Die Frei- und heimlichen Gerichte Westphalens, Nr. Urkunde I.XXXII. , S. 263
In Gottes namen, amen. In der czyt als man czalt vnd schreib nach Cristi vnsers Herren geburt Tusend vierhundert vnd sechzig Iare in der achten Indiccien off mltwochin den dritten Tag des mondes zu latin genant Decembrls vmb eylff uwere bym mittags des dritten Zars der kronnn.-e vnsers allerhelligisten
in gode Vaters vnd Herren, Hern Pii von gotlicher versehunge des andern Babistes, da stunden in myn offinbar notarien vnd getzügen hernachbenanter geinwirtkeit die ersamen vnd wisen Her ren Herte Wyß vnd Johann Groß Johann, off die czyt bede Burgermeister der Stadt Francfurt an dem meyne gelegen in Mentzer Btschtum, off eyne vnd der bescheiden Hans Husenstam derselben Star sendebotte off die ander syten, vnd übergeben da die vorgenanien Burgermeister, von des Rads vnd Etat Franc, furt vbgenant wegen, dem egenanten Bolten eyn offen besieget- ten Brieff des Allerdurchluchtigsten Herren vnd Fürsten, Hern Friederichs von Gottlicher Ordenunge Romischen keysers, vnsers gnedigen Herren, den derselbe Hans Husenstam brengen vnd ge< den sulde dem bescheiden Jobsten Rodenbach dem principalen, der sunderlich in demselben Brieff benannt ist, als hernach fol get: Wir Friederich von Gots gnaden Römischer keyser, zu al len czyten merer des Rychs, zu Hungern, Dalmacien, Croa- tien :c. konig. Htrtzog zu Oisterich vnd zu Sreir :c., Entbieten Jobsten Rodenbach vnser gnade vnd alles gut, Sich haben die Ersamen vnser vnd des Richs lieben getruwen Burgermeister vnd Radt der Etat zu Francfurt durch iren anwalt von iren, irer Burger vnd Jnwoner wegen, von etlichen vermessen Fürladunge, erfolgunge vnd processen, so durch Wilhelmen von der Zunger, der sich nennet Frvgreff zum Vilgenftein, widder vnser gemeine königliche reformacien, vnd über das sie dir Rechtens an billi- chen stetten me vorgewesen sin, auch ir vollig abforderunge zu eren vnd zu rechte nach Lute derselben vnser Reformacien vnd ir Etat Friheit widder sie vnd vor dich ergangen sin sollen vnd du daselbest widder sie vermeintest erlanget zu haben, als beswert an vns berufst vnd geappellirt, nach Jnhalt eyns Jnstrument der selben appellacien, vns darvmb fürgebracht vnd in meynnnge solk- cher appellacien rechtlich nacbzugeen vnö vmb noitturfiig Hülffe des rechtens diemutiglich anruffen vnd pitten laissen, darvmb so heischen vnd laden wir dich ernstlich gebietende, daß du off den 4 2 fünff vnd vierczigisten dag den nechsten »ach dem Tage vnd dir disser vnser Brieff geantwort oder verkündet wirKet, derselben fünff'vnd vierczigTage wir dir fünffczehen für den ersten, fünff- tzehen für den andern vnd fünfftzehen für den driiten vnd lesten Rechttag setzen vnd benennen peremtorie, odir ob derselbe dag nit eyn gerichtzdag sin wurde, off den nechsten gerichtzdag darnach für vns odir dem, dem wir daz an vnser stad bevelhen, wo wir dairzumale im Reich sin werden, selbist oder durch dinen volmech- tigen anwalt darvmb in rechten entlich zu antworten, auch zu sehen vnd zn horen dich vmb solich din Fürnemen, uff irs an-
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walts anrnffen vnd erforderunge, in die peen vnd buß vnser ko niglichen Reformacien vnd ir stat friheiden begriffen vnd versallen zu sin, mit recht zu erkennen vnd zu ercleren odir aber redde. lich vrsach darwidder rechtlich zusagen vnd fürzubrengen, roarvmb das nit sin solle, wane du kommest vnd erschinest alßdan odir mt, nicht destomynder wirKet uff des gehorsamen teyls oder sins volmechtigen anwalts anruffen vnd erforderunge, im rechten volsa- ren vnd procediret, als sich das nach siner vrdenunge gepürt, darnach wisse dich zu richten. Geben zu Wien» am vier vnd czwentzisten dag