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Charter: Urkunden (1352-1789) 092
Signature: 092
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1488 März 4., Wachenheim
Hans Wacker, Bürger zu Wachenheim, verkauft der St.-Walpurgis-Pfründe in der Kapelle zu Osthofen, gelegen in Wachenheimer Gemarkung, eine Rente von ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag, für 10 Gulden, die er von Pfarrer und Kirchengeschworenen erhalten hat. Als Sicherheit erlegt er verschiedene Güter: einen Morgen Wingert, gelegen in Altenburg [Jn der alten burge], unten grenzend an das Gut von Kaufmann; einen Wingert von etwa 15 Ar [ein zweiteil wingarts], gelegen in der "honer scher[re]", unten grenzend an das Gut von Hensel Lyse, nach oben begrenzt zur Burg; einen "flecken wingarts", gelegen bei der Ziegelscheuer [by der ziegel schuerren], unten begrenzt von dem Gut von Henchen Schaub, oben begrenzt vom Bergerweg [der burg weck]; Haus und Hof, gelegen vor der Burg, gegenüber einer der vier Wachenheimer Mühlen, gehörte vor Jahren Hensel Elle; einen Wingert von etwa 15 Ar, gelegen in der Raingasse [in der rein gassen], unten grenzend an das Gut von Junker Rudwin, oben an das Gut von Lorenz Bruene, auf den Bach stoßend. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jährlich vierzehn Tage vor dem St. Georgstag [23. April] möglich. Siegler: Stadt Wachenheim  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

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    x
    Abschrift||
    01 Jch, Hans Wacker, burger zu wachenheim, Bekenne[n] vnd thun kundt allen den, die dieszen brieffe yemer anesehent, lesent||
    02 oder horent lesen, das ich recht vnd redlich uerkaufft vnd zu kauffe gebe[n] han off eine[n] widderkauffe vnd uerkauffen auch||
    03 gegenwirticlichen Jnn vnd mit Crafft diesz briefs Sant Walpurge[n] pfrunde[n] Jn der Cappellen zu Osthoff[en], Jn wachenheimer ge-||
    04 marck geleg[en], eyne[n] halbe[n] gulden gelts Jerlicher gulte[n] vmb zehen gulde[n], der ich von pferher vnd kierchengesworn gentzlichen||
    05 uszgeriecht vnd bezalt vnd die Jn ander[re]n myne[n] notze vnd frome[n] gewent vnd gekert hane; den obgeschr[iben] halbe[n] guld[en] gelts||
    06 geredden vnd uerspreche[n] ich, Hans obg[ene]nt, vor mich vnd myn erben by gutt[en] truwen vnd rechter warheit alle Jare Jerliche[n]||
    07 zu reyche[n] vnd zu geben[n] der obg[ene]nt[en] pfründe[n] od[er] eyne[m] cappellan off der selbe[n] pfründe[n] zu Sant Martins tag, des heiligen||
    08 bischofs, vngeuerliche; vnd das soll nit hindern oder Jrren[n] keynerley die ding, die yema[n]t herdenck[en] konde oder mocht vnd||
    09 off das die obg[enente] pfründe oder besitzer oder besitzer der selben pfrunden des desta sicherer vnd gewiszer sy, So han ich ir zu eyne[m] vnuer-||
    10 scheiden vnderpfande gelacht vnd lege[n] auch gegenwirticlichen Jn vnd mit Craft dieß briefs: Jtem ein morg[en] wingarts,||
    11 lyt Jn der alt[en] burge, geforcht Kauffma[n] vnden zu, ist eyg[en]; Jtem ein zweit[eil] wingarts, lyt Jn der honer scher[re], gef[orcht] Lysen He[n]sel||
    12 vnden zu, obe[n] zu naher bu[r]g, zinszt ein cappe[n] vnd i s[chilling] d[enarius] der brud[er]schafft, vnd dar zu lege ich, was ich haue vnd gewin; Jtem||
    13 diesze hienachgeschr[iben] vnd[er]pfande, hat dar zu geluhen Bosche[n] Conrat: Jtem ein flecken wingarts, lyt by der ziegel schuer[re]n,||
    14 zinszt ein halbe ame wins, gef[orcht] Schaub Henchen[n] vnde[n] zu, der burg weck oben zu; Jtem Husz vnd hoffe, lyt vorm berge, geg[en]||
    15 der muelen* yber, Jst vor Jare[n] Ellen Hensels geweszt, zinszt x s[chilling] heller; Ite[m] ein zweyt[eil] wingarts, lyt Jn der rein gassen, vnd[en]||
    16 an Junckher Rudwin, Bruene* Lorentz oben zu, stoszt off die bach, ist eyg[en], Snit nit widder versatzt od[er] verlacht; mit dem||
    17 gedinge vnd vnderscheit: weres, das ich od[er] myn erben eynichs Jars, welchs das were, sumig wurde[n], vnd den obgeschribe[n]||
