Charter: Urkunden (1352-1789) 083
Signature: 083
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1592 Mai 3. [neuer Stil; alter Stil: April 23], Wachenheim
Schultheiß, Bürgermeister und Rat zu Wachenheim bekunden, dass ihr Mitbürger Hannß Herrman und seine Ehefrau Agatha von Adam Practor, Pfarrer zu Wachenheim, und Johann Zahn, Limburger Schaffner zu Dürkheim, aus dem Vermögen der Kirche zu Wachenheim 40 Gulden zu je 26 Albus geliehen haben. Dafür zahlen sie jährlich am Martinstag zwei Gulden Zins. Als Sicherheit erlegen die Schuldner einen Wingert von neun Ar [Annderthalb Firttel] "vor der hüttenn" [Hüttenwingert], oben grenzend an das Land von Jacob Hertel, unten grenzend an das Land von Hartmann Radt; einen Wingert von neun Ar "am Kemmersperg" [Kämmertsberg], oben und unten grenzend an das Land von Hans Schaich [Hannß Schäich]; ein Achtel ha [Ein halben morgen] am Kämmertsberg, oben und unten grenzend an das Land von Hans Schaich. Die Ablösung der Schuld ist jeweils am St. Georgstag [23. April] möglich. Siegler: Stadt Wachenheim Current repository:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
