Wir Ludowig von gotes gnaden Roinischer chunig, ein steter merer dez riches. Tun chunt allen den die disem* || brief ansehent oder horent lesen, daz wir hant aiigesehcn die unzerbrochen liebe, rechte trhwe und gantze stetigkeit, die | zu uns und dem riche die wisen lute, der . . burgermeister, der . . schulthaize, . . der rat und die gemain der bur- ger || zu Ezzelingen, unser liben getruwen, gehabt hant und noch hant, und auch dabi han wir gemerchet die groze chost, schaden und arbeit, die sie an Hbe und an gute von unsern und dez riches vienden kiintlich gelitten hant durch unser und des riches ere willen. Und darumb von unser kuniglichen gnaden, zu lieb und zArgetzunge irs schaden und arbeit, han wir in die vriheit und die gnad getan, als hernach geschriben stat. Dez ersten tun wir den vorgenanten burgern von Ezzelingen die gnade, daz sie aller sture vri suln sin, die wil ir krieg wert mit dem vou Wirtemberg. Und sweime der crieg mit dem von Wirtimberg versunet wirt, so suln si nach der sune aller sture ledig und fri sin zehen iar, die sie nach

31 *

484 LUDWIG IV. 1315 OCT.*27.

ir gewonhait andern chunigen unsern vorfarn daher gegeben hant. Und nach den zehen iaren suln sie iergeliches geben tasen phunt haller und nicht me. Si suln auch ir ungelt han ewecliche an iren bawe. Wir woln auch, daz die stat zu Ezzelingen und die zunfte alle ire recht behalten, die sie bi andern kunigen unsern vorfarn her bracht hant. Wir suln auch niemer rihtigunge nemen mit dem graven von Wirtemherg ane der vorgenanten burger von Ezzelingen willen. Wir tun auch den burgern zu Ezzelingen, armen und richen, und Iohans von Bernhusen und Wolfram sinem bruder und den clostern, die an in sint, die besundere gnade, daz alle die Iuden, die in unserr gebit sint, sie sin zu Ezzelingen oder anderswa, umb die schulde die sie in itzo schuldig sint, da von chein gesuht sulnt nemen von nn sant Martins tag uber zwai iar. Wir sullen auch den vorgenanten burgern von Ezzeliugen uber alle die vorgeschriben artikel unserr fiirsten, die nii an uns sint oder hernach an uns choment, brieff und insiegel gewinnen, also verr wir mngen an alle geverd. Und zu urchund aller der vorgeschriben dinge, daz in die stete und unzerbrochen bliben eweclich, so han wir disen brief mit unserm kuniclichen insigel versigelt.

Der geben wart in dem gesez vor Wolfrathusen, an der hailigen zwolf botten abent Symonis et Iude, da man zalt von gotes gebiirte drizehen hundert iar, darnach in dem funfzehenden iare, in dem ersten iar unsers riches.

Nach abschr. Pfaffs aus einem Esslinger copialbuche, collationirt von Stiilin mit dem orig. im staatsarchive zn Stuttgart. — Reg. Lnd. nr. 3154.