    18 halbe[n] guld[en] gelts nit reycht[en], entwortt[en] vnd bezelte[n] off zit vnd zele wie obgeru[r]rt, So mag ein Cappellan der selbe[n] pfründe[n]||
    19 off solich vnderpfantd wetten[n] vnd das off holen[n] nach gerichts recht vnd gewonheit zu wachenheim, dar Jn[n] Jne dan||
    20 ein schult[hesz], der dan zu zit ist, setze[n], schuern, schirme[n] vnd hanthabe[n] sol glich Jn[n] ande[r]n der pfrund[en] eyge[n] gutter, So das also||
    21 off geholt vnd herwonde[n] ist; vnd weres, das me zins off dem benantt[en] vnderpfande stund[en] od[er] mit recht dar off herwonde[n]||
    22 wurde[n] oder das es sust yemantz anderst versatzt od[er] verlacht ode[r] das Jne[n] dar ane abeging: wes sie des schad[en] neme[n] od[er] lidden,||
    23 solle[n] ich oder myn erbe[n] Jnen[n] naher thu[n] glich dem heuptgelde vnd des Jre[n] einfeltige[n] wortte[n] zu glabe[n]. Jch vnd myn erbe[n]||
    24 sollen vnd welle[n] auch das gemelt vnderpfandt Jn recht[em], redlichem, gewonlichem buwe halt[en] mit dunge vnd ander[re]m, vnd||
    25 wo wir sumnysz dar ane dethen, solle[n] wir beszer[r]n zu eyner Jglichen zit nach herkentnysz erber lute, die vo[n] eym schult[hesz]||
    26 dar zu gegeben solle[n] werde[n], so dick das not beschicht vnd an vns gesunnen wurt; vnd her widder vnd alles, das her ane||
    27 vor oder nach geschribe[n] stet, solle[n] vnd wolle[n] ich oder my[n] erbe[n] vns nit behelff[en] mit eyniche[n] funde[n] sache[n] oder weg[en], die||
    28 her docht vnd funden[n] oder hynfure Jn kunfftige[n] zitte[n] her docht vnd funden[n] moge[n] werde[n], die der obg[ene]nt[en] pfrund[en] od[er] besitze[r]||
    29 der selbe[n] pfrunde[n] Jn eyniche[n] weg schad[en] vnd mir od[er] my[n] erben zu frome[n] dienen mocht, geuerde vnd argelist gentzlichen[n]||
    30 vermidden vnd hindan gestalt sin solle; auch ist her Jn[n] sunderliche bedingt, wan[n] ich oder myn erben kome[n] vierzehe[n]||
    31 tage vor Sant Jeorien tag, des heilige[n] ritters vnd mertellers, vnd bring[en] samethafft zehe[n] guld[en] gut an golde vnd muentze*,||
    32 die dan zur zit genge vnd gneme sint, vnd gebe[n] die pferher vnd kierchengeswo[re]n obg[ene]nt Jn ire[n] siche[re]n gewalt vnd||
    33 behalt vnd begere[n] eins widder kauffs, so solle[n] sie die also von vns neme[n] vnd diesze[n] kauffe widd[er] zu kauffe gebe[n] vnd||
    34 dieszen brieff zu vnsz[er]n hande[n] stellen, der alß dan[n] crafft loisz, vnmechtig vnd doid sin solle; doch also, d[as] alle gefalle[n] gult[en],||
    35 kost[en] vnd schad[en] vor hien uszgeriecht vnd das vnd[er]pfandtd icht off gezoge[n] sy, wie vore stet. Vnd zu nach merer vestickeit,||
    36 so hab ich die Ersamen, wisen[n] burgermeister vnd raidt zu wachenheim flißliche[n] gebett[en], das sie das vorg[ene]nt vnd[er]pfandt||
    37 vor sich nemen vnd herkennen[n], ob die obgeruret[en] zehen guld[en] heupt gelts vnd der halbe guld[en] gelts Jars davo[n] zugebe[n]||
    38 mit dem vnd[er]pfande wole verlacht vnd sicher vnd habende dar ane sin vnd der benantt[en] staidt Jnsiegel her ane||
    39 wolle[n] henck[en]; das wir, burgermeister vnd raidt itzgena[n]t, vns bekenne[n], das wir d[as] vorg[ene]nt vnd[er]pfandt vor vns gno-||
    40 men[n] vnd, nach dem er sin truwe gebe[n] hat, das Jme nit wissen sy, das es sust Jn ande[r]n vnderpfand[en] lige od[er] me||
    41 zinß dar off ste, wa[n] wie obstet, mit recht erkant habe[n], das die zehe[n] guld[en] heuptgelts vnd der halbe guld[en], Jars da||
    42 von zu gebe[n], mit dem vnderpfande wole verlacht vnd vo[n] flißiger bede wege[n] des obg[ene]nt[en] Hansen vnszer Jnge-||
    43 siegel her ane habe[n] thun hencken, Jne[n] vnd sin erbe[n] zu besage[n] vorgeschribener dinge vnd vns, das wir also||
    44 heryber gewiszt vnd herkant habe[n]. Geben vnd geschehen off dinstag nach dem Sontag Remi[n]iscere Anno d[omi]ni||
    45 millesimo quadringentesimo Octuagesimo Octauo.
