01 Ich Hans Metzeller, burger zu wachenheym, bekennen offentlichen In diessem brieffe vnd dün kundt allen den, die ynen||
02 yemer anesehent lesen oder horent lesen, das ich recht vnd redelich verkaufften vnd zu kauffe gebe sant walporgen pfrunde,||
03 In der capellen zu osthoffen gelegen, eyn jerlich gulte mitnamen ½ gulden geltes vmb x gulden, der ich von pferrer vnd||
04 kirchengesworn daselbest wol gewerdt vnd die In anderen mynen notze vnd fromen gewent vnd gekert han; den obgeschriben||
05 ½ guld[en] geltes gereden ich, Hans Metzeller obgenant, vor mich, myn erben vnd nach komen bii güten trüwen vnd rechter war-||
06 heyt alle Jare jerlichen zü reychen vnd zü geben off sant martins dag, des heiligen bischoffes, vnd sol das nit hyndern oder||
07 jrren dheynerley sach, die yemantz herdencken kan oder mack, ungeuerlich vnd das die gemelt pfründe solichs desta sicherer||
08 vnd gewyszer sii, So habe ich ir des zü warem vnderpfande gelacht 1 ½ morgen wingart, gelegen jn dem krewen hellen*, sol||
09 zinszen 3 ½ [Schilling] iii d[enarii], oben mym gnedigen heren, dem phaltzgraffen, vnd vnden an Wolenbere von Dorckeym**, mit dem bescheyde vnd||
10 gedinge, welchs jares Ich, Hans oder myn erben sümig wurden vnd den obgemelten ½ guld[en] geltes nit rechten entwarten||
11 vnd bezelten off ziit vnd ziele, wie oberurt, das doch nit sin sol, So mag eyn cappelan der selben pfründen off solich vnder-||
12 pfandt wetten vnd das offholen nach der stadt recht vnd gewonheyt zü wachenheym, dar jnen dan eyn schultheysz, der||
13 dan zü ziiten ist, seczen, schüwern, schirmen vnd hanthaben sol, gliich jn andern der pfrunden eygen guteren, so das also||
14 offgeholt vnd herwonden ist, an allen jndrage vnd hyndernisz myne oder myner erben vnd menglichs von vnsern wegen.||
15 Ich sol vnd wyl auch solich vnderpfandt jn gewonlichem gudem büwe vnd düngung, wie jme dan zustedt, halten vnd||
16 wo ich sümnisz daran dette, sol ich beszern nach herkenthnisz erberer lude, die vom eym schulteisz da zü gegeben werden, so dicke||
17 des noit beschicht vnd an mich gesunnen würdet; weres aüch, das sich vber kortze oder lange herfunde, das solich obgenant||
18 vnderpfandt meher zinset oder wyter vnd ferrer beswert were, dan obgemelt was kostens vnd schadens die obgenant pfrunde ader||
19 besiczer der selben pfrunden des lidde ader neme, sollen ich oder myn erben jnen naher vnd abethun glich dem heuptgelde vnd her-||
20 wydder vnd alles des heran geschreben stedt, sollen ich ader myn erben vns nit behelffen mit enchen funden, sachen oder wege[n],||
21 die herdacht vnd funden ader hynfare jn kunfftigen ziiten herdacht vnd funden mogen werden, die der pfrunden vnd capelan||
22 jn eynchen wege geschaden vnd mir ader mynen erben zü fromen dienen möchte, geuerde vnd argelist herjn gentzlich||
23 vermydden vnd hyndan gestalt sin sol; Aüch ist in dissem kaüffe beredt, wan ich ader myn erben komen vor sant jeorigen||
24 tag, des heiligen ritters vnd mertelers, vnd bringen samenthafft x gulden güt von golde vnd müntze, die dan zürziit||
25 genge vnd gneme sint, vnd begeren eyns wydderkauffs, so sollen pferrer vnd kirchengesworen obgemelt die von vns||
26 nemmen vnd diessen kauffe wydder zü losen geben vnd den brieffe crafftloisz, vnmechtig vnd doidt zü vnsern handen||
27 stellen, doch also, das alle gefallen gulten, kosten vnd schaden, der vore daroff gegangen, gancz vszgeracht vnd die vnder-||
28 pfande icht offgeholt syn wie obgeschreben; vnd zü nach merer vestikeyt, dewile sich solicher kauffe vor burgermeynstere||
29 vnd radt zü wachenheym gehandelt vnd begeben, So han ich sie fliiszlichen gebeden, das die solich vnderpfandt vor sich||
30 nemmen vnd herkennen, ob solich x gulden heuptgeltzs vnd den ½ guld[en] da von jars zu geben damit wole verlacht sii, vnd||
31 der stadt wachenheym jngesiegel an dieszen brieff hencken wollen, mich vnd myn erben zubesage[n] vorgeschriben dinge; des||
32 wir, die burgermeinstere vnd radt zü wachenheym iczünt genant, bekennen vnd solich vnderpfandt vor vns genomen vnd,||
33 nach dem vns Hans gesagt vnd vorgehalten, mit recht herkandt habent, das die x gulden heuptgeltz vnd den ½ gulden jars||
34 da von zugeben mit dem vnderpfandt zü diesserziit wole verlacht ist, vnd der gemelten stadt jngesiegel an diessen||
35 brieffe thün hencken, jnen vnd sin erben zübesagen voregeschrebenner dinge, vnd vns, das wir also heruber gewyset||
36 vnd herkanth haben; geben vnd geschehen off dinstag nach sant Appolonien tag Anno d[omi]ni M[illesim]o [quadringentesim]o [octogesimosecundo] jare.

Source Fulltext: Doris und Dieter Pucher, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße