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Charter: Urkunden (1352-1789) 097
Signature: 097
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1489 Mai 9., Wachenheim
Erhart Blume und seine Ehefrau Noppe [Notburga], Bürger zu Wachenheim [wachenheym], verkaufen der Pfründe Unser Lieben Frauen in der Kapelle zu Wachenheim eine Rente von ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag, für 10 Rheinische [Rinscher] Gulden, die sie von Pfarrer und Kirchengeschworenen zu Wachenheim erhalten haben. Als Sicherheit erlegen sie verschiedene Güter: einen Viertel Wingert [= 6 Ar], gelegen im Odenstal [ym oderstall], oben grenzend an das Gut von Hans Anfaud [Anfauds Hansen], und belegen neben dem Gut von Hensell Mengas dem Älteren; ½ Morgen Wingert, gelegen im Tal, auf der einen Seite begrenzt von dem Mundhardter Hof [Heyntz off monhart]; einen Morgen Wingert, gelegen am Talweg, oben begrenzt von dem Gut des Peter Kemmerchin, unten grenzend an den mit Frankenwein bebauten Wingert des verstorbenen Theobald [Thebolt] Barras; einen halben Morgen Wingert, gelegen im Tale, oben begrenzt von dem Mundhardter Hof und unten von dem Gut des Clas Storme; anderthalb Morgen Wingert [ca. 38 Ar], gelegen am Schönfelder Weg, oben begrenzt vom Gut des Pfarrers, unten begrenzt von dem Gut des Claus Wirt; etwa 15 Ar [ein zweiteill ackers], gelegen in Höhnhausen [henhüsen], unten grenzend an den Wingert von Hans Theobald, unten herauf grenzend an das Gut von Hans Karth. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jährlich vierzehn Tage vor dem St. Georgstag [23. April] möglich. Siegler: Stadt Wachenheim  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

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    Abschrift||
    01 Jch, Erhart Blueme*, burger zu wachenheym, vnd ich, Noppe**, sin Eelich Hußfrauwe, Bekennen vns samenthafft*** Jn diesem brieff vor vns vnd||
    02 alle vnser Erben vnd thun kundt allen den, die yne[n] yemer ansehen, lesen oder horent lesen, Das wir Recht vnd redlich verkäufft||
    03 vnd zukauff geben Haben Off ein wiedderkauffe vnd verkeüffen auch mit krafft dießs brieffs vnnser lieben frauwen pfrunden, gelegen Jnn||
    04 der Cappellen, oder eym besiczer der pfrunden eyn Jerlich gult, Nemlich ein halben gulden gelts vmb zehen gutter Rinscher gulden, der wir,||
    05 Eelud vorgna[n]t, vor dato dießs brieffs von pferrer vnd kirchengesworen zu wachenheym wole gewert vnd bezalt sin vnd die Jn vnnsern||
    06 nütz vnd andern vnsern schaden damit zuuerkomen gewandt haben. Den obgeschrieben halben gulden gelts geredden vnd versprechen||
    07 wir, Eelud vorgenant, vor vns vnd vnnser Erben der vorgnanten pfrunden, eym besiczer der pfrunden Oder dem, der diesen brieff Jnhatt,||
    08 Alle Jahre Jerlich zureichen vnd zugeben Jn yren siechern gewalt Off Sant Martins tag, des heiligen Bischoffs, angeuerd. Vnd das soll||
    09 nit Hindern, verbieten, bekom[m]ern mit geriecht oder ane geriecht, geistlich oder weltlich herren gewalt oder dheyne andersach, die yeman||
    10 erdencken kundt oder mocht, ane alle geüerde. Vnd des zu merer sicherheit, So han wir, Eelud vorgnant, vor vns vnd vnser erben||
    11 der vorgnanten pfrunden, eym besiczer der pfründen oder Jnhelter dießs brieffs zu eym waren vnderpfande geleit vnd legen auch mit krafft||
    12 dießs brieffs Diese Hernach geschrieben guttere, Mit Namen eyn virteil wyngarts, gelegen ym oderstall, oben Anfauds Hansen vnd geforcht||
    13 neben Hensell Mengas dem alten, ist eygen; Jtem ½ morgen wyngarte, gelegen ym tale, geforcht off eyn syte Heyntz off monhart, zinßt||
    14 zwey Jonger Honer den herren von Lympurg; Jtem eyn morgen wingarts, gelegen am dalewege, Obenherzü Peter Kem[m]erchin, geforcht vnden||
    15 heröff Thebolt Barras seligen, frintzwingart, zinßt ein halb ame wyns Jvncher Ballas seligen erben; Jtem ein ha[l]bmorgen**** wyngarts, gelegen ym||