    Source Fulltext: Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße. Patenschaft: Günther Schwindinger, Wachenheim


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Übergeschriebenes "e" (eigentlich "muelen", "Bruene", "muentze") Topographische Anmerkungen "Jn der alt[en] burge" (Z. 11) = Altenburg, südwestlich von Wachenheim "honer scher[re]" (Z. 11) = eine Schärre ist ein aufgehacktes, vom Unkraut gesäubertes Stück Land (vgl. Pfälzisches Wörterbuch, Bd. 5, Sp. 882, s.v. "schärren, scharren"); "honer" wahrscheinlich Kontraktion aus "Hohener [Schärre]", bezogen auf das Gewann "Höhe" nördlich von Wachenheim "by der ziegel schuer[re]n" (Z. 13) = Ziegelscheuer, westlich von Wachenheim "der burg weck" (Z. 14) = heute "Bergerweg" im Ortsteil "Vor der Burg" "vorm berge" (Z. 14) = Vor der Burg "geg[en] der muelen yber" (Z. 14f.) = gegenüber einer der vier Wachenheimer Mühlen "Jn der rein gassen" (Z. 15) = Raingasse, am Westrand von Wachenheim Anmerkungen zu Sprache und Schrift "was ich haue vnd gewin" (Z. 12) = was ich (im Weinberg) erarbeite und erwerbe "geluhen" (Z. 13) = geliehen "Snit nit widder versatzt od[er] verlacht" (Z. 16) = der Ertrag des Weinbergs ist nicht verpfändet "das Jne[n] dar ane abeging" (Z. 22) = dass eine Wertminderung einträte "des Jre[n] einfeltige[n] wortte[n] zu glabe[n]" (Z. 23) = ihren ehrlichen Worten das glauben "habende dar ane sin" (Z. 38) = sind durch das Unterpfand sicherer und rechtlicher Besitz Das Schriftbild ergibt sich aus dem Gebrauch einer relativ breiten, jedoch nicht zu harten Feder. "c" ist zweiteilig geformt, aus einem Schafthäkchen, dem ein horizontaler Deckstrich aufgesetzt wird. Vgl. "recht" und "ich" (Z. 2), "welchs" (Z. 17). Der Bogen des "d" ist meistens geschlossen, indem die nach links abgeknickte Schaftschleife sich auf ihn legt. Vgl. "kundt" und "den die" (Z. 1), "der" (Z. 7). "e" besteht aus einem abgeplatteten, liegenden Schaft und einem breit gekratzten Augenpunkt. Vgl. "redlich" (Z. 2), "geleg[en]" (Z. 4), "hane" (Z. 5). Für /f/ oder /u/ steht am Wortanfang nicht nur das reguläre "v", sondern gelegentlich auch "u": Vgl. "uerkaufft" und "uerkauffen" (Z. 2), "uszgeriecht" (Z. 5), "uerspreche[n]" (Z. 6), "uszgeriecht" (Z. 35). Das "J" sitzt eigentümlich tief. Teilweise beginnt es mit einem halbkreisförmig aufsteigenden, haarfeinen Anstrich, der wiederum mit dem Schaft zu einem g-artigen Gebilde verschmelzen kann: Vgl. "Jte[m]" und "Jahre[n] (Z. 15). Rund-s, das am Wortende neben Brezel-s (vgl. dazu "gelts", Z. 4f.; "Hans", Z. 6) auftritt, kippt in die Rechtsschräge und kann unverhältnismäßig große Ausmaße annehmen: Vgl. "das" (Z. 2), "briefs" (Z. 3). Der untere Bogen neigt dazu, zu verkümmern, während der obere Bogen sichelartig ausschwingen kann: Vgl. "bischofs" (Z. 8), "briefs" und "wingarts" (Z. 10). Lang-s hat einen dolchartig verstärkten Unterschaft. Vgl. "lesent" (Z. 1), "lesen" (Z. 2), "bischofs" (Z. 8) u.a.m. Am Wortende, teilwese auch am Wortanfang, treten bei bestimmten Buchstaben wie "h" "m" und "n" immer wieder einmal spitzige Schaftverlängerungen unter die Zeile auf: Vgl. "wachenheim" (Z. 1) und "thun" (Z. 1), "han" (Z. 2), "dan[n]" (Z. 34), "wachenheim" (Z. 36). Für stimmloses, teilweise aber auch stimmhaftes /s/ steht meistens "sz", seltener "ß": Vgl. "dieszen" (Z. 1), "diesz" (Z. 3), "gewiszer" (Z. 9), "dieß" (Z. 10), "flißliche[n]" (Z. 36), "flißiger" (Z. 42). Zusammenschreibung treten bei einsilbigen Worten auf, die sich an ihr Folgewort anlehnen: Vgl. "davon" (am "v", das regulär am Wortanfang steht, ist zu erkennen, dass noch an zwei getrennte Worte gedacht wird) und "zugebe[n]" (Z. 37).
    Places
    • Wachenheim
       
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