Charter: Urkunden Neustadt Hildesheim B IV 27-2
Signature: B IV 27-2
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1543 Februar 11/1572 Mai 19/1577 Mai 20
Abschrift von Statuten des Bäckeramtes in der Neustadt Hildesheim von 1543, 1572 und 1577. Material: Pergament
Dimensions: 38,5 x 50,2
Nachdeme unnde dewile alle dinge inn unnde upp erdenn na ordenunge geschicken unnde ordenthligenn upgerichtedenn gesetten, statuten, tabelenn unnde togelatenen rechtenn geregeret unnde fullenforeth werden unnde utherhalven dersulfftigen keyn regiment, overicheit, politie effte eyndrechtige underholdunge in sampningen effte gemeynen der ampte unnde gylden edder sust broderschuppen duren, bestan noch blyfflick synn mach, demena hebben de ersamen unnde wolbescheiden vorstendere unnde olderlude mytsampt der gantzen gemeynen amptesgenoten der becker upp der Nygenstadt vor Hildensem dusse nabeschrevenn stucke, puncte unnde articule uthe eynhelligem overeynsprekende munde, uneynicheit vorthokomende unnde eyn ordentlick eyndrechtig regiment daruth tho vorvatende unnde upthorichtende vorordent, gefunderth unnde in mathen eyn verapproberdenn fundation ingestifftet, krefftig unnde bunthafftich tho erachtende erfunden, alle eyndrechtigen bewilliget, gefulbordet unnde nagegeven wu folgeth: lb Thom erstenn hebben de becker der Nygenstadt eynnen summen geldes thosamende ghebracht, darmede ße den armen, ßo in orhem ampte, willen tho sture unnde hulpe komen, unnde sust der armen unnde orhes amptes beste darmede dhon. Des hefft eyn ider becker, ßo nu thor tidt des amptes bruken, dartho nha vormoge statlike tholage gedann nha vormeldunge orhes registers, unnde hertho schall unde will eynn ider becker alle jars twe lutke schillinge, nomptlick alle ferndell jares tydtgeldt in des amptes besthe denn olderluden, de solckes forderen schullen, anhe insage uthgeven, by broke unde pene, ßo dath ampt unnde gantze sampnunge der becker darupp settende worden. lb Thom anderen synt de becker vorbenomth eyndrechtigen beraden, we hir nhamals nha dusser tidt des beckeramptes upp der Nigenstadt bruken unnde seck des erfrauwen wolde, desulfftige scholde ersthenn den beckeren tho behoff der armen unnde orhes amptes ses lutke pundt geldes unnde noch eyn punt lutkes geldes tho wasgelde geven unnde behandigen, ock seck des backwerckes nicht undermathen, he hebbe dan thovoren umme dath ampth de olderlude der becker angesproken unnde gude affdracht myt onhe gemaket, unnde dennoch schal he den beckeren nha older gewonheit eyn halff vath beyrs geven unnde orhen willen, wu vorgetekenth, maken. lb Thom drudden, wur idt seck erfunde, dath eyn beckers szone dath ampt bruken wolde, de schal alle dusser vorgeschreven tholage gefrygeth synn unnde synes vaders genethen, unnde ßo eyn knecht, de neynnes beckers szone upper Nigenstadt were, eynnes beckers dochter der Nigenstadt thor ee genhomen unnde des amptes bruken wolde, schal nicht mehr alse der ses lutke punt gefrygeth syn, aver nicht des wasgeldes edder halven vath beyrs. Szo ock eynn knechte eynnes beckers fruwen nach henstarvende orhes werds thor ee nympt unde des amptes will bruken, schal dath wasgeldt unnde halffe vath beyrs, dartho nicht mehr alße drey lutke punt, dem ampthe geven. lb Thom verden, welck werth eynnen lerknecht annympth, schal dem ampte unnde olderluden der becker van des lerknechtes wegen thor becker lechte, ßo in der kerken geholden, eyn punt wasses geven unnde enthrichten, unde de olderlude schullen nicht den lerknecht, sunder den werth, de onhe angenhomen, darumme anspreken. lb Thom vefften, wen de beckers vorbodet werden, we dath vorsethe, scholde in drey schillinge pene effte broke dem ampte vorfalle syn sunder gnade, idt werhe, he denne dorch drangfall unnde echte noth tho komende vorhindert, unde thovorenn vorloff unnde orleff vann den olderluden gehatt edder bidden lathen. lb Thom sesten willen de beckers fastelavendes unnde meytidt nha older loffliker wonheit holden unnde willen dath hus, darynne ße den meydach unnde fastelavent holden, van allem kyve, hader, flokende, unlusthe unde allem getzenkesckem uproer gefriget unnde vorseckerth hebben, also wur jemant in dem huse effte hove vorbenomth mith flokende effte scheldeworde den anderen overnheme, scholde den beckeren tho broke geven sunder gnade viff lutke schillinge. Wur he aber by dem flokende unnde scheldende nicht uphorde edder wider uproer unde unlusth anrichtede mith dretliker gewalth unnde forstzligem frevel, scholde he dem ampte geven eyn halff vath beyrs sunder gnade unde anhe jennich middel. Wur he aber in dem broke uthtogevende