgast Schreiben an den Churfürsicn
Friedrich.
Unnse Fruntlikc dinsie tovorn llve Here und Oheym Jwen brief hebben wy wol vornommcn, Als gy Schriven Int erste, und Bruken iw unfes titels wedder got und Recht bat doch ny mehr geHort ys van Cri- sienlowegcn forsten, anderer Hern und forsten titel to bruckende, de von Bort «der doch mit ander williger fruntliker Vordracht dar redeliken bykamm, Sick des to brukende. Und Schriven vorbath bat gy Jwe Rede to Stettin geschicket hebben, und ock der lanrschop to Pomcrn geschreven hebben und meynen gy dar godes Recht to hebbmn, dat doch Jegen recht und de nature ys dat gy schriven, Wente gy sin Unse Broder ock unse Vedder nicht Und van unsen blude nicht gebornn, Und bat land to Stettin und pomern Heft unsen vor, olderen und uns gehöret also gy Sulven wol wetm van heidmischen tiden, beth In dissm dach Und dencken
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ock gob Hern l»md stunde to hlilpe to nemende und dat to beholdende, Alse Verne unfe Helfe waren, alse unse Seligen Oldcrn uns dat geervet Hebben und ys unnse Vedcrlike erve und Heft nye by ncynen tiden Jennich Borggreve to Noremberg ein dorp, einen Hof edder eine Huve mit rechte In unfen landen gehat, wol dat gy nu fchriven mit Hoffart und Sulfgewalt und mit Unrechte, iegen got und alle redelicheyr einen Hertogen to Stettin und sin das nicht, des wy uns an Jw nicht hadden vorhopet, dat landt to Stettin und Pomcrn unfe Rechte vederlike erve ys Nyn Bifchopdum est provestie dat unfe Allerhiligsie Vader die Pawes edder Unfe allcrgnedigste Here die keyfer, by unfem lcvendigen live, unfe erve und gut unfe land und lüde vorgevcn mach, des wy uns an siner keyferliken Maiesiat nicht vorhopen, Wen id denn fchege und siner keyferlitcn Ma jestät vorlet worde, mit unredeliken unrecl)ten undcl-wysingen uns wormit In unfe rcchticheit vorkortede cffte to na were/ bat uns mochte fchedelik wefen das wy Nichten Höpen, ^So mosten wy des tuchnusse nach not- durfft unfes Rechten don und darvan appeUircn nach gefette der rechte und uns des weren, Alfo gy Vordach rören, dat Jwe menung ock ys, alfo wy fchriven dat gy uns by dem Unfen laten, wy wölben Jw gerne by dem Jwen laten, Alfo by Jwer Grevefchap to Norcmberge und by der Marke und laten uns by unfen lan- . den de to dem Gripe (Greif) hören dar gy doch mit ercn edder rechte nicht konen by komen by unfem edder unfer erven levende, Alfo gy fulven wol wetcn, Ock Hope wy to gode, got wil Hossart sturen, dat gy id uns mit walt und unrecht Nichten nemen, Ock sin gy dar yo thu schicket van dem hiligen Römischen Nike, Alfo gy ein korfursie sin bat gy alle unrecht und walt In unfes Allergnedigsien Hern des keyfers Namen fcholen sturen, alfo gy fulven fchriven Und alle unlovige und unhorfame der hiligen kerkcn des hiligen Römischen Ni kes to horfamen und loven bringen und alfo dat Römische Nike meren und allen crich Haber In der Cri- stenheyt sturen, Menne wy, gy dar mer to vorplichtet sin, denn dat gy uns unfe land und lüde nemen willen und vordcrss, Crich und Hader maken und bat gemeyne beste krenckenn funder noch/ Wy willen alletid gerne by dem hiligen Römischen Nike don alfo uns van eren und Rechte beHort Mochte iwr live sick noch anders bebencken und nemen uns to willen und to dinste und laten uns by unfen landen und luden, de to dem gripe hören und Hilgen unfen titel weder uth, he cleidct 'dar doch nicht unnb bruken Jwes lands alfe der Marke und francken und wes gy denn hebbcn alfe iwe voroldcrn gehat hcbben Vordersf und Unwillen to vormidende, de dar mach van komen, werd dat id nicht en fchege, Jodoch willen wy gerne mit iw stuntlikm tofamende komen und uns Hern fursten allen frommen Nidder« und knechten redeliken to legelicken steden und dagen dirkennen und richten laten, Alfo Verne gy uns nennen weddersiat In unfen landen to Stettin und Pomernn dun, Und uns Ruhefam In demfulven unfem Vederliken erven besitten laten, hebbe gy denn Jennich redlik tofeggend to uns eft unfen landen, willen wy gerne hören und nicht unrichtig wefen und Be« gern gy uns legelike Stebe und dagetyde genuch tovorn, bat wy id aftiden können by deßem boden verfchri- ven dar wy uns na mögen weten to richtende, Geven In unfe Etat Gripfwolde am Nim Jars dage, un- der unfer Jnsigel ^nn« äumini 66.
Erick und Wartzlaf van gots gnaden to Stettin der Pomern, der Cassuben und Wenden Her, togen, Greven to Gutzkows und fursten to Rügen.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 226, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/ef87367b-6e34-4d3c-b5a5-fddba396fde3/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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