    16 dale, oben herzü Heyntz off monhart vnd vnden herzü Clas Storme, zinßt ein lagel wyns den herren von lympurg; Jtem anderhalben morgen||
    17 ackers, gelegen am schonfelter wege, geforcht off einsyte der pferrer vnden herzü vnd off die ander syte Claus Wirt oben herzü, sint eygenn;||
    18 Jtem eyn zweiteill ackers, gelegen zu henhüsen, vnden an Thebolts Hansen wingart vnd anwendert vnden heroff Karthen Hans, zinßt||
    19 ein pfundt wachs der kirchen. Vnd sollent forter nitme zinßen noch wyter verleit oder verpfendt sin. Mit solichem vnderscheide: weressach,||
    20 das wir, Eelud vorgnant, Oder vnnser erben vnd nachkomen etlichs Jars sumyg wurden vnd den obgeschrieben halben gulden gelts||
    21 nit reichten vnd geben off Sant Martins tag, als vorgeschrieben steet, Das dach nit sin soll, welchs Jars das geschee, So soll vnd mag||
    22 eyn besiczer der obgnanten pfrunden off die vnderpfande wethen vnd offholen nach geriechts recht vnd gewonheit der stat zü wachenhey[m];||
    23 vnd weres, das die vnderpfande mit geriecht off geholt vnd erwonden wurden, als vorgeschrieben stet, Welchs Jars das abermals geschee,||
    24 So soll eyn iglicher schulthes, der dan zu zyten ist, den besiczer der vorgnanten vnser lieben frauwen pfrunden Jn den obgnanten vnder-||
    25 pfanden schuwern vnd schirmen als yn andern der pfrunden eygen gütere. Auch sollen wir, Eelud vorgnant, oder vnnser||
    26 erben die vorgnanten vnderpfande Jn Rechtem, redlichen, gewonlichem buwe vnd dunge, yne dan zugehort, halten, vnd weressach,||
    27 dassich herfund, das die vnderpfand yeman me zinßten, versaczt oder nit Jn buwe vnd dungen gehalten wurden, als vor geschrieben||
    28 steet, was kostens oder schadens der vorgnant besiczer der pfrunden lydd oder neme, das sollen wir, Eelud vorgnant, oder vnser Erben||
    29 yne naher thün vnd wiedder kerrn mit dem heupt helt. Vnd her wiedder sollen wir, Eelud, oder vnser erben vns nit behelffen||
    30 mit dheynen fünden odersachen, die dem vorgnanten besiczer der pfrunden Oder dem, der diesen brieff Jnhat, yn einchen weg geschad[en]||
    31 vnd vns gefrom[m]en mocht, ane alle geuerd vnd argeliste. Auch ist beredt, welchs Jars wir, Erhart vnd Neppe, Eelud, oder vnser*****||
    32 erben vnd nachkomen komen vierzehen tage vor Sant Jorgen tag, des heiligen Rietters, vnd bringen samenthafft zehen gulden,||
    33 gut an gold, an montz vnd swere genü[n]g an gewicht, Vnd begeren eyns wiederkauffs - Doch also, das alle gefallen gult, kosten vnd||
    34 schaden vorhien geracht vnd die vnderpfande icht offgehalt sin mit geriecht, als vorgeschrieben steet - So sollen pferrer vnd kirchen-||
    35 gesworn vorgnant oder der diesen brieff mit yrem guten wissen vnd willen Jnhat die von vns oder vnser erben nem[m]en vnd diesen||
    36 brieff wiedder geben, Der alßdan krafftloiß vnd dot sin soll. Des zu warem Orkund vnd merer sicherheit, So han ich,||
    37 Erhart mit sampt myner hußfrauwen obgnant gebetten die Erbern vnd wisen Burgermeister vnd Rat zu wachenheym,||
    38 dassie die vorgeschrieben vnderpfande vor sich nem[m]en vnd Erkennen, ob der obgeschrieben halb gulden gelts damit||
    39 wole****** verlaicht sy vnd Jre Jngesiegell wollen hencken an diesen brieff, vns, Eelud, vnser Erben vnd nachkomen zubesagen||
    40 aller******* obgeschrieben dinge. Des wir, die Burgermeister vnd Rat zu wachenheym ytzgnant, vns Bekennen, das wir gewyst||
    41 vnd Erkandt haben, das der obgemelt halb gulden gelts mit den vorgeschrieben vnderpfanden zu dieser zyt wole verlacht ist||
    42 vnd******* vnser Jngesiegell vmb flyßiger bete willen der obgnanten Eelud haben thun hencken an diesen brieff, Sie vnd Jre Erben||
    43 vnd Nachkomen zu besagen aller vorgeschrieben ding; der geben ist off sampstag nach deß heiligen Crutz tag, Als eß||
    44 fünden ward, Jn dem Jare, als man zalt nach Cristi, vnsers Lieben hern geburt M[illesim]o [quadringentesim]o achtzig vnd Nüne Jahre.||
    ||
    Textkritische Anmerkungen||
    * Übergeschriebenes "e" über "u"||