des mvnades Septembris nach Crifti gepurde vierczehenhundert vnlZ im sechczigisten vnser reiche des Romischen im ains vnd czwenczigisten des keysertumß im neweden vnd des Hungerischen im andern Jarenn, Ad mandatum dom. Jmperato- ris Vlricus Weltzli itancell. Solichen Brieff entsing Hans Hu- senstam der Bott egenant von dem vorgenannten Burgermeistern vnd gelobte mir nachbenant offinbar Notarken in guten truwen an eyds statt, er wulde denselben Brieff dem obgenanten Job sten Rodenbach getrulichen zubrengen, vnd den gang darvmb den selben abent oder zum lengisten des andern morgends ansangen. Hieby sint gewest die Erbern Herren Johan Stuczel vnd Her Fridrich Schyt, Vicarien im stifft zu sant Lenhard zu Francfurt. Darnach off den Sechczehenden dag desselben monads December derselben Jare, Jndicien vnd Babistums vbgeschrieben vmb Ves- pertzyt, da stunden in geynwirtikeit als vbgeschrieben stet Hans Husenstam der Bott widdervmb kommen vnd tet Relacien sa gende vnder andern, das er den egenanten principalen Jobsten Rodenbach funden hab zu Anspach durch Frage vnd Vnderwisunge erberer Lude, vnd habe Yen nit personlich mugen ankommen, vmb das yen der dorwarter daselbß nit wult zu Anspach inlaißen, Auch so habe derselb Hans dem vorgenanten Jobsten tun sagen durch den dorwarter, er sy da eyn Botte von Francfurt vnd habe etliche Brieffe, die kommen syen von vnserm Herren dem keyser, die yem sulten, das er an das tore komme vnd die von yeme entsange vnd derselbe Jobst hab eyn andern person zu yem an die porte gesant, der habe gesaget Jobst egenant wulle nit kommen, sondern er habe yem entfolhen, soliche Brieffe zu ent sangen vnd die sache treffe yen auch mit ane, dem habe er den vorgerorten Brieff gegeben, derselbe person habe den Brieff em- phangen vnd gelesen vnd hab also dem egenanten principalen Jobsten Rodenbach den vorgenanten Brieff zubracht off vnser lie ben Frauwentag Concepcionis in der obgenanten czyt der Jare, Jndiccien, monadt vnd bastistum, vnd das alles ist geschehen zu Francfurt im Ratbuse in der schribery, daruff protestirten die
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vorgenanten Burgermeister vnd hießen mich offinbar notarium nachbenannten, yen darüber machen v„d schriben eyns oder mee vffinbar instrument. Hieby sini gewest die Erbern Herren Jo hann Stutzet vnd Her Heinrich Wintheri, bede Vicarien im Stifft zu sant Lenhart zu Froncfurt vor dick genant, die hierüber zu Getzugnisse sunderlich geheischen vnd gebeden wurden.
Vnd ich Johannes peter Hoffmanns seligen Olenslagers son von Francfurt clericus Mentzcr Bischtums von key- serlicher macht vffinbar schriber vnd notarius, diwile ich by Befelniß des egenanten vnsers gnedigen Herren des keysers Brieff hienweg zu tragen vnd der Relacien wo vnd wann er übergeben so vnd andern wie vorge schrieben steet mit den egenanten getzugen geinwertig gewest bin, gesehen vnd gehort han, das eß alles also /^8iSn.> gescheen ist vnd erludet hat, darvmb so han ich diß Vnotsr.>gernwirtige offinbar instrument darüber gemacht vnd mit myner eigen Haut geschrieben, geczeichnet vnd vn- derschrieben, zu geczugnisse aller vorgeschrieben dinge geheischen vnd gebodden, Auch han ich die vier czilchin vnd daz halbe wort, die im spacio steet, vnd in die viervnzwenczigiste czile by dem ende mit dem crutz in- geczeichnet, sie nit mit offsatz ußgelaißen, sunder mit vberlesunge gebessert, in vrkunde diß zusatzeß myner eigenen Hanlschriffr.
Usener, Friedrich Philipp: Gerichte Westphalen, 1832 (Google data) Urkunde I.XXXII. , in: Monasterium.net, URL </mom/GerichteWestphalens/bc7cbe23-1aee-4b17-96ac-a6970e7822ef/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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