Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 771, S. 620
Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 771, S. 620


Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 771, S. 620
Wir Ludo wig von gotes gnaden Römischer key ser ze allen ziten merer dez reychs. Tun kunt offenlich mit disem |[ brief, daz wir umbe alle aufleuff und missehellung, die ge wesen sein bis her zwischen den gesezzen burgern und den auz|| geboten purgern ze Halle, also haben gemachet und geteidingt mit beidertail wizzen, und sunderlich di gnade tun, daz I den auzgeboten purgern ir gut sol wider werden und volgen, ligends und varends, dez si uns mit reht vervallen waren, waz sein noch do ist über daz, daz an ir schulde chomen ist, und von unsern wegen do von verzert. Wir haben auch eingenomen ain pfunt und hundert pfunt haller von demselben gut, di wollen wir in wider keren von sant Martins tag, der schierst komt, und von dan über ain iar, von der stiur ze Halle durch got und durch bescheidenheit, dar umbe daz ir sune 'desteter beleihe. Wir wollen auch, wer dez selben guts ihts kauft habe, der sol in daz wider geben, als ez gekauft ist und gestanden, und di purger sullen ir boten getriwelich darzu furdern, daz si di gut nizzen und verkauffen ungeverlich, so si best mugen. Wer auch, ob imand auf di gut, ez sein heuser, Weingarten oder eckker, redlichen paw dor auf geton het, und auch ander sache handeln und wenden, di den paw und di tailung des gutes an treffen, daz sullen rihten die drey mann: Herman Lecher, Chunrad von Velleberch der Veldnerinn tohterman und Walter*Senft bei der prucken noch bescheidenhait als di sache gewant ist. Ez ist auch gerett und wollen auch, welher Schuldner di ausgeboten purger über nomen habent, wez si laugenhaftig sein und mit ir ayden daz war machen mügen, daz sol man in wider keren und geben ze staten, ez sei ze Halle oder anderswo in dez reychs steten oder auf dem lande wo si gesezzen sein. Wann daz reht also stet: swer den andern anspricht imibe schulde, daz er im laugen oder iehen mag, ez wer danne, daz man in uberzeugen moht nach der stat reht do er gesezzen ist. Wir wollen auch, daz di ausgeboten purger alle gemeinlich, wie si genant sein, und ir weibe uud ir kint, di mit in vertriben wurden, sullen di stat ze Halle meiden, di weil si leben, und bei leibe und bei gut inder dreyn meilen dor zu niht chomen 'nach genahen. Und sol ain gutin sun und frid zwischen in sein beiderseit und frinntschafft, und sullen di stet behalten bei unsern hulden an allen sachen on alles geverde. Und ietweder tail sol den andern dorober niht beschedigen noch besweren, weder an leib noch an gut, mit dhainerlay sachen; ez wer dann ob si ze schaffen heten an gemainen guten oder urborn, do sullen si mit gevaren gerehtigelichen in aller der mazze mit diensten und gulten, als von alter den gut her chomen sein, und iederman sol an seinem rehten dar an beleiben. Und diser buntnuzz sullen di ausgeboten purger zu den heiligen sweren, welhi ir gut niezzen
LUDWIG IV. 1342 IUNI 8. 541
und haben wollen. Und wer under in daz über fur und in den zilen begriffen wurde, den mügen di gesezzen purger dar umbe straffen an leibe und an gut. Wer auch daz sumlich der ausgeboten purger di buntnuzz niht wolten sweren, di sullen in allen den penen und ungenaden sein, als si uns und dem reych vormals vervallen sein. Und den sol auch dhein ir gut volgen noch wider werden, und sullen ez dann in unsern und dez reychs nutz und frumen keren uud wenden, wi wir wollen. Wer auch, daz si di gut in der iars vrist, von dem tage als der brief geben ist, niht losten und widerkauften, so mugen furbaz di ge sezzen purger diu gut haben und niezzen fur ir rehts aygen und lehen in aller der mozz, als si diu vor von unsern amptliuten haben gekauft, ewigclich on alle ansproch und irrsal. Ze urkunde gebe wir ietwederm tail diser brief ainen, mit unserm insigel versigelten.
Ze Nurnberch, an dem samptztach noch Bonifacii dez bischoffs, do man zalt von gotes geburt dreutzehen hundert iar und zway und viertzig iar, in dem achten und zwain- tzigstem iar unsere reychs, und in dem funfzehendem des kaysertumes.
Aus dem orig. zu Stuttgart. Siegel abgefallen. — Beg. Lud. nr. 2250. — Vgl. oben nr. 797.
Urkunden Deutscher Könige und Kaiser, ed. Böhmer, 1870 (Google data) 771, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/DeuKoenigeKaiser/4f8349d6-72a2-4e47-aa0c-82596a8d59b2/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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