Wir Ludwig von gottes gnaden Römischer kaiser zu allen zeiten merer des reiches. Veriehen und thun kund öffentlichen mit disem briefe, daz wir unserm getreuen Volkniarn von Purgstal und allen seinen erben durch seiner getreuen dienst willen, die er uns enuuther gethan hat, und auch fur bas thun soll, und uns ieczu und unsern kindern und gegenwär- tiglichen eräugt hat für uns und für alle unsere söhne und erben alle sein handfeste, Ur kunden und briefe, die er hat, sie sein über sätze, über eigen oder lehen, oder über zwui er die hat von weilent kunig Heinrichen von Böheim und herzogen in Kärnden und grafen ze Tyrol und ze Görcz, und von kunig Iohannsen von Böheim und von Iohannsen desselben kunig Iohannsen sun mit unsern kaiserlichen gnaden und gwalt bestätiget haben und wellen sie ihn auch an allen ihren orten unüberfahrenlich stet halten mit vollem und ganzen bestättigung diesz briefes. Darüber haben wir ihne, alle seine kinder mit sambt ihr leib und ihr gut in unserer besonderer gnade und in unsern kaiserlichen frieden und schirm empfangen und genommen, daran wir sie gegen männiglich, so in des noth geschehe, also und in der massen besorgen und behalten wellen, daz wir sein ehre haben, und daz auch sie davon nutz, ehre und schirmlichen trost enpfinden. Und besunderlichen wellen wir auch von dem guten und gnädigen willen, den wir zu ihn haben, sie des mit vorderlichen gnaden innen bringen, daz ihre ehre von uns fürbas geauffet und gemehret wird und niht geniedert noch gemindert, und verheisen in das also die kaiserlichen gnaden fest und ewiglichen stets ze halten, noch darwider nimmer ze thun, weder mit uns selbs noch mit anders iemand. Und geben in des für uns und aller unser söhne und erben diesen offenen brief versigelten mit unserm kaiserlichen anhangenden insigeln zu einem ewigen und bewahrten Urkunde aller der oben geschriebenen sachen.

Daz ist geschehen ze München des nägsten pfinztags vor sant Catharinen tag, nach Cristus geburth dreyzehenhundert iahre und darnach in dem ein und vierczigisten iahre, in dem sieben und zwainzigisten iahre unsers reiches, in dem vierzehenden unsere kaiserthums.

NACHTR. - LUDWIG IV. 1341 NOV. 22. 809

P. Iustinian Ladurner nus abschr. im statthaltereiarchive zu Innsbruck. — Reg. Lud. nr. 3467. — Vgl. den aufsatz Ladurners iiber Volkmar im Archive fiir Gesch. und Alterthumsk. Tirols 2, 134.

' 1121. Lndiviff IV nimmt Ofmei, herzoffin von Kdrnthen und grilfin von Tirol, in seinen schutz und bestdtigt ihr ihre giiter und handfesten und die von ifvr ffemachten vermdchtnisse. Meran 1342 feb. 17.

Wir Ludewig von gotes genaden Romischer kaiscr ze allen zeiten merer des riclis. Veriehen offenlichen mit disem brief, daz wir von besondern genaden und durch rehten ffriuntschaft willen, fur uns und unser erben und nachkomen, unser lieb nmmen Offmeyen, herczogin in Kerenden, grefin ze Tyrol und ze Gorcz, in unsern schirme und genad ge- nomen haben und nemen auch mit disem brief. Und durch redlicher und billicher sach willen bestetten wir ir alle die gut, die si hat mit allen den rehten, di dar zu gehorent, swie die genant sint, mit allen punttn und articheln, die vervangen und verschriben sint, als ir hantfest, noderbrief und ander brief sprechent, si sein newe oder alte, die si umb die selben gut hat, die si uncz auf disen tag in nucz und in gewer her bracht hat. Wir wellen ouch, daz ir gescheft, ob si dhains getan hat oder noch tun wurde, bi siner kraft und macht belibe, als ir brief sagent, die si dar uber geben hat. Wir verheizzen si ouch an den obgeschriben guten und rehten ze schirmen und ze fristen, und ouch bei irin gescheft ze behalten an aller stat, swo ir des not beschiht, nach ir brief sag, als oben geschriben stet, urchund diss briefs.

Der geben ist ze Meran, an dem suntag nach vasnacht, nach kristus geburt driu- czehenhundert iare und in dem zwei und vierczigistem iare, in dem achten und zweinczigi- sten iare unsers richs, und in dem ffunfczehenden des keysertums.

P. Iustinian Ladurner aus dem orig. im v. Braitenberg'schen archive auf schloss S. Zenoberg bei Meran. Siegel abgefallen. — Reg. Lud. nr. 3472. Vgl. iiber Ofmei (Euphemia), wittwe herzog Otto's von Karnthen, den aufsatz von Ladurner im Archive fiir Gesch. und Alterthumsk. Tirols 1, 107.