Die Frei- und heimlichen Gerichte Westphalens, Nr. Urkunde I.XIU. , S. 227
Aufschrift: Der Judenschafft, Jnwonern in Franckenfort sy ge- schickt dieser Brieff.
Wisset Zr Judden alle semptlichen vnd besundern in Francken- fort, das der rechtde .... Brieff versiegelt inhalt dieser incleyte copey in diesem Brieff mit versiegelt vnd vbergeben ist vff nehst vergangen sant peter Bast tag, nach frienstuls rechte, an der Friedberger phorten genant, sunder alle Geverde, der recht Heubt- brieff vff Bappier geschriben mit sine Siegel vnverletzt. Darin wisset vch wyssentlich zu halden, gegeben vff moniag nehst nach ste gerdrut Jungfrau, Anno dm. «cccc achtzig.
Philipp Ortenberg.
Wisset Jr Judden zu Franckenfort, Friedberg, Wondecken vnd zu Myntzenberq vnd fürter Jr Judden all, semptlichen vnd besundern, die in steden oder Dorffern vmdlang Franckenfort won- hafftig sin, das der Ersame Philips Ortenberg tycht recht fry- scheffe der helligen heimlichen friengerlcht, der mich Diimar Mol ler, deß heiligen Romischen Richs gewerdiget Frygreve von ket- serlich vnd koniglicher gewalt, vnd der eddeln wolgeborn Jung herrn Jungher Otten vnd Jungher Philtpß, Graven zu Waldek- ken, mynen gnedigen Jungherrn vnd günstigen Stulherrn der ko niglich dingstat vnd frien stulö vff der Wintmolen zu Korbach ge ordneter richter der heiligen heimlichen frihen Gerichte «. gekorn; ist mit swerer peinlicher clage fachen vber Jsaac von Gengen Judde zu Franckenfort geclaget vnd sin clage mit der gantze sachen
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vber den genanten Judden, nach frienstuls recht, so recht ist, erwonnen vnd erlanget han, sunder allerley Jusage vnd widder- redde, derselbe Jsaac myn Gebott nicht geachtet haut, suuder alle gerichtlichlich forderunge vnd heissungen sweigende, gefulmort vnd über sich gehen lassen. Darvmb hey myn gnedigen lieben Jungherrn vnd günstigen Stuhlherrn obgenant vnd mir in grossen swere Busse vnd Broche gesallen ist, in massen mit Vrleln vnd rechte, nach frienstuls recht ist es erkannt vnd gewiset worden «. Hervmb so gebieden ich uch Judden zu Franckenfort, Friedberg, Wondecken, Mentzenberg, vnd fürter allen Judden ander, in sie den vnd dorffern vnd vmb by Franckenfort wonhaffiig gelegen, von kciser vnd koniglicher gewalt, auch von der obgenant myn önedigen lieben Jungherrn vnd Stulherrn, vnd von myn gerichis zzmpts wegen, by einer pene fünfftzig phunt fyneß schönes Gol des, das Jr odir awer keyner besunder den genant Jsaac von Gengen, verstockten vnd vngehorsamen Judden, keine Gemein schafft mit essende, odir drinckende, mit gehnde odir steende, mit sprechende odir singende, mit kauffende odir verkaufende, mit wuchern odir suchen, mit zuforen odir abeforen, auch mit keyn- gerley Verhandelunge heimlichen odir offenbar, wyfsende odir vn- wissende, in schule gen, synagogen, tempel, huße, wonunge odir gatzen, an heylichen stat odir steden nicht eme thun odir haben, by pene vnd obgeret. Vnd welcher uwer obgenant Judden sampt odir besunder dem obgenanten Judden Jsaack Gemeinschafft thun werden, gegen die vnd den moste ich vff die abgeordnete pene vnd Buße nach frienstuls recht, so recht ist, procedireri, vnd so- lich Buße obgeschrieben, von der obgenanten mynen gnedigen lie ben Jungherrn vnd stulherrn wegen, forderungen vnd heischen, nach fryenstuls recht,, so recht ist. Gegeben vnder myn des Ge richts Jngeß in Jaren nach der Geburt vnsers Herrn dusent vier hundert Achtzig vff dinstag nach sant Vincencig tag.
Usener, Friedrich Philipp: Gerichte Westphalen, 1832 (Google data) Urkunde I.XIU. , in: Monasterium.net, URL </mom/GerichteWestphalens/b6162f9d-9beb-407f-b798-da0f50f4d010/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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