Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. 66VI. Hanns von Lichtenselö an Freiburg. , S. 113
66VI. Hanns von Lichtenselö an Freiburg.
(2. Mai 1525.)
E
uer Schriben mir der Uffrur des Hus Heitterschen halb gethon, Hab ich bishar mit allem Vlyß nach mim höchsten Vermögen verhüten wöllen, und untz uff hütigen Tag verhütet. Aber uff disen Tag sind min Amtsverwandten mit sampt den von Oucken by einander gewesen, und ein Gemein gehalten by Rynthal in andern Artikeln mvn gne- digen Herrn betreffen; was ihnen aber begegnet, mir on Wissen. Haben ouch sinen fürstlichen Gnaden kein Antwurt uff sine Artikel geben, sondern gestrals den nechsten uff Heiterschen zuzogen und als
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ich vernün inzunemen in Willens, damit nit andre Ußkendige bemekt Hus innemen, und ihr Lager mim gnedigen Herrn und der Landschaft zn Nachtheil dahin schkichen wurden. Bin aber guter Hoffnung, solch« werde fürstlicher Durchlauchtigkeit noch dem Hus Heitterschen khn'n Nachtheil geberen.
Hab ouch diesen Bolten dester lenger nffenthalten, damit ich Euch in dem Fall entlich Antwurt geben möchte. Dann fürstliche Durchlauchtigkeit und Euer Wißheit unterthenigs und dienstliches Wil lens zu beweisen wer ich geneigt, deßglichen minem Herren Commen- thur auch. Datum Zynstags nach Philippi und Iaeobi An. 25. Hanns von Lichtenfels, Amptmann zu Badenwiler.
t^Vll Mühlhausen an Basel.
(3. Mai 1525.)
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nsonders gut Frünt und getrewen Eidgenossen. Unser früntlich willig Dienst und was wir Euch Liebs und Dienst vermögen zuvor allzit. Unser Gesandten nechst bv üwer Liebe gewesen, haben uns ewern früntlichen Rat und Gutbedenken uff unser bittlich Anstehen erscheint; das wir auch zu hohem Dank verstanden und demnach ewers weitern Bescheids bisher erwartet. Dazwischen aber uns von denen zusamengezogenen unsern Nachpuren gestrigs Tags begegnet, das wir nit können unverkündt lassen. Dem ist nemlich also. Wir haben bishnr guter nachpurlicher Meinung bu uns lassen uß und in wandeln, ihnen fryen Kouf und Notdurft nit abgeschlagen, das uns nachent zu merk lichem unüberwindlichem Schaden gereicht hat. Denn sie sich uff ge strigen Tag geserlicher Wiß in unser Statt gethan, ob den hunderten stark hin und wider getheilt; und wiewol wir ein ziemliche Thorhut gehalten, so sind Ihr doch etliche herein kommen und die übrigen uff drye oder vierhundert denselben nachgeilet und gegen unserm Basel thor geloffen in Meinung (als ihr Geberde genugsam anzeigt) uns« Thor abzulouffen. Das auch nachhinzu gereicht und durch die unsern mit Uffziehung der Fallbrucken kurtz fürkommen. Und vernemen daby tegliche Warnung, daß sie uns also uffsetzig und mit Worten sich t)ö- ren lassen, daß wir darab nemen mögen, daß sie ihren Gewalt sun- derlich wider die Geistlichen ihres Gefallens bi uns gern üben woll
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ten. So hören wir auch teglich, wie ihr Fürnemen also wider uns geschickt sie gewesen, daß wir nit anders achten können, denn daß uns Gott uff das mal gnediglich bewaret hat. Dem sve Lob in Ewig- leit. Nun haben wir etlicher der unsern Entbörung zu gutem gestel- let und standen also in steter Rüstung und Sorgfaltigkeit, ungewiß und unsicher, wie sich dise schnelle Entbörung enden wolle. Der Husen zu Gabisheim und Richioheim mehre sich tegltch, und berüme sich einer merklichen starken Hilse von andern Husen. Sie haben auch gestrigs Tags ihr Bottschaft zu Ensitzheim gehept, die Artikel ihres Fürnemens angezeigt und erfordert. Was ihnen aber Antwurt begeg net, mögen wir nit wissen. Der und anderer Ursachen halb wir in großer Gefar standen. Das haben wir Ew. E. Wißbeit als unsern getruwen lieben Eidgenossen, uß erhafter Not guter Meinung zuschri- ben wollen; mit gantzem Fliß gedrungenlich bittende, die wolle soliche ernstliche Löuffe getreuwlich zu Hertzen fassen und derohalb ihr getrüw Uffseben zu uns haben. Und uns hiermit üwers getrüwen Rats theikhaftig machen. Auch solches andern üwern und unsern getrüwen" lieben Eidgenossen nach ewerm Gutbedunken, zu wissen kommen las- sen; damit wir desterbaß wissen mögen, uns hierin zu halten. Denn wir sampt unser Gemeinde alle Trost und Zuversicht, nach Gott, zu euch und andern unsern getrüwen lieben Eidgenossen gesetzt haben. Der Allmechtig geruch uns allen sinen* geglichen waren Friden zu ver liehen. Datum ilends Mittwochs nach zliZoricorllin, vomini. An. 25. Burgermeister und Rat zu Mülhusen. ^»»-^
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