Charter: Urkunden J 179
Signature: J 179
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18.12.1497, Kloster Niederaltaich
Abt Johannes [III. Simerl], Prior Kilian und der ganze Konvent des Benediktinerklosters Niederaltaich (allthe inferioris) [Gem. Niederalteich, Lkr. Deggendorf] in der Diözese Passau bekunden, dass einst vor den ehrwürdigen Richtern (iudicibus) des Eichstätter Hofes, zwischen dem Herrn Johannes von Wolfstein, Doktor der Rechte, Eichstätter Propst und Vikar der Pfarrkirche St. Moritz in Ingolstadt in der Diözese Eichstätt, sowie dem Abt und Konvent von Niederaltaich auf der einen Seite, und Äbtissin Katharina [von Stetten] und dem Konvent des Benediktinerinnenklosters Geisenfeld [Lkr. Pfaffenhofen an der Ilm] in der Diözese Regensburg auf der anderen Seite, in einem Streit über den Zehnt und das Zehntrecht (ius decimandi) aus bzw. an gewissen Äckern verhandelt wurde. Als dieser Streit vor die genannten Richter und vor den Priester Antonius Flores, Doktor beider Rechte, Protonotar des apostolischen Stuhls und Kaplan seiner Heiligkeit des Papstes [Alexander VI.], getragen wurde, entschied Antonius Flores, dass von allen Äckern, die zwischen den gekennzeichneten (signatos et descriptos) Steinen und der Stadt Ingolstadt liegen, Abt Johannes und seine Nachfolger sowie der Propst und Vikar Johannes und dessen Nachfolger für die Pfarrkirche St. Moritz den ganzen Großzehnt und Kleinzehnt (omnem decimam maiorem et minorem) einnehmen dürfen (colligere percipere et sublevare). Im Gegenzug soll der Äbtissin und dem Konvent von Geisenfeld jedes Jahr und ausnahmslos ein Scheffel Getreide (unam scaffam bladi) Ingolstädter Maßes zustehen, wovon ein Viertel Weizen (tritici), das andere Viertel Winterweizen (siliginis), das dritte Viertel Gerste (ordei) und das vierte Viertel Hafer (avene) sein soll. Ebenso soll der Vikar Johannes [von Wolfstein] ein Scheffel Getreide abzuführen schuldig sein. Gabriel [von Eyb], Bischof von Eichstätt, erklärt, dass er gemäß seines Ordinationsrechtes (auctoritate ordinaria) diese Entscheidung bestätigt hat (approbavit et confirmavit). Es wird bekundet, dass dies auch in Anwesenheit von Georg [dem Reichen], Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Ober- und Niederbayern, geschehen ist. Damit jedoch Johannes von Wolfstein wegen der ihm auferlegten Abgaben nicht übermäßig belastet wird, wird ihm vom Kloster Niederaltaich ein Scheffel Getreide zurückgegeben bzw. erlassen. Aussteller: Kloster Niederaltaich Empfänger: Der Propst der Pfarrkirche St. Moritz zu Ingolstadt 2 an Pergamentpressel angehängte Siegel fehlen
Sigillant: [vermutlich Abt und Konvent von Niederaltaich]
Material: Pergament
Dimensions: Höhe: 32,2-32,8cm; Breite: 47,2-47,9 cm; Plica: 6,6-7,4 cm
- notes extra sigillum:
- Ab Abbate et Monasterio altachensi Remittitur una schafa Siliginis Domino Parocho Joanni de Wolfstein eiusq[ue] in Parochia Successoribus in gratitudinem evictae litis contra Monasterium Geisenfeldense quod con decimationem praetendebat cui modo vi huiq transactionis annuatim non plus penditur quam quarta scaphae pars ex quaterno frumenti genere actum et ractum anno 1497. Perperam ergo dicit et fingit P[ater] Ignatio Werz Procurator quasi ex sola Collegium discretione una scapha Siliginis Parochis Mauritianis et quidem revocabiliter remissa fuisset. Monasterium Geysenfeld ob quandam craediorum comutationem Collegio Societatis tam suam quam Parochi Maurit[iani] praestationem cessit
Original dating clause: Datum in praedicto nostro Monasterio Alltha Inferiori sub anno a Nativitate Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo septimo decimo ottavo die Mensis decembris
Comment
Sprache: Latein.Places
- Kloster Niederaltaich
München, Ludwig Maximilians-Universität, Universitätsarchiv, Urkunden J 179, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-UAM/Urkunden/J_179/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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