Der Abt des Prämonstratenserklosters Spieskappel (de Capella) [Gem. Frielendorf, Schwalm-Eder-Kr.] bekundet, dass ihm Hermann, Kanoniker der Kirche in Rasdorf (Rastorf) [Lkr. Fulda] in der Diözese Würzburg, einen Brief vorgelegt hat, den dieser von Mainzer Richtern erlangt hatte. In diesem Brief wird der Abt aufgefordert, zwischen Hermann als Kläger und Priester Konrad von Neuhausen (villa Nihusin) [Großneuhausen, Lkr. Sömmerda] sowie zwei Laien aus Kölleda (Collede) [Stadt, Lkr. Sömmerda] in der Mainzer Diözese als Beklagten wegen der Nutznießung der Pfründe und des Patronatsrechts in Neuhausen zu vermitteln und eine Untersuchung einzuleiten. Nachdem die Beklagten mehrfach nicht zu Gerichtsterminen erschienen waren, wurden in einem Urteilsspruch das Patronatsrecht in Neuhausen dem Kloster Hersfeld und die dortige Kirche Hermann zugewiesen. Siegelankündigung. Nennung von Zeugen und weiteren Orten. - Inserierte Urkunde Nr. 1: Brief des erzbischöflichen Gerichts in Mainz von 1269 August 31 an den Abt von Spieskappel mit der Aufforderung, eine Untersuchung und eine Zeugenvernehmung in der Streitsache einzuleiten. Ausstellungsort: Mainz. (Datum Maguntie pridie kal. Septembris anno domini M° CC° LX° nono). - Inserierte Urkunde Nr. 2: Aufforderung des erzbischöflichen Gerichts in Mainz von 1271 Dezember 4 an den Abt von Spieskappel, das Urteil in der Streitsache selbst zu fällen. Ausstellungsort: Mainz. (Datum Maguntie anno domini M° CC° LXXI° II nonas Decembris).