Johann Tzerclans, Graf von Tilly, Frhr. von Marbeis, Herr zu Ballestre, Montigni und Braiteneck, kaiserl. und kurbaier. Rat, Kämmerer und Generalleutnant, stiftet mit Zustimmung des Propstes (Franz Wilhelm, Graf zu Wartenberg und Herr zu Waldt, Bischof zu Osnabrugk, Minden und Verden etc. etc.) des Seniors (Johann Meyer) und des gesamten Kapitels der Kollegiatkirche zu Altenöttingen eine tägliche hl. Messe in der uralten Hl. Kapelle auf dem Altar, darin unser lieben Frauen Bildnis besonders verehrt wird. Die Dotation dieser Messpfründe soll in 6000 fl. bestehen und als Eigentum der hl. Kapelle durch deren Gegenschreiber verwaltet werden. Außerdem weist der Stifter dem Kapitel weitere 300 fl. an, wovon die Zinsen an Maria Himmelfahrt unter die anwesenden Kanoniker, Kapläne und Chorsänger als Präsenzgeld bei den einzelnen Choren erteilt werden sollen und wofür das Kapitel dem Inhaber der neuen Messpfründe oder Kaplanei mit einer Behausung oder einer Wohnungsgelegenheit in dem "Newen Gebew" versehen soll. Der Pfründeinhaber, welcher vom Stifter und dessen Erben dem Stiftspropst zur kanonischen Investitur präsentiert worden ist, soll Dechant und Kapitel gehorsam sein, seine tägl. Messe lesen und am Chordienst (nur die Mette, ausgenommen an den Festtagen, ist ihm erlassen) sich beteiligen, dafür aber bezüglich der Präsenzgelder den Chorherren gleichgehalten werden.