Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 774, S. 622
Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 774, S. 622
Wir Ludwig von gottes genaden Romischer chaiser zu allen zeiten merer des reichs. Bechennen fiir uns und fiir all unser erben und nachkomen offenlich mit disem brief, das wir angesehen haben den grosseu uberlast, schaden und gebresten, den die pfaffheit ge- mainklich in unserm land zu Pairn hat und leydet. Und darumb das sy fiirbas so getanes flberlast, schadens und gepresten von unsern ambtleuten und von aller miiniklich fiirbas entladen und uberhebt werden, haben wir durch got zu vordrist und durch unser und aller unser erben, vordern und nachkomen sele willen, und auch zu ainem ewigen selgerat, die
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pfaffhait gemainklich, die in nnsern pflegen und gerichten zu Kuefstain und zu Kitzpiihl yetzo sitzen oder fiirbas sesshaft werden, mit aller irer hab und guet in unsern besundern schirm, frid, genad und sicherhait genomen und nemen auch mit disem brief. Also das wir wellen, das sy chain ir vogt iiber iren gesatzten dinst nit benot noch dreng, noch das er noch nyemantz ander sy umb chainerlai sach fur weltlich gericht nit ziehen oder laden, noch in chain weis damit laidigen noch beswarn. Wir thun in auch die besunder genad, das sy all ir hab und gut, gros und chlain, sy sei varnd oder sunst, wo sy die haben und wie dy genant sei, bei in lebentigen und an irem tod durch irer sel willen oder iren freunten, wo sy hin wellen und in das aller best fiiegt, geben, machen und verschaffen siillen und miigen. Und wellen auch wie sy dasselb ir selgerat setzen, machen und schaffen bei in lebentigen oder an irem tod, das das also stiit, gantz und unzerbrochen beleib, und das in chain unser ambtman, es sei vitztumb, pfleger, richter, scherg oder yemant ander das nicht iiberfar, noch mit chainen sachen sy daran irre, hinder, laidig noch beswiir. Besunder wellen wir, das chain scherg, noch chaines unsers ambtmans diener, noch bot chainen der- selben pfaffen, der zu krankhait chumbt und an seinem todbett ligt, in seinem haus nit besitz, noch dar ein kom, noch sich chainerlai sach darin underwind, noch undcrziech an des pfarrer willen und wissen, mit dem er sein selgerat gesetzt und gemacht hat. Wiir auch das der selben pfaffen ainer an geschafft sturb und verfiir, so wellen wir dannoch, das chain scherg noch chain unsers ambtmans diener noch bot in des selben pfaffen haus noch hoff nicht cham, noch sich von schirmes wegen chainer seiner hab noch gut mit nichte underwind noch underziehe, noch sein nachkome, der nach im auf die pfarr sitzt nnd chumbt. Besunder wellen wir, das all sein hab und guet, gros und chlaifi, varnd und auch sunst, wie die genant sei, beleib und gevall seinen geltern und auch der kirchen, darauf er gesessen und pfarrer gewesen ist. Und darumb das in dise unser genad und selgeriit fiirbas stat und gantz beleib ewigklich und in weder von uns, unsem erben, uachkomen, unsern ambtleuten, noch von yemant anders iibervaren noch bekrenckt werd, so wellen wir zu ainer statigkait und sicherhait des vorgenanten unsers selgerats, das dle pfaffhait ge- mainklich in den vorgenanten unsern pflegen und gerichten ze Kuefstain und Kitzpiihl all iar zu ainem mal, das ist des andern tags nach sand Marcus tag in unsern marckt gein Chuefstain komen sol und sol da iiirlich und ewigklich auf den selben tag zu nacht und des andern morgens frue mit vigilien, messen und anderm gotzdinst unser und aller unser erben, vordern und nachkomen sel ain ewige gediichtniis haben und halten. Uud darumb wellen und gebieten wir allen unsern ambtleuten, vitzdomen, pflegern, richtern, schergen und allen andern, wie sy genant sein, dy yetzo sein oder fiirbas werden, vestiklich und ernstlich, das sy in dise unser genad und selgeriit also stiit halten und haben und in kain weis uberfaren, noch sy fiirbas mit chainen sachen daran irren, hindern, laidigen, noch beswarn bei unsern hulden und genaden. Wer es aber dariiber tet, wie der genant wiir, der sol wissen, das der groslich wider uns daran tuet, und das wir des hintz seinem leib und gu6t gewarten. Und des zu ainem urchund geben wir in disen brieff versigelten mit unserm kaiserlichen insigel.
Der geben ist ze Ratenberg, an pfintztag vor dein suntag Reininiscere, nach Christi geburd drewtzehen hundert iar, damach in dem drew und viertzigistem iar, in dem newn und zwaintzigistein iar unsers reichs, und in dem sechzehnten des kaisertumbs.
Fickei aus abschr. sec. 15 im statthaltereiarchive zu Innsbruck. Ist auch ebenda trans.sumirt in bestatigungsnrkunde Ludwigs des Brandeuburgers d. d. Kufstein 135G scpt. 14. — Vgl. obcn nr. 749.
544 LUDWIG IV. 1343 APR. 3.
Urkunden Deutscher Könige und Kaiser, ed. Böhmer, 1870 (Google data) 774, in: Monasterium.net, URL </mom/DeuKoenigeKaiser/6b946db9-1364-4000-9b8b-c9eddf36aae4/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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