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[pagina 1]||
01 WIR, Schultheiß, Burgermeister vnndt Rath zu Wachenheim||
02 ann der Hardt, Bekhennen vnndt thun kunth gegen Je-||
03 dermeniglichen, dass vor vnnß inn versameltem rath ||
04 erschienen seindt, der Ersam Hannß Herrman, Burger||
05 alhie, Agatha, seine ehliche hausfraw, die verJahen vnndt||
06 bekanthen fur sich, alle Jre Erben vnndt Erbnehmen, ||
07 daß der Ehrwürdig, Auch Ernhafft, Furgeacht Herr,||
08 Adam Practor, Pfarrherr alhie, vnndt Johann Zahn,||
09 Limpurgischer Schaffner zu Dürckheim, vff Jr embsigs||
10 ansuchen vnndt bittenn Jnn Jren anligenden nötten,||
11 Anndern Jren schaden damit zuuerkommen, Jn namen||
12 vnndt vonn wegen der kirchen alhie Jhnen guetlich||
13 angeliehen vnndt vorgestreckt hetten, Nemblichenn ||
14 Viertzig gulden guter, genger vndt genehmer Müntzen,||
15 Jeden gulden zu zwantzig sechs Alb[us] gezelt vnndt||
16 gerechnet. Welche Summa sie, obgenante Ehleüth, die||
17 Schuldtnerr, also bahr vom Ehrngedachten Herrnn||
18 entpfanngen, vnndt furthers in Jren kunthlichen nutz||
19 vnndt frommen gewanth vnndt angelegt habenn.||
20 Daruon versprechen sie Jehrlichs vnndt ein Jedes Jahr||
21 besonnder vff Martini zween gulden gelts ermelter||
22 Wehrung der kirchen oder rechtmessigem Jnnhaber||
23 diß Brieffes zu gültten zugeben vnndt zuerstatten. ||
24 Auch, da es Jhnen, Schuldtnern, oder Jren Erben entlegen,||
25 die gültten Lenger zureichen, wöllen sie vff Georgj||
26 den Leiherrn, Jren nachkommen oder Brieffs Jnhalttern||
27 daß Haupttgeltt wiederumb Jnn gebüriger Müntz||
||
[pagina 2]||
28 vnndt wehrung, wie sie die entpfangen, ablössen, zu Jren||
29 sicheren handen Anntworten vnndt bezahlen, sich Jre||
30 vnnderpfender vnndt diesen Brieff damit krafftloß,||
31 ledig, todt vnndt abschaffenn. Vff daß Aber obgedachte||
32 Leyhere wegen der kirchen der zweier gulden Jer-||
33 licher gultten, Auch bezahlung der Haupttsumma desto||
34 sicherer entpfanngen mögen, So haben sie, Ehleüth, die Schuldt-||
35 nere, fur sich, Jre Erbenn vnndt nachkommen, zu rechtenn,||
36 wahren vnndt vnuerschiedenen vnnderpfändern, Jngesetzt||
37 vnndt verlegt Annderthalb firttel weingart vor der||
38 hüttenn, oben geforcht Jacob Hertel, vnnden Hartman||
39 Radt, zinnst Achthalben Pfennig gehn Limpurg, Jtem||
40 Annderthalb firttel weingart am Kemmersperg, geforcht ||
41 oben vnndt vnnden Hannß Schäich, zinst zwei firttel||
42 wein Junckher Schliderern zu Deidesheim, Jtem Ein||
43 halben morgen weingart am Kemmersperg, geforcht||
44 oben vnndt vnnden Hannß Schäich, zinnst ein halb pfundt||
45 wachs Jnn die kirch alhie; Also vnndt dergestaltt,||
46 wo es sach, das sie, Ehleüth, oder Jhre Erben, an reichung der||
47 zweier gulden gültten oder ablösung der Hauptsumma||
48 vff zeit vnndt zill wie obstehtt, seümig, die oder dieselbe||
49 nit reichen, zahlen oder ablösen wurden, daß doch nit sein||
50 soll, Alßdann haben vielgedachte Leyhere, Jre Nach-||
51 kommen oder Brieffs Jnnhelttere gut recht, fug vnndt||
52 macht vff genante vnnderpfender zuclagen, dieselbigen||
||
[pagina 3]||
53 vfholen vnndt gewinnen , nach der Statt Wachenheim||
54 ordtnung, brauch vnndt gewonheit ohne hinndernus||
55 vnndt Jnntrag Jhro, der Schuldtner, Jrer Erben oder||
56 nachkommen; darwider sie sampt vnndt sonnders nit||
57 schützen oder schirmen soll einigerlei Geistlich oder Welt-||
58 lich recht, Freyheitt, gebott oder verbott, Auch alles, daß-||
59 Jenig, so vonn Menschen Sinn hierwider Jemals erdacht||
60 wordenn oder in künfftigan Jmmer erdacht werden||
61 köndte oder möchte. Dann sie, Ehleüth, vor vnnß deren||
62 allen sich wissentlich vnndt freiwilliglich, keines niemer-||
63 mehr zugebrauchen, gentzlich verzigen vnndt begeben haben,||
64 Alles getreülich vnndt sonnder gefehrde. Vnndt Wir,||
65 Schultheiß, Burgermeister vnndt Rhat obgemelt, haben||
66 diese güeter für vnnß genomen, dieselbigen geschetzt||
67 vnndt darüber erkanth, daß die viertzig gulden Hauptt-||
