Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 773, S. 621
Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 773, S. 621
Wir Ludwig von gottes genaden Römischer kayser zu allen Zeiten merer des reychs. Veriehen offenbar mit disem briefe, das wir den vesten mann Enngilmarn von Vilanders, unnseren lieben getrewen, sein erben, all sein freundt, unnd darzue all gemainschafft in der grafschafft und herrschafft Tyrol, edl unnd unedl, bey allen ieren rechten, eheren, briefen
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und urkhunden, die sy bissheer von der allten herrschafFt, unnd auch von Iohann des [kunigs] sun von Behaim bracht habendt, und als wir sy Funden haben unnd mit unnsern gnaden unnd briefen* haben bestiit, unbekhrenkht beleiben lassen sollen. Wer auch ob unns von im oder von yemand annders in der herrschafft ichts unbillicher sache gesagt wurde, des sollen wir nicht glauben, wir setzen in oder denselben dann vor darumb gne- digelich zu rede, unnd sollen auch im oder den des nichts verschweigen, ob unns ichts gesagt wurde, unnd in den nennen, der uns die rede gesagt hat. Unnd ist er, oder weiicher besagt wurde, des unschuldig, des soll er entgelten, der die rede gesagt hat, und sollen den darumbe pesseren an leib unnd an guet. War aber, das schuldt hintz im oder iemannd anders mit der warhait erfunden wurde, so soll unnser lieber sun und fiirst, der hochge- born marggraf Ludwig zu Brandenburg, in oder denselben pesseren nach der schuld, als mit der warhait erfunden wurde. Unnd wellicher sich also der pesserung sezen wolt, wider den soll er unnd die anndern all unsern vorgenannten sun beholfen sein, ob sy pesst mii- gent on gevarde. Were aber das er, sein freundt und die anndern in der herrschafft mit unnserm sun dem marggrafen umb die sach, darumb er oder iemannd annders angesagt wurde, nicht aussgetragen noch sich verainen mochten, so soll die sach in gueter lieb be- dent halben besteen bis an unns, unnd muegennt er unnd die anndern sich auch an unns wol beruefen, und sollen wir dann der sach zwischen unnserm sun, sein unnd der andern richter sein, unnd ieder wellicher schuldig wer pessern nach deu schulden, als sy mit der warheit befunden wirdet. Bescheche auch, ob unnser sun wider den obgenannten Enngl- mam, sein freundt oder iemannds annder in der herrschafft icht thet, des sy sich beschwart deiichten, des miigen sy sich ghen unns bekhlagen, unnd soll unnser sun in das nicht vertibl haben. Wir bestetten auch den vorgenannten Ennglmairn alle brief, die er hat von unnserm oheim seelig, kinig Hainrichen, unnd auch von der hochgeborn Marggrefhen seiner dochter, unnsers lieben suns des offtgenannten marggraf Ludwigen zu Brandenburg eelichen haus- frawen, unnd gehaissen im die statt unnd gannz zu haben uimd zu halten bey unnsern gnaden, unud all annder obgeschrieben stuk und artiggl, das wir noch unnser erben im noch seinen erben die nimmermer iiberfarn sollen, rioch danvider thuen in khain weis. Daruber zu urkhund geben wir diesen brief versiglten mit unnsern kayserlichen innsigl.
Der geben ist zu Rattenberg, am pfinztag vor dem simtag Reminiscere, nach Christi geburde dreyzehenhundert iare, darnach in dem drew unnd vierzigisten iare, in dein neun unnd zwanizigisten iar unnsers reychs, unnd in dem sechzehcnden des kayserthunibs.
Ficker aus abschr. sec. 17 in der Bibl. Dipauliana 904, bl. 2 im Ferdinandeum zu Innsbruck. — Reg. Lud. nr. 3486.
Urkunden Deutscher Könige und Kaiser, ed. Böhmer, 1870 (Google data) 773, in: Monasterium.net, URL </mom/DeuKoenigeKaiser/b9921d31-1545-4a6d-9d38-f7b0e05d9744/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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