Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. CI.XXXV,II. Billingen an Freiburg. , S. 89
Current repository:
Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. CI.XXXV,II. Billingen an Freiburg. , S. 89




CI.XXXV,II. Billingen an Freiburg.
(20. April 1525.)
E
wer Schriben, wie daß unser gnediger Herr der Landvogt by Euch ankomen und einen usgesandt, der an hundert vertrüwter Knecht
52
annemen uud uns die zu-füren soll «. wir verstanden, mit frünt- licher Bedanckung, daß Ihr Euch dermaßen unserthalb üben, und thund Euch darauff zu wissen: daß die Paurn jetzmals vor Engen ligen und hinin schießen, daß ouch die gantz Bar sampt dem Wald bis an die Herrschaft Tryberg zu den Pauren gefallen; und nam lich die Dörffer in der Bar bis an unser Statt uff gestrigen Tag zu den Paurn gezogen und samlen sich also. Wir sind ouch uff ge strigen Tag durch ettlich vertruwet Herren und gut Fründ von Rot- wvl, so ihr Kuntschaft uff gestern und in verschinen Tagen undern Paurn gehept, trüwlich gewarnet worden, wie wir dann sunst ouch gloplich und wahre Kuntschaft haben, daß sich die Paurn entschlossen und veraint, den nächsten von Engen für uns zu ziehen, zu belagern mid mit Gewalt zu erobern. Nun habt ihr gut wissen, daß wir ein wvte Zarg und ein kleine Manschaft haben. Damit wir dann bavd Muren, Thürn, ouch ander Werinnen und sunst in aller ander Weg F. D. Schloß und Statt Villingen dester sicherer und baß beschü tzen und verwaren mögen langt an Euch als unser lieb und getrüw Fründ, ihr wöllt by unserm gnedigen Herrn dem Landtvogt, ouch by andern Sielten und gemeiner Landschaft vermögenlichen und allen Vlvß ankeren, daß man uns vlends uff Stund zweihundert guter vertruwter Fußknecht und füufzig oder sechzig Pserd zu aim Zusatz schicke, da mit, so wir belege« oder sunst die Notturft erfordert, hinus zu fal len, oder sunst den Finden dester mehr Abbruch und Widerstand thun möchten. Dann wir sind des Willens, haben onch uff heutigen Tag vorm Thor Uffschließen ein gantze Gemeind, geistlich und weltlich, edel und uuedel, Meister und Knecht, Niemand usgenomen, by einandern gehapt, und erstlich wir als ein Naut gemeinlich zu ihnen allen und sie all zu uns frywillig on alle Fürwort zusamen, ein gelerten Avd mit uffgehepten Fingern lyplich zu Gott und den Heiligen geschworn, Rr. Kas. Maj. und F. D. als den hochlöblichen Fürsten von Oester- rich unsern allergnedigsten Herren, I. M. und F. D. Schloß und Statt Villingen Niemand uff noch übergeben, ouch, mit Niemand einich Gespräch noch Red inner noch ußrrhalb d« Stadt haben noch halten, dann allein die verordneten Hoptlüt, denen sie und wir in di- fem Fall gehorsam gewärtig und willig sein sollen. Und wöllen also Schloß und Statt Villingen zum allertrüwlichsten bewahren und verhüten und keiner den andern verlaußen, noch vom andern wychen,
53
sonder in allweg halten, wie from redlich Österricher und tapffer Eh- rnilüt mit der Hilff Gots anderst nit erfunden werden, und daran setzen unser Lub, Leben, Ehr und Gut :e. Das haben wir unserm O. H. Landvogt hieneben ouch zugeschriben und gepeten. Darumb wir Euch ouch zum früntlichsten pitten, uns mit zweihundert Fußknech- len und L0 Pserden nit zu verlaußen, sonder vlends zuzuschicken zu Verhelsen uud furdern. So dann das Für bv uns erloschen und bv Euch andern Stetten und Landschaft ettwas zutragen würd, wollten wir uns alsdann unserm Vermögen nach gantz, willig und früntlich bewysen. Datum vlends Dornstag nach dem Ostertag Morgens umb 8 Uhr. An. 25.
--5>-
ci^XXXVlll». Bürger von Marlen im Elsaß an ihren Schultheißen.
(20. April i525.)
Unsern Gruß. Il)r lieben Mitbürger. Wie sich getziemt, nach der großen Zulaufung ertzeigt, ist unser früntliche Bitt an euch, ihr wol- lent uns zu verston geben, was Meinung ihr noch sient, die dann daheim noch sint. Dann ihr wissent, daß etlich Widerspennig im Spruch, so uns von unser Oberkeil, einer löblichen Statt Straßburg, zuge schickt ward, des Leutpriesters halben, und zwölf minder oder mehr wider unser Meinung und christliche Fürnemung gewesen. Darumb bitten wir, schicken uns ein Antwurt, weß Meinung ihr wollent sin, Fridens halben, uns nit verlassen wollent. Denn es möcht villicht ettwa eure Meinung nit brüderlich mit uns sin; wurd mögen durch Andere villicht ein Beschwerniß barin durch sie entspringen. Darmit sint Gott befolhen und hüten wol. Datum Donderstag nach Ostern An. 25. Wir, als die von Marle, zu Alttorff, an den fürsichti- gen Hrn. Caspar Wollffen, Schultzens« Marien.
54
Der deutsche Bauernkrieg (Google data) CI.XXXV,II. Billingen an Freiburg. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/DeutscheBauernkrieg/be2c6f0a-a181-4556-9cc3-a11749061f4f/charter>, accessed 2025-04-20+02:00
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success