    ** Darunter von einer Hand des 19. Jahrhunderts Pfeil bis zur zweiten Erwähnung des Namens in Zeile 31, "Neppe"||
    *** Darüber von einer Hand des 19. Jahrhunderts "Oderstall (Dell)" mit Pfeillinie zu Zeile 12 "oderstall"||
    **** "ha[l]b" nachgetragen, "b" überdeckt ersten Schaft des "m"||
    ***** Daneben von einer Hand des 19. Jahrhunderts "Eheleut" mit Führungslinie zum Wort "Eelud"||
    ****** Daneben Marginalie von einer Hand des 19. Jahrhunderts: "verlaut"||
    ******* Daneben Marginalie von einer Hand des 19. Jahrhunderts mit Führungslinie zum Wort "Eelud" in Zeile 39: "Eelud = Eheleut"||
    ******* Daneben Marginalie von einer Hand des 19. Jahrhunderts: "zyt"
    Source Fulltext: Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße. Patenschaft: Sigrid Zimmermann-Oster, Wachenheim


    LanguageDeutsch

    Notes
    Anmerkungen zur Topographie "ym oderstall" (Z. 12) = Odenstal, südwestlich von Wachenheim "off monhart" (Z. 13 und 16) = Mundhardter Hof, nordwestlich von Wachenheim "am dalewege" (Z. 14) = Weg durch die Gewann Tal, nordwestlich von Wachenheim, angrenzend an Mundhardter Hof "ym dale" (Z. 15f.) = Tal, s.o. "am schonfelter wege" (Z. 17) = Schönfelder Weg im Norden von Wachenheim "henhüsen" (Z. 18) = Höhnhausen, im Norden von Wachenheim Anmerkungen zu Sprache und Schrift "Noppe" (Z. 1), "Neppe" (Z. 31) = Notburga "eyn virteil wyngarts" (Z. 12) = 6 Ar "zinßt zwey Jonger Honer" (Z. 13f.) = Zins in Gestalt zweier junger Hühner "frintzwingart" (Z. 15) = mit Frankenwein bebauter Wingert "Thebolt" (Z. 15) = Theobald "ein halb ame wyns" (Z. 15) = etwa 50 Liter "Ballas" (Z. 15) = Paulus "Clas" (Z. 16) = Nikolaus "ein lagel wyns" (Z. 16) = 40 Liter "anderhalben morgen" (Z. 16) = etwa 38 Ar "anwendert vnden heroff Karthen Hans" (Z. 18) = grenzt unten herauf an Hans Karth "wiedder kerrn mit dem heupt helt" (Z. 29) = mit dem Hauptgeld ersetzen "geracht" (Z. 34) = [< "rachten"] gütlich verglichen, ausgeglichen "verlaicht" (Z. 39) = [< "verlegen"] pfandsweise abgesichert Der Körper des "a" öffnet sich nach oben (vgl. "haben", Z. 3) oder unten (vgl. "allen", Z. 2), zwischen Körper und Schaft tut sich ein mehr oder weniger ausgeprägter Spalt auf. Teilweise reduziert sich der Körper bis auf ein Häkchen, dem der Schaft ohne Anbindung folgt (vgl. "wingarts", Z. 14). Das "o" besteht aus einem teilweise kantig-spitzen (vgl. "horent", Z. 2), manchmal abgeplatteten Oval (vgl. "oder", Z. 9 und 11), das entweder einzügig von links nach rechts geschrieben wird, wobei gelegentlich zuoberst eine Lücke klafft (vgl. "von", Z. 5), oder aus zwei gegeneinander gesetzten Halbbögen (vgl. "vor", Z. 1). "d" hat häufig einen eckigen Körper und eine kurze, gern linksgeneigte Schleife (vgl. "dale", Z.16; "die", Z. 22). Der Bauch kann sich im kursiven Schwung öffnen und steht dann auf einer Spitze ("vnd", Z. 26) oder liegt flach auf der Zeile auf (vgl. "dunge", Z. 26). Hochvariabel gestaltet sich das "h". Während die Unterschleife durchweg fehlt, kann die Oberschleife ausgereift (vgl. "wachenheym", Z. 1) oder unvollständig (vgl. "thun", Z. 2) sein oder gar gänzlich verloren gehen (vgl. "halben", Z. 4). Gelegentlich führt ein tiefer Anstrich zum schleifenlosen Schaft (vgl. "horent", Z. 2), der auch keulenartig verdickt sein kann (vgl. "halben", Z. 6). Am Schaftfuß begegnet selten einmal eine Brechung (vgl. "anderhalben", Z. 16), der Bogenauslauf führt entweder tief unter die Zeile (vgl. "Jerlich", Z. 4) oder überschreitet diese nur knapp (vgl. "haben", Z. 6). Beim "r" wechselt die gerade Form (vgl. "redlich", Z. 2) mit der 2-artig gerundeten (vgl. "vor", Z. 1), wobei bei ersterer die Zunge teilweise zum Schaft zurückgeführt wird und eine kleine Schlinge bildet (vgl. "pferrer", Z. 5; "frauwen", Z. 3). Arkadenstil führt zu einem n-artigen "u" (vgl. "Burger", Z. 1) sowie einem m-artigen "w" (vgl. "wachs", Z. 19).
    Places
    • Wachenheim
       
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