1319, 10. Indiktion, am 3. April, im 3. Jahr des Pontifikats Johannes' XXII., entscheiden, vor Notar und Zeugen, Jakob zum Baumgarten ("zu dem Baumgartin") und Dilmannus Scherpelin, Bürger und Ratsverwandte ("cives consulesque") der Stadt Mainz, als Schiedsrichter zwischen Frau Margaretha, Äbtissin, und Konvent von Altmünster ("veteris celle") einerseits und den Priestern Wernerus, Stephanus und Heinrich, Vikaren dieses Klosters, andererseits, nachdem sich beide Teile im Falle der Nichtanerkennung des Schiedsspruches zu einer Buße von 100 Pfd. Heller verpflichtet haben, folgendermaßen: 1) Die von beiden Seiten vorgewiesenen Urkunden werden gegenseitig ungültig erklärt. 2) Das Kloster ist den Vikaren gegenüber zu einer jährlich einmal vorzunehmenden Abrechnung ihrer Einkünfte verpflichtet. 3) Die Vikare sind zur Anwesenheit bei den Klostergottesdiensten verpflichtet gemäß dem mehr als zwanzigjährigen Herkommen, wie es von der Äbtissin, den fünf ältesten Schwestern und 4 weiteren Schwestern beschworen werden soll: Teilnahme an der ersten Messe, wenn zwei Messen gelesen werden, und an den Totenvigilien morgens und abends. Das Kloster erklärt sich zur Leistung dieses Eides bereit, worauf die Vikare erklären, sich mit der Versicherung der Priorin und vier anderen Schwestern zufriedenzugeben. Die Vikare oder einer von ihnen sollen auf Ersuchen des Klosters den Propst und andere Ordenskapläne des Klosters im Krankheitsfall im Lesen und Singen von Messen vertreten. Geschehen zur dritten Stunde "in claustro monasterii" bei der Tür, durch die man zu den Klosterfrauen ein- und ausgeht. Zeugen: Ludwig, Priester und Vikar des St. Petersaltars im Kloster; Johannes von Rode, Mainzer Kleriker; Peter der Weißgerber ("cerdo") zu Mainz; Cunzelinus der Weber ("textor") zu Mainz; Hannemannus der Müller ("militor!"); Gerhardus der Schmied ("faber") gen. von Altmünster ("Aldinmunster"). 2 S.: Beide Schiedsrichter.