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Charter: Urkunden (1352-1789) 094
Signature: 094
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1484 April 27., Wachenheim
Nikolaus [Cleysel] Scheffer und Hans von Sausenheim [Susenheym], ein Nachkomme des verstorbenen Konrad Braun [Brün Conczelß seligen nach fare], Bürger zu Wachenheim, verkaufen der Pfründe Unserer Lieben Frauen in der Kapelle zu Wachenheim eine Rente von ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag, für 10 Gulden, die ihnen Pfarrer und Kirchengeschworene ausbezahlten. Als Sicherheit erlegt Nikolaus Scheffer einen Wingert von 44 Ar [ii morgen wyngartz mynner eyn vyrtel], gelegen im Tal [Jn dem dale, da der sebacher phadt dürch gedt], auf der einen Seite begrenzt von dem Gut des Valentin Karth, Schwiegersohn von Hans [von Sausenheim], auf der anderen Seite begrenzt von dem Gut des Dieter Schneider [Dytther Schnyder]. Hans von Sausenheim erlegt als Sicherheit einen halben Morgen Wingert in der Lehmgrube [Jn der letten grüben], gelegen im Westen von Wachenheim, an der einen Seite begrenzt von dem Gut des Hans Kauffman, auf der anderen Seite vom Gut des Jakob von Lambsheim [Jacke von Lamßheym]; einen halben Morgen Wingert, gelegen am Bächel [zü bechel], auf der einen Seite begrenzt von dem Gut des Pfalzgrafen, auf der anderen Seite vom Gut des Hans Meynhart. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jährlich vor dem St. Georgstag [23. April ] möglich. Siegler: Stadt Wachenheim  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
    x
    Abschrift||
    01 JCH, Scheffers Cleysel, vnd ich, Hans von Susenheym, Brüin Conczelß seligen nach fare, burger zu wachenheym, bekennen offentliche[n] Jn dissem||
    02 brieffe vnd dün kundt allen den, die ynen ymer ansehent, lesent oder horent lesen, das wir recht vnd redelich verkaufften vnd zü||
    03 kauffe geben han vnser lieben frauwen phrunden in der cappellen gelegen zü wachenheym eyn Jerlich gulte, mitname[n] eyn halben||
    04 gulden geltzs vmb x gülden, der wir von pherrer vnd kirchengesworn daselbest wol gewerdt vnd die in andern vnsern noetze vnd||
    05 frome[n] gewent vnd gekert han; den obgeschreben halben gulden geltes gereden wir obgnanten vor vns, vnser erben vnd nach kome[n] bij||
    06 güte[n] truwe[n] vnd rechter warheit alle Jare Jerlichen zü reychen vnd zü geben off Sant Martins dag, des heiligen bischoffes; vnd sol das nit||
    07 hyndern oder Jrren dheynerley sach, die yemancz herdencken kan oder mack, vngeuerlichen; vnd das die gemelt pfründe solichs desta sicherer||
    08 vnd gewyßer sij, So haben wir der obgnante[n] pfrunde[n] zü eyne[m] waren vnuerscheyden vnderpfande gelachte: Jt[em] legen ich, Scheffers Cley-||
    09 sel, ii morgen wyngartz mynner eyn vyrtel Jn dem dale, da der sebacher phadt dürch gedt*, zinßet xv d[enarii] vnd eyn cappe[n], geforcht off die||
    10 eyn sijt Veltin Karthen, Hensels dochterma[n], off die ander sijt Dytther Schnyder; Jt[em] legen ich, Hans obgnant, Jt[em] eyn halben morgen wyn-||
    11 gartz Jn der letten grüben, geforcht of die ey[n] sijt Hans Kauffman, off die ander sijt bynnen Jacke von Lamßheym, zinßet eyn lagel wins;||
    12 Jt[em] eyn halben morgen wingartz, gelegen zü bechel, zinßet eyn lagel wyns, geforcht off die eyn sijt myn gnedige[r] Here, de[r] phaltzgraffe, off||
    13 die ander sijt Hensel Meynhart; vnd sint sust alle ledig vnd eygen. Mit dem bescheyde vnd gedinge: welchs Jars wir oder vnser erbe[n]||
    14 sümig wurden vnd den obgemelten halben gulden geltes nit rechten, entwarten vnd bezelten off zijt vnd ziele wie obeberurt, das||
    15 doch nit sin sol, So mag eyn cappelan der selben pfrunden off solich vnderpfandt wetten vnd das off holen nach der stadt Recht vnd||
    16 gewonheit zü wachenheym, dar Jn dan eyn Schultheß, der dan zü zijtten ist, seczen, schüwern, schirmen vnd handthaben sol glijch||
    17 Jn anderen[n] der pfründen eygen guteren, so das also off geholt vnd herwonden ist an allen Jndrage vnd hynderniß vnser oder||
    18 vnser erben[n] vnd menglichs von vnsern wegen; wyr sollen vnd wollen auch solich vnderpfande Jn gewonlichem, gudem büwe||
    19 vnd düngüng, wie Jme dan zü stedt, haltten vnd wo wir sümeniß daran detten, sollen wir beßern nach herkenthniß Erberer||
    20 lude, die von eym Schultheßen dazü gegeben werden, so decke des noit beschicht vnd an vns gesünnen würdet; weres auch, das||
    21 sich vber korcze oder lange herfünde, das solich obgnan[n]t vnderpfant zinset oder wyter vnd ferer beswert were dan obgemelt, was||
    22 kostens die obgnant pfründe ader besyczer der selben pfründen des lidde ader neme, sollen wyr oder vnser erben Jnnen naher vnd abthun||
    23 glich dem heuptgelde; vnd herwydder vnd alles, des heran geschr[iben] stedt, sollen wyr oder vnser erben vns nit behelffen mit einche[n]||
    24 funden sachen oder wegen, die herdacht vnd fünden ader hynfare Jn künfftige[n] zijte[n] herdacht vnd fünden mogen werden, die der pfründ[en]||
    25 vnd cappelan Jn eynchen wege geschaden vnd vns ader vnsern erben zü frome[n] diene[n] mocht, geuerde vnd argenlist her Jn gentzlich||
    26 vermydden vnd hyndan gestalt sin sol. Auch ist Jn diesem kaüffe beredt: wan wir ader vnser erben komen vor Sant Jorgen tag, des heilige[n]||
    27 Ritters vnd mertelers vnd bringen samenthafft x gulden, güt von golde vnd müncze, die dan zür zijt genge vnd gneme sint, vnd||
    28 begeren eyns wydderkauffs, so sollen pferrer vnd kyrchengesworn obgemelt die von vns nem[m]en vnd diesen kaüffe wydder zü vnsern||
    29 handen stellen, Doch also, das alle gefallen gulten, kosten vnd schaden, der vore daroff gegangen, gancz vßgeracht vnd die vnder-||
    30 pfande icht offgeholt syn wie obgeschreben; vnd zü nach merer vestikeit, dewile sich solicher kaüffe vor burgermeynsteren vnd Radt||
    31 zü wachenheym gehandelt vnd begeben, So han wir sie flijßlichen gebeden, das sie solich vnderpfandt vor sich nemen vnd her-||
    32 kenne[n], ob solich x gulden heuptgelczes vnd den halben gulden, da von Jars zü geben, damit wole verlacht sij vnd der stadt wachenhey[m]||
    33 Jngesiegel an dissen brieff hencken wollen, vns vnd vnser erben zübesagen vorgeschreben dinge; des wir, die Burgermeinstere vnd||
    34 Radt zü wachenheym iczunt gnante[n], bekenne[n] vnd solich vnderpfandt vor vns genome[n] vnd nach dem, vns Scheffers Cleysel vnd Hans||
    35 gesagtten vnd vorgehaltten, Mit recht herkent habent, das die x güld[en] heuptgelttes vnd den ½ g[ulden], Jars dauon zugeben, mit den vnder-||
    36 pfanden zü disserzijt wole verlacht ist vnd der gemelten stadt Jngesiegel an dies[en]** brieffe thun hencken, sie vnd Jre erben zü besage[n]||
    37 vorgeschrebenner dinge vnd vns, das wir also herüber gewyset vnd herkandt haben; geben vnd geschehen off dinstag nach Sant||
    38 Jorgen dag, anno d[omi]ni [et] c[etera] [octogesimo quarto] Jare.
    Source Fulltext: Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße Patenschaft: Ludwig Draxel-Fischer, Wachenheim


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Korrigiert aus "geht" ** Fehlstelle sinngemäß ergänzt Anmerkungen zur Topographie "Susenheym" (Z. 1) = Sausenheim, heute Ortsteil von Grünstadt "Jn dem dale, da der sebacher phadt dürch gedt" (Z. 9) = Tal, eine etwa 1km lange Bodensenke zwischen Weinstraße und Mundhardter Hof; Seebacher Pfad, der Verbindungsweg zwischen Kämmertsberg, Mundhardter Hof und Seebach "Jn der letten grüben" (Z. 11) = Lehmgrube, im Westen von Wachenheim "zü bechel" (Z. 12) = Bächel, im Süden von Wachenheim Anmerkungen zu Sprache und Schrift "Scheffers Cleysel" (Z. 1) = Nikolaus Scheffer "Brüin Conczelß" (Z. 1) = Konrad Braun "solichs" (Z. 7) = solches (halben Guldens Zinses) "ii morgen wyngartz mynner eyn vyrtel" (Z. 9) = ein Weinberg in der Größe von 2 Morgen (50 Ar) weniger ein Viertel (6 Ar), also 44 Ar "Jacke von Lamßheym" (Z. 11) = Jakob von Lambsheim "eyn lagel wins" (Z. 11) = 40 Liter Wein "sust" (Z. 13) = ansonsten, abgesehen davon "ledig" (Z. 13) = abgabenfrei, unbelastet "rechten, entwarten vnd bezelten" (Z. 14) = reichten, antworteten [= übergäben, leisteten] und bezahlten "off solich vnderpfandt wetten vnd das off holen" (Z. 15) = solches Unterpfand erwerben und in Beschlag nehmen "so decke des noit beschicht vnd an vns gesünnen würdet" (Z. 20) = sooft das nötig ist und von uns gefordert würde "ferer" (Z. 21) = ferner, darüber hinaus "naher vnd abthun" (Z. 22) = den Schaden nachträglich ersetzen "funden sachen" (Z. 24) = Scheingründe "diesen kaüffe wydder zü vnsern handen stellen" (Z. 28f.) = uns den Kaufvertrag (als Quittung) aushändigen "wole verlacht" (Z. 32) = ausreichend durch Pfänder gesichert "zübesagen vorgeschreben dinge" (Z. 33) = uns auf die vorgeschriebenen Punkte zu verpflichten Für /pf/ steht ebenso "ph" wie "pf". Vgl. "phrunden" (Z. 3) neben "pfrunden" (Z. 15), "pherrer" (Z. 4) neben "pferrer" (Z. 28). Vgl. auch "phadt" (Z. 9), "phaltzgraffe" (Z. 12), "vnderpfande" (Z. 8), "vnterpfandt" (Z. 15). Für /ts/ wechseln "tz" und "cz" einander ab. Vgl. "noetze" und "geltzs" (Z. 4), "wyngartz" (Z. 9ff. und 12), "gentzlich" (Z. 25), "Conczelß" (Z. 1), "yemancz" (Z. 7), "seczen" (Z. 16), "korcze" (Z. 21), "besyczer" (Z. 22), "müncze" (Z. 27), "gancz" (Z. 29), "heuptgelczes" (Z. 32). Der h-Bogen läuft tief und spitzig aus. Vgl. "Hans" (Z. 1), "ansehent" (Z. 2), "Jerlich" (Z. 3). Lang-i erscheint im Doppel-i an zweiter Stelle; das Ganze steht für /i:/. Vgl. "bij" (Z. 5), "sij" (Z. 8), "sijt" (Z. 10f.), "zijt" (Z. 14 und 27), "zijten" und "glijch" (Z. 16), "flijßlichen" (Z. 31). Vergleiche damit auch die römische Ziffer "II", die eigentlich "ij" geschrieben wird (Z. 9), in der Transkription aber zu "ii" vereinheitlicht worden ist. Bei "m" und "n" sind die Endschäfte häufiger nach unten verlängert: Vgl. "Susenheym" und "dissem" (Z. 1), "wachenheym" (Z. 3), "gewonlichem, gudem" (Z. 18), "diesem" (Z. 26); "ynen" (Z. 2), "phrunden" (Z. 3), "gülden" und "andern" (Z. 4), "sin" (Z. 26). Als Schluss-s treten verschiedene Varianten auf: Regulär steht das Brezel-s (vgl. "Hans" und "Scheffers", Z. 1; "geltes", Z. 5 und 14; "Martins" und "das", Z. 6; "wyns", Z. 12); selten einmal findet sich das "deutsche" s (vgl. "geltzs", Z. 4; "des", Z. 33); nur einmal belegt ist das hoch aufragende Rund-s (vgl. "wins", Z. 11). Das "z" erscheint am Wortanfang in zwei Gestalten: Mittellang (vgl. "zu", Z. 1; "zü", Z. 2f., 3, 6, 16 und 25) oder -häufiger- mit Unterlänge (vgl. "zü", Z. 6, 8 und 12; "zinßet", Z. 9; "zijt" und "ziele", Z. 14), jedoch in beiden Fällen mit langem Anstrich, der von der Zeile aus ansteigt.
    Places
    • Wachenheim
       
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