68 gelts dieszmals sicher vnndt wolgenug verlegt seien.||
69 Deß alles zu wahrem vrkhundt vnndt aller hierinnen||
70 verleibter Puncten vnndt Articul vesten glauben||
71 vnndt sichernus, So haben wir vnnserer Statt||
72 Gemein Jnnsigel vff diessen Brieff thun vftrucken,||
73 doch vnnß, vnnsern Erben vnndt Gemeiner Statt||
74 ohn schaden vnndt ohnuergriflich; geben vnndt geschehen||
75 vff Georgj, Alß man zelt nach Christj geburt||
76 Funffzehenhundtert Neuntzig vnndt zwej Jahr.
01 WIR, Schultheiß, Burgermeister vnndt Rath zu Wachenheim||
02 ann der Hardt, Bekhennen vnndt thun kunth gegen Je-||
03 dermeniglichen, dass vor vnnß inn versameltem rath ||
04 erschienen seindt, der Ersam Hannß Herrman, Burger||
05 alhie, Agatha, seine ehliche hausfraw, die verJahen vnndt||
06 bekanthen fur sich, alle Jre Erben vnndt Erbnehmen, ||
07 daß der Ehrwürdig, Auch Ernhafft, Furgeacht Herr,||
08 Adam Practor, Pfarrherr alhie, vnndt Johann Zahn,||
09 Limpurgischer Schaffner zu Dürckheim, vff Jr embsigs||
10 ansuchen vnndt bittenn Jnn Jren anligenden nötten,||
11 Anndern Jren schaden damit zuuerkommen, Jn namen||
12 vnndt vonn wegen der kirchen alhie Jhnen guetlich||
13 angeliehen vnndt vorgestreckt hetten, Nemblichenn ||
14 Viertzig gulden guter, genger vndt genehmer Müntzen,||
15 Jeden gulden zu zwantzig sechs Alb[us] gezelt vnndt||
16 gerechnet. Welche Summa sie, obgenante Ehleüth, die||
17 Schuldtnerr, also bahr vom Ehrngedachten Herrnn||
18 entpfanngen, vnndt furthers in Jren kunthlichen nutz||
19 vnndt frommen gewanth vnndt angelegt habenn.||
20 Daruon versprechen sie Jehrlichs vnndt ein Jedes Jahr||
21 besonnder vff Martini zween gulden gelts ermelter||
22 Wehrung der kirchen oder rechtmessigem Jnnhaber||
23 diß Brieffes zu gültten zugeben vnndt zuerstatten. ||
24 Auch, da es Jhnen, Schuldtnern, oder Jren Erben entlegen,||
25 die gültten Lenger zureichen, wöllen sie vff Georgj||
26 den Leiherrn, Jren nachkommen oder Brieffs Jnhalttern||
27 daß Haupttgeltt wiederumb Jnn gebüriger Müntz||
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[pagina 2]||
28 vnndt wehrung, wie sie die entpfangen, ablössen, zu Jren||
29 sicheren handen Anntworten vnndt bezahlen, sich Jre||
30 vnnderpfender vnndt diesen Brieff damit krafftloß,||
31 ledig, todt vnndt abschaffenn. Vff daß Aber obgedachte||
32 Leyhere wegen der kirchen der zweier gulden Jer-||
33 licher gultten, Auch bezahlung der Haupttsumma desto||
34 sicherer entpfanngen mögen, So haben sie, Ehleüth, die Schuldt-||
35 nere, fur sich, Jre Erbenn vnndt nachkommen, zu rechtenn,||
36 wahren vnndt vnuerschiedenen vnnderpfändern, Jngesetzt||
37 vnndt verlegt Annderthalb firttel weingart vor der||
38 hüttenn, oben geforcht Jacob Hertel, vnnden Hartman||
39 Radt, zinnst Achthalben Pfennig gehn Limpurg, Jtem||
40 Annderthalb firttel weingart am Kemmersperg, geforcht ||
41 oben vnndt vnnden Hannß Schäich, zinst zwei firttel||
42 wein Junckher Schliderern zu Deidesheim, Jtem Ein||
43 halben morgen weingart am Kemmersperg, geforcht||
44 oben vnndt vnnden Hannß Schäich, zinnst ein halb pfundt||
45 wachs Jnn die kirch alhie; Also vnndt dergestaltt,||
46 wo es sach, das sie, Ehleüth, oder Jhre Erben, an reichung der||
47 zweier gulden gültten oder ablösung der Hauptsumma||
48 vff zeit vnndt zill wie obstehtt, seümig, die oder dieselbe||
49 nit reichen, zahlen oder ablösen wurden, daß doch nit sein||
50 soll, Alßdann haben vielgedachte Leyhere, Jre Nach-||
51 kommen oder Brieffs Jnnhelttere gut recht, fug vnndt||
52 macht vff genante vnnderpfender zuclagen, dieselbigen||
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[pagina 3]||
53 vfholen vnndt gewinnen , nach der Statt Wachenheim||
54 ordtnung, brauch vnndt gewonheit ohne hinndernus||
55 vnndt Jnntrag Jhro, der Schuldtner, Jrer Erben oder||
56 nachkommen; darwider sie sampt vnndt sonnders nit||
57 schützen oder schirmen soll einigerlei Geistlich oder Welt-||
58 lich recht, Freyheitt, gebott oder verbott, Auch alles, daß-||
59 Jenig, so vonn Menschen Sinn hierwider Jemals erdacht||
