Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. KCXXI. Der bischöflich straßburgische Canzler an die Stadt Basel. , S. 129
CCXXI. Der bischöflich straßburgische Canzler an die Stadt Basel.
(10. Mai 1525.)
In der Stund ist mir zugeschriben worden, wie sich meines gnädigen Herrn von Straßburgs Unterthanen und Angehörigen in der Herrschaft Obermontatt empörend und uffrurig sigend. Und dwyl sich dem gleicher Maßen in ihrer fürstlich Gnaden Stätten hie und Straßburg och zugetragen, dem denn seiner Gnaden Ritter und Besehlshaber nit wehren mögen, sunder in steter ernstlicher Unterhandlung sind,
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gemelt, bedorfflich, welle ihnen straks zuziehen und ihnen beraten und beholffen seyn, mit angehengter Beger, daß wo er ihrer auch notturftig, ihme auch von ihnen Hilff begegnen solle. Wellich Schriben ich alsbald an beyde Ort abgesertiget, bin also alle Stund gewärtig, wann das Geschrey der Niderlag der Bauern zu Herboltzheym daher gange und demselben nach anzeigter myn gn. Herr von Lottringen herüber gen Newyler und in die Ort da ein Huf Bauern ligt, sich auch schlage und furtan mynem Begern nach an die andern Hufen der Bauern diser Landen auch ziehe.
Sadann will ich Üch nit verhalten. Als die Bauren in treffentlicher Anzal und mehr dann eynem Hufen mit ihrem Mutwillen nit allein gegen den Geistlichen sonder gegen den Fürsten, Graven, denen vom Adel und Stätten in großem thätlichen Fürnemen gewesen und zum Theil noch; hab ich uß vil beweglichen Ursachen mich mit sampt einer Statt Strasburg in ettwas gütlich Handlung mit den Hufen allen begeben. Daruff sie uns einen Tag nemlich vergangen Zinstag gen Molsheim an der Herberg zu erschinen ernennt, weliche Malstat, nach dem Molsheim in ihren Handen stat, in Ansehung des Glaubens der Bauern mir zu besuchen beschwerlichen gewesen, und an sie begert, gemelte Tagleistung hie zu Ober-Ehenheim zu halten, daruf mir nun kein Antwurt gefallen. Als aber mir dise Bottschaft des Überfallen
Hans Iaeob Fivherr zu Morsperg und Bessort, R. K. Mas. Landvogt im Unter-Elsaß.
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t^XXIll. Bischof Conrad von Würzburg an Grafen Georg von Wertheim.
(ll. Mal 1525.)
U.
Conrad von Gols Gnaden, Bischof zu Würzburg und Hrrtzog zu Franken.
^nsern fründlichen Gruß zuvor. Wolgeborner Fründ und lieber Getreuer. Als wir uns vergangen Tags uß erheblichen unsern und unsers Stiffts Obligen und Sachen, zu dem hochgebornen Fürsten un- serm besondern lieben Herrn und Freund Pfalzgrav Ludwigen Chur- fürsten, uns mit seiner Lieben zu unterreden, gen Heydelberg gethon, sind uns von der Bauerschaft des Neckarthals und Ottenwalds Schrif ten samt etlichen Artikeln, die wir annemen und uns derbalb mit ihnen in Handlung einlassen sollten, nachkommen. Daruff wir Ant- wurt geben: so verr sie bey den andern Haussen der Bauern, so aber in unserm Stifft ligen einen Stillstand verschaffen, wär uns mit ihnen zu bandlen nit entgegen, und alsbald unsern Räthen geschrie ben, sich mit ihnen in Handlung einzulassen. Des Ursachens sie, die Bauerschaft, in Ungutem gen uns und unser Stifft witther nichts für- genommen haben sollten. So langt uns doch vtzo glaublich an, wie sie nechst ergangenen Sonntags unser Schloß Würzburg.belegen und dasselbig zu nöten und zu erobern vorhaben sollen. Wiewol uns nun gantz nit zweiselt, sie gar nichts schaffen werden, nachdem es nach aller Notdurfft und mit guten Leuten versehn und besetzt; so bedencken wir doch, daß es ohn Beschädigung beyderseits nit zugen könne, der- halben wir, wo uns ein Vertrag mit ihnen zustehn möcht, denselbigen anzunehmen nit ungewillt. Dieweil wir aber verständiget, daß Ihr euch mit den Bauern vertragen und gesetzt, ist an euch unser Bitt, ihr wollet euch beu gemeldter Bauerschaft, wie ihr geschicklich zu thun wol wisset, mit Vleis bearbeiten, ob ihr die Sachen in ein Stillstand und zu Handlung bringen könnt. Wollen euch hierinne, wie wir uns zu euch versehn, gutwillig halten und ertzeigen, das wollen wir in Gnaden gen euch wiederumb abschulden erkennen und in gutem nit vergessen. Bitten deß euer fürderlich Antwurt hiemit. Datum Hey- delberg Donnerstags nach Iubikate An. 25.
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(Gingelegter Zettel.)
Auch lieber Freund, was euch von Bauren zu Antwort gesellt, das wollet uns jeder Zeit uff unsern Costen hieher in die Cantzley zu wissen thun.
Dem wolgepornen unserm Freund und lieben Getreuen Herrn Iörgen, Groven zu Wertheim.
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