Wir Fridreich Chvessenpfenninch von Wipach, Chvenrat von Pilchgretz des selben Chvessenpfennings aydem, Ru^oger von Wipach, Voelker da selben, Berhtolt Giktzer vnd Thomas Lu^oger veriehn gemainchlich mit disem brief allen den die in sehent oder horent lesen, daz wir willige pvergen worden sein mit einander vnuerscheidenlich hintz vnserm herren dem ersamen bischof Chv^onraten ze Frising vmb hvndert march vnd vmb fvemfcich march alter Aglayer pfenning fuer Jaeklein von Wipach vnsern frevnt den wir von vanchnvsse dar vmbe auz genomen habn von im, auf sant Johans tag ze Svnwenden der nv schierst chvmt, mit sogtanen taidingen vnd gedinge, daz sich der selb Jaekel mit dem vor genanten vnserm herren dem bischof in der selben frist berihten sol mit minne oder mit dem rehten nah des bischofs willen vmb allen den schaden vnd vordrung, di er hintz im ze reden hat vnd dar vmb er in siner vanchnuesse was. Geschiht des niht in der frist so suelln wir Jaeklein an allez gevaer wider antvrten in die burch ze Lok vnd in vanchnusse als vor. Gieng aber dem bischof an dem selben geluebde ab, alsa daz sich Jaekel niht wider antvrtet, von swelhen sachen daz geschaehe, so sein wir dem bischof veruallen der vorgeschribn hvndert vnd fvemftzich march vnd suelln in der rihten vnd wern in seiner buerge ze Lok auf die selben frist ze Svnewenden, taeten wir des niht, so su^elln wir zehant nah der frist an aufschub vnd an alle manung mit vnser selbes leibe alle sehs ein varen ze Lok oder ze Laybach in ein gasthavs, wederhalb der bischof wil, vnd sulln laisten in rehter geiselscheft auf vnser selbes schaden ye der man mit einem pfaerde vnd nimmer auz chomen vntz wir den bischof gantzlich auz gerihten des vorgnanten gu^etes vnd swas er sein schaden nimmt. Waer auch daz vnser einer in der frist niht waer, so su^ellen im die andern einen als gu^oten pu^ergen setzen an des toten stat, taeten wir des niht; so su^elln wir in dem vordern reht laisten vntz ez geschehe. Dar zv^o lobn wir alle vnuerschaidenlich daz die selben frist auf die wir Jaeklein auz genomen habn, der bischof vnd alle die seinen, levt vnd gu^ot, versichert su^elln sein von vns vnd von allen Jaekleins frevnten oder swer vmb die tat dehainen vnwilln gen dem bischof hat, waer aber daz Jaekel oder sein frevnt oder ander ieman von Jaekleins wegen oder von sein selbes mv^ot vmb die schuld die sicherhait veber fuer, daz sol man dem bischof widerchern gantzlich inner aht tagen nah der tat, gescheh des niht, so sein wir aber gebunden ze laisten in allem dem vorgeschriben reht als lang, vntz im widertan vnd ab gelegt wirt. Vnd ob Jaekel in der frist tot leit so sein wir dehains gu^ots veruallen, noch laistens gebvnden vmb daz gu^ot dar vmb wir Jaeklein auz habn genomen, doch sein wir dannoch alle vnuerschaidenlich mit gu^oten trewen puergen fuer vrueh vnd vmb ehaft tv^on. Vnd allez daz dev hantuest oben begrifen hat, daz lobn vnd gehaizzen wir bei vnsern trewen ze behalten vnd ze laisten, gieng dar veber dem bischof vnd seinem gotshovs dar an iht ab, daz sol er habn auf vnserm leib vnd auf vnserm gu^ot. Veber daz allez gebn wir disen brief versigelten mit vnsern hangenten insigeln, vnd wan ich Voelker niht aigen insigel han, verbint ich mich der vorgeschribn taiding vnd puergschaft vender der andern puergen insigeln. Dev taiding sint geschehn vnd ist der brief gegebn ze Lok an sant Pangratzin tag do man zalt von Christes gebvrt drevtzehn hvndert iar vnd dar nach in dem ahtzehntem iar.

Source Fulltext: ZAHN, Codex Diplomaticus (=FRA II/35, Wien 1871) S. 103-104