wedderstruvich befunden unnde vormercket, scholden de olderlude omhe syn broth vam fenster inthosettende unnde dath ampt tholeggende macht hebben, szolange he willen der becker gemaket hefft. lb Tom seveden, welckerem becker de overlasth, wu vorertalth, thogebogeth worde, scholde he dath vor dem gantzen ampte clagen, wur he dath aber vorhelde unnde des nochhafftich overwunnen, scholde he den broke, wu vorbenhometh, sulven geven sunder insage. lb Tom achten willen nhu henforder de beckers orhen meidach in den hilligen dagen tho Pinxten unnde den fastelavent nha older gewonheit holden. We des aber jennich beswer drage unnde dan nicht komen konde, scholde he dat darvor den beckeren upkuntten unnde vorvorworden, wur denne syne clage unnde nottrofft billig unde nicht vordechtlick erachtet, schal he dar enboven nicht wider benodiget werden. Wur he aber uthe forsligem frevel anhe grundt unde rechtmetige orsake des affstichtige vormeynde tho donde, scholde he allikewoll vull lach gelden sunder jennich widerbehelpp. lb Thom negeden hebben de becker upgesath, dath eynn ider amptesgenothe umme christlicker leve dem anderen schall thor grafft folgen unnde jo de werth edder werdinne, unnde schullen jo der arme gedencken unde nha orhem vormoge in den gotteskasten geven unnde opperen, wu fromen christen wol ansteith. We dath nicht dede, wen he dartho vorbodeth, schall dem ampte in eynnen schillingk broke vorfallen syn, idt hedde omhe denne echte noth benhomen, de he bewisen konde. lb Nachdem christlick billich unnde recht, de vyrdage tho hilgende unnde mith uthwendigen arbeide stille tho holdende, szo schal eynnem idern becker der unsen am vyravende nha achte slegen des avendes tho backende vorboden synn, by broke eynnes nigen pundes, unnde we denn anderen dusses jegen de becker andragen worde, dath he sodans gesehn, scholde omhe nicht schetlick syn. lb Dath vorbeschreven stucke in allen puncten unnde articulen vast unnde unvorbroken vam ideren becker upp der Nigenstadt unde orhen nakomen schullen geholden werden, doch vorbeholden, desulvesten articule tho beterende unnde tho vorclarende wen des nodich, hebben de beckers up der Nigenstadt solckes alles bewilliget, gefulbordet unnde nagegeven, geschein im Veffteynhundersten dreyunndevertigesten jare, am sondage Invocavit. lb lb Anno etc. der weinigerjharthall Christi tweundseventig, des mandages nach dem sondage Exaudi, hebbenn de beckers der Nigenstadtt vor Hildensem upp nhafolgendenn punct und artikell samptt und ßunderlich umhschlotenn und erstlich willenn geholdenn hebbenn, datt nachdeme offtt und vakenn de gemeinen lude nie beckers, de ihnen ohr brodtt backen schullenn, beßoickenn und daruber dem vorigenn becker schuldig bliven. Wan ßick nhu ferner ßolcks thodrage, datt einer van ßinem becker aff- und tho einem andernn thehen wolde, szo schall ein ider becker de ader den perßonenn erstlich mit allem beschede fragen, by weme he gebackenn, offtt he ohme ock noch schuldig ßi, item denn genantenn becker glickffals fragen ader fragenn lathenn. Wann denne ßolchs und dergelickenn befundenn, szo mach he ihme ader ihr datt eine mhall woll suer dhoenn und datt eine mhall ihme ßin brodtt backenn, aber darnha nicht mher, idtt ßi denne, de voriger becker ßi dann erstlich deger und alle befredigett. Wer darover van denn beckernn befundenn, de darover dede und ßo einer dem andernn einen ader mher backellgeste tho weddernn annheme, schall darover denn beckernn in ein lutteck puntt geldes tho broke gefallen ßin, szo vakenn he darover befunden wertt. lb lb Is de dode vann denn beckers, de werdt ader werdynne, ßo schullen de jungesthen 4 mesters vann den beckers denn vorstorvenn corper thom kerchoffe dragen und thor erde bestedigenn, by broke einem ½ pund wasses. Issett aber eines mesters kindt, dat menn in einem bome drecht, alsedenne schullens de beidenn jungesten beckers dragen by dem sulvenn broke. Unnd ßo eth ein kleinkindt were, ßo schals der alderjungeste mester van denn beckers allene thor grafft dragen, ock by broke einem halven punt wasses, ßo vaken hirjegenn gehandelt werdt, idt were denne, dat es ein junges kindt inwendich denn 6 wecken were und des vorstorven kindes vadder ßolchs vorrichten wolde, dat mach ihme nicht geweigertt werdenn und dem jungestenn becker ane schadenn ßin. Pronunctiatum mandages post Exaudi anno p. 1577.
Language:
Hildesheim, Bistumsarchiv, Urkunden Neustadt Hildesheim B IV 27-2, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BAH/NeustadtHildesheim/B_IV_27-2/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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