60 wordenn oder in künfftigan Jmmer erdacht werden||
61 köndte oder möchte. Dann sie, Ehleüth, vor vnnß deren||
62 allen sich wissentlich vnndt freiwilliglich, keines niemer-||
63 mehr zugebrauchen, gentzlich verzigen vnndt begeben haben,||
64 Alles getreülich vnndt sonnder gefehrde. Vnndt Wir,||
65 Schultheiß, Burgermeister vnndt Rhat obgemelt, haben||
66 diese güeter für vnnß genomen, dieselbigen geschetzt||
67 vnndt darüber erkanth, daß die viertzig gulden Hauptt-||
68 gelts dieszmals sicher vnndt wolgenug verlegt seien.||
69 Deß alles zu wahrem vrkhundt vnndt aller hierinnen||
70 verleibter Puncten vnndt Articul vesten glauben||
71 vnndt sichernus, So haben wir vnnserer Statt||
72 Gemein Jnnsigel vff diessen Brieff thun vftrucken,||
73 doch vnnß, vnnsern Erben vnndt Gemeiner Statt||
74 ohn schaden vnndt ohnuergriflich; geben vnndt geschehen||
75 vff Georgj, Alß man zelt nach Christj geburt||
76 Funffzehenhundtert Neuntzig vnndt zwej Jahr.
Source Fulltext: Wiltrud Hutchison, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße
Language:
Notes:
Anmerkungen zur Schrift Klein- und Großbuchstaben sind oftmals nicht eindeutig voneinander zu unterscheiden. Beliebt ist die Schreibung mit "unselbständigen Großbuchstaben", die nichts weiter als mehr oder weniger vergrößerte Minuskeln sind. Die daraus sich ergebenden fließenden Übergänge zwischen Minuskeln und Majuskeln lassen eine klare Entscheidung über die vorliegende Schriftkategorie nicht zu. Eine solch präzise Abgrenzung widerspräche ohnehin dem Charakter der historischen Schriftkultur und ihren vielschichtigen, nach vielen Seiten hin offenen Fortbildungen. "t" begegnet öfters in einer reduzierten, "i"-artigen Form, wobei es im Mittelband steht und der Querstrich auf die Zeile hinabsinkt, also mit dem Ligaturstrich optisch verschmilzt. Vgl. u.a. "thun Kunth" (Zeile 2), "rath" (Zeile 3), "Agatha" (Zeile 5), "bekanthen" (Zeile 6), "Ehleüth" (Zeile 16), "furthers" und "kunthlichen" (Zeile 18), "gewanth" (Zeile 19), "Schultheiß" (Zeile 65). Offenbar stets in Verbindung mit nachfolgendem "h". Ebenso in der Verbindung "tz": Vgl. etwa "Viertzig" und "Müntzen" (Zeile 14), "zwantzig" (Zeile 15), "geschetzt" (Zeile 66), "Neuntzig" (Zeile 76). Ebenso bei "ts": vgl. "gelts" (Zeile 21 und 68). Bei "rr" folgt in der Regel auf ein schaftgespaltenes "r" das runde "r"; vgl. "Herrman" (Zeile 4), "Herr" (Zeile 7), "Pfarrherr" (Zeile 8) u.ö. Alternativ kommt auch ein zweimaliges schaftgespaltenes "r" zum Einsatz, vgl. "Schuldtnerr" (Zeile 17). Nach Vokal hat das "w" den Lautwert "u" und trägt folgerichtig einen u-Bogen, vgl. "hausfraw" (Zeile 5). Diakritische Zeichen begegnen über "u", "o" und "a"; vgl. "Ehrwürdig" (Zeile 7), "Ehleüth" (Zeile 16), "gültten" (Zeilen 23, 25, 47), "gebüriger" und "Müntz" (Zeile 27); "nötten" (Zeile 10), "wöllen" (Zeile 25), "ablössen" (Zeile 28), "ablösen" (Zeile 49), "ablösung" (Zeile 47), "seümig" (Zeile 48), "getreülich" (Zeile 64), "güeter" (Zeile 66); "Schäich" (Zeile 41 und 44). Vor Vokal begegnet "J" sowohl am Wortanfang ("Je-dermeniglichen", Zeile 2f.), als auch am Silbenanfang ("verJahen", Zeile 5). Es sucht mittels Querstrich Anschluss zum folgenden Vokal; J tritt auch bei vokalischem Lautwert auf. Es handelt sich um eine stellungsbedingte Schreibvariante, die keinen festen Lautwert darstellt: "Jre" (Zeile 6), "Jnn Jren" (Zeile 10), u.ö. Transkribiert wird folglich einheitlich "J". Unter die Zeile verlängertes "i" (i longa) am Wortende wird als "j" transkribiert, vgl. "Georgj" (Zeilen 25 und 75), "zwej" (Zeile 41), "einigerlej" (Zeile 57), "Christj" (Zeile 75), "zwej" (Zeile 76). Bis auf eine Ausnahme ("dieszmals", Z.68) ist die sz-Ligatur zu einem stabilen "ß" ausgereift.
Places
- Wachenheim
Speyer, Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Urkunden (1352-1789) 083, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-ZAEKPf/Urkunden/083/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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