Hennebergisches Urkundenbuch, Nr. 408, S. 286
Hennebergisches Urkundenbuch, Nr. 408, S. 286



Wir Karel von gots gnaden romischer chuench ze allen zelten merer des reychs vnd chnench ze Beheiin, bekennen vnd tun kunt offenlich mit disem brif allen den, di in sehen oder hoeren lesen, daz wir mit wolbedachtein muet vnd mit suenderleichem gutem rat der erwirdigen Leupolts j zu Babenperch, Albrechts zu Wirtzburch, vnd Berhtoldes zu Eystet der byschoeffe,
5. vnd der hohgeborn Rudolfs vnsers swehers, Ruprehts des eitern, vnd Ruprehts des iungern, Steffens vnd Albr[ehts] pfallentzgrafen bei Reyn, vnd hertzogen in Beyrn vnsirer lieben freun den vnd fuersten vnd der edeln Johansen vnd | Albr[ehts] purchgrafen ze Nurenberch, Johansen grafen ze Hennenberch, Vlr[ichs] vnd Johansen lantgrafen zdem Leutenberge, Heinrichs von Truhenidingen, vnd Rudols von Wertheim, der grafen, Goetfrides von Praunekke, Lud [wigs] von
lo.Hohenl[oh], Cunr[ads] vnd Fridr[ichs] von Heydekk, vnd anderer edeln herrén, di in disem lant | frit begriffen sint, vnd auch der stet Regenspurch, Nürnberg, Wirtzburch vnd Ratenburg,
. wizzenleich geboten vnd geheizzen haben mit roemischer knenkleicher mäht, daz sich alle die obgenanten byschoeffe, fuersten, grafen vnd herrén fur sich, ir diener vnd alle, die in vntertenig sein, vnd auch die stet | fur sien vnd ir gëmelBschefft zu vns verbunden haben vnd verbinden
15. sich auch getriuleichen zu vnsèrn knenchleichen gnaden in guten trewen on geuerde vnd mit ge- sworn eyden, di si darüber zden heiligen getan haben, durch fride, genaden, gemaches vnd echirmes wilen der lande, der lewt vnd | afier mennicleich. Vnd wir von vnsern Kuenchleichen gnaden vns auch hin wider zu in gerucht haben zu verbinden, vnd sullen vnd woelen an ein ander zu legen vnd beholfen sein des rehten vnd redlicher sachen mit steten trewen vnd mit
20. gít ntz �? m vleizze also verre, als vns leib vnd gut gereichen mage. | Vnd sullen auch alle di ob-
fenanten byschoeffe, fursten, grafen vnd herrén bey den eyden, di si dam eher gesworn haben, estellen vnd schikken, daz alle ir stet, rihter, ambtlewtynd dyner, di in disem lantfifiden] ge- sezzen sint, vor in selber oder wem si daz enpfelhen zu behaltnuesse disses lantfr[idens], vnd aller | artikel di da inne begriffen sint, semleich eyde swern, vnd sol diser lantfrit vnd buent-
ä5-nnezze wem von disem hewtig'en tag als diser brif geben ist vntz auf sant Mertcins tag der nue nebst kuembt, vnd von danne vber drue gantzen iar ze zelen nach ein ander. Auch haben wir vemb | raub, prnnt, mort, nom, vnréht widersagen, vnd vemb alle ander vntat, di den obgenanten byschoffen, fuersten, grafen, herrén vnd steten vnd allen den, di zu diser buentnusse gehoeren, aufgesten muegen nach ir selbes rat, vnd durch ir sunderleich bet von roemischer chuenchieicher
*°.macht geboten , vnd geheizzen, daz di obgenanten fuersten, grafen vnd herrén fuenf geben haben, vnd di obgenanten stet..yen.irn wegen auch fünf gegeben hauen, vnd Jen obman haben wir__aelb
fegeben mit der bescheidenheit, als hernach gesebriben stet. Ob dhein byschöf^ fuerst, grafe, erre, stat oder ander di zu ¡ disem lantfriden vnd buentnusse gehaern von iemant beschedigt wuerden, daz sol man an den obman bringen, der sol danne anaer sein gesellen die vber den
$5*lantfriden gesetzzt sein, besenden in virtzehen tagen oder, ©, zu einander ze кошен gen Nuern berg, vnd swa sich di danne oder ir der merer teil auf ir eide I erkennen, daz den selben di tat wider rent geschehen sei, so sullen si denne di nehsten herrén, stet vnd rihter manen on geuerde wider di selben zehelfen vnd di sullen in danne darzu helfen auf den eyde uni/, in der schade nnzgeriht wirt in aller der wiese, als in der schade selb wideruarn wer on geuerde.
40-Deuht | auch di selben vorgenanten, di vber den lantfriden gesetzzt sint, oder den inerern teil auf ir eyde, daz ez die danne vorgnant sint allein vnd on ander ir eydgenozzen hilfe niht vber- komen monten, so sullen si der nehsten herrén vnd stet zu in on geuerde nemen, als vil si duencht, daz si der selben danne bedurffent werdent, | vnd die selben sullen in auch beholfen sein als vorgeschriben stet. Auch sullen di selben vorgnanten di vber den lantfriden gesetzzt
45sint auf ir eide iegleichir der vorgnanten herrén vnd der stet ir hilfe nach inn vermugen on ge-
CLXXXIT. Aussen auf der Rückseite BB. mil rother Dinte, 44 Heilen mit Linien, überall Rand, die Schrift mitunter sehr verbtaast, oft abgekürzt und Vocale übergeschrieben , an einem breiten Pergamentstreifen ein grosses
Sieyelbruchitück.
1353 August 23. fit
iierde schikkenvnd machen nach irr gelegenheit Ez ist auch gerett, daz alle pfaffen, j geistlich lewt, ritter, kneht, burger, kauflewt, pilgrein, gebnern, iuden vnd aller mennicleich erber vn- uersprojçhejLJewl von welchen landen di sein, irr leib vnd guet in disem lantfriden, als er be- gri/Ten ist, sicher sein sullen. Wer aber, daz der selben dheiuer beschedigt vvuerde, aufwazzer| oder auf lande, an leib oder an gut, so sol der liehst berro oder stat oder ander di zu deiu 5. lantfrit vnd bucntnuezze gehoeren bei den ez geschehen ist, zu eilen mit irm verinuegen vnd sullen allez daz darzu tiion, als ob ez in selber geschehen wer, vnd muegen si ez niht veberkomen, so sol man in fnerbaz nach der | obgenanten di vber den lantfriden gesetzzt sint, oder des merern teils heizze beholfen sein als vorgeschriben stet. Wer auch, daz iemant einen oder mer, der zu disem lantfriden vnd buentnuesse gehocrt, beschedigen wolt, da/, sullen di andern, di in disemio. lantfriden vnd buentnusee sein, wie si dazwizzenvnd erkennen, auf | 'den eyde, wem vnd wen den als verre si kuennen vnd muegen. Wer auch', daz ein auflauf auf stuende zwischen den herrén vnd steten oder andern, di in dem lantfriden vnd buentnuesse sein oder noch dar ein koemen, den sol man bringen an di vorgnanten, di vber den lantfriden gesetzzt sint, vnd wes die oder ir der merer | teil ze rat werden auf ir eide, des sullen in biden teil gefolgig sein umblS. solch sache als vorgeschriben stet. Vnd wer daz widert vnd sein niht gehorsam wer, so sullen herrén vnd stet vndalle, die in dem lantfriden vnd buentnuesse sein, den andern beholfen sein zulegen in der vorgnanten weise. Wer auch daz di selben vorgnanten j di vber den lantfriden gesetzzt sint oder der merer teil vnder in deuht, daz man gesezze bedoerft, ez wer'herre oder stat, wa man sein hin beduerfen wuërde, da bei sullen denne di nehsten herrén drey vnd stetso. di kost dar leihen, der man bedarf zu werken oder ze bawen, vnd wenn daz gesezze zergat, so sullen di I selben vorgnanten, di vber den lantfriden gesetzzt sint, darnach in einem mount zc samen komen, vnd wie si alle oder ir der merer teil vnter in vf den eyt di kost anlegen iedetn herrén oder stat oder andern, di in dem gesezze gewesen sint, daz sullen si darnach in einein moiiat den herrén vnd steten, die di kost dar gel linen haben, anzrihten auf den eyt on geuerde.25. Ez ist auch gerett, wer daz iemant di in disem lantfriden vnd buentnuesse sein oder noch darein koemen beschedigt wnerden wider reht, von wem daz geschehe, der sol daz herrén vnd steten vnd andern, di in disem lantfriden vnd buentnuesse sein kunt machen vnd verbot|scheiften mit seinem brifoder mit im selber. Vnd wenne si dez also geinnert werden, zu wem dann der selben dheiuer der den schaden getan hat kuembt, der sol auf den ayt gebunden sain, den selben zeso. halten vnd ze haben mit solchem ernst, als ob im selb der schade geschehen wer on geuerde, vnd sol doran kein ge|lait fuertragen. Wer auch den, di in disem lantfrit vnd puentnuezze sein, dheinen schaden tuet mit raub, diebstal oder mit andern sachen, wer. die oder der dheinen be hauset oder heymet mit wizzen der ist in den schulden als der selbschol. Wer auch daz iemant mit dem rehten verderbt wuerde, weit iemant darumb veint sein der sol in den selben schulden 35. sein als der, der mit dem rehten verderbt ist. Vnd wer einen schedlichen man, wa man den waizz, aufheldet oder angreifet, der ist daruemb niemant niht.es schuldig noch gebunden. Wer auch, daz der aufleuf oder | stezze vemb solch sache als vorgeschriben stet oner denn einer wnerden, so sol man den vorgnanten, die veber den lantfriden gesetzzt sint, daruemb zu spre chen vnd wes die oder der merer teil vnter in auf den eyt veberein komen waz aller notturftigst 4a darum!) anzegreifen sei, des sol man in | volgen vnd gehorsam sein. Wer auch daz iemant, der in disem lantfriden vnd buentnuesse ist, von den sachen di dar inné geschehen dhein veintschaft wuehse der man an dem selben zu komen wolt nach der buntnuesse, so sullen demselben herrén vud stet di in disem laut ¡frit, vnd puentnuzze seint zu legen vnd beholfen sein in der vorgeschri ben weise als lang biz er der selben veintschaft gentzlich entladen wirt. Wer auch, daz <li von 45. newen dingen in den selben lantfrit vnd puentnuezze komen, dhein stozz angieng, den sol man heholfen sein | auf den eyt gleicher weise als andern di itzunt in dem lantfrit vnd puntnusse sein. Wir wollen auch, daz di vorgnanten di vber den lantfrit gesetzzt sein alle iar zu einander komen sullen an dem nehsten stintag nach ieglicher goltuasten gen Nuernberg. Wer auch | daz iemant er sei fürst, graf, herre, ritter, kneht oder burger raysen wolt durch sein nottuerft, der sol 45. auzzcrhalb seiner herscheft allen den di in disem lantfrit begriffen sint keinen schaden tun on
Seuerde. Wuerd aber darüber iemant beschedigt, der mag ez clagen dem lantfrit | vnd der hat aruber ze rihten auzgenomen vnser vnd dez reychs vnd auch des lantfridens raysen da mag man wol zeitleich kost iiuie nemen. Ez sol auch niemant futern noch mit bet noch mit nemen.
113 1353 August 23.
Wer aber daz tet vnd futert, darumb sol man rihten mit dem lantfrit. Ez sol | auch niemant den andern in disem lantfrfrTnTT puentnuesse pfenden noch aufhalten vmb dheinerlay schulde wi di genant ist, ez sei damit-, daz der selbe den man angreifet, daruiub selber gelobt vnd geheizzen hab. Ez sol auch kein schedlfcer. .man niendert gelait haben vnd \va man Ben | nimbt doran sol
5. man wider niemant tun noch getan haben. Vnd svver in auch hauset oder hofet wizzenclich oder verliehen hin hilfet, der sol in dem selben rehten sein. Vnd man mag einen schedlichen mau in allen gerihten, vesten vnd steten verbieten auf reht, vnd von dem oder den sol man | rehtes helfen vnuerzogenlich. Wer auch disen lantfrit niht gesworn hat oder swern wolt, ez sein herrén, ritter, kneht vnd stet, di in dem lantfrit vnd puentnusse sint gesezzen, den sol detJautfrk^iiiht
lö.beholfen sein¡ Wer aber daz di selben wider den lantfrit teten, so sol man zu in rihten] nach" des lantfridez recht. Ez sol auch diser lantfrit reichen als verre als der herrén lant vnd gebiet gende, di in disem lantfrit vnd buntnusse sein in Beyrn vnd in Franchen. Auch sullen di aylif di vber den lantfrit gesetzzt sint swern zdeh heiligen, gemain rihter zu sein | dem arm vnd d*em reichen on allez geiierde. Wer auch, daz der obman abging, als offt daz geschehe, so sullen
15. wir oder der oder die den wir ez dann enpholhèn haben oder enpfelhen, einen andern setzzen, der sich allez des verbinde des sich der verbunden hat, der da abgegangen | ist. Geleicher weise sullen auch di vorgnanten herrén vnd stet tvn von den di si auch dar gesetzzt haben. Auch mag der merer teil vnter den aylifen wol rihten, ob di andern niht komen monten oder wolten. Auch sullen di vorgenanten herrén vnd stet, di in disem lantfrit vnd buentnuesse sein | oder noch
20. darein komen iegîeicher besuuder vus oder vnserm pfleger auf der purch ze Nürnberg ir brif geben, daz si disin lantfrit vnd bventnuesse stet halten in aller der weise, als er an disem brif von wort ze wort begriffen ist. Auch wollen wir, daz alle ritter, kneht vnd stet, di | vntz vf dise zeit den obgenanten lantfrit vnd buentnuesse niht gelobt vnd gesworn haben vor den obge- nanten byschoeffen, fuersten, grafen vnd herrén iegîeicher vor seinem herrén oder wem si daz
25. enpfelhen swern sullen zu behaltnusse aller puende vnd artikel di in dem lantfriden begriffen sint. Vnd daz sol geschehen | von dem tag als diser brif geben ist in wendig einem monat. Wer aber, daz wir inwendig den obgenanten zeiten des lauti'iits stuerben, dennoch sol der selb lant frit alle di obgenant zeit in seinen kreften" heTeiben in allen puèntnuzzen, gelubden vnd eyden, di darüber geschehen \ sein, ez wer dann, daz nach vnserm tode ein romischer chuench oder
SO. leiht mer denn einer derwelt oder erkorn wuerden in solcher schiht sol der lantfrit ze hant ab sein, wann solchen besorgung enpfelhen wir vnsern nach komen solchen künftigen romischen kuengen, daz si des reychs | ere vnd aller irr getrewer vntertanen fride vnd gemache mit kuench- leicher fursihticheit gnedicleich betrahten. Auch mainen vnd wollen wir, daz disen lantfrit der newr zu gemeinem nutzz erdenkt ist, den vorgnanten herrén vnd steten keinen schaden bringen
35.sol, und gentzlich vnschedlich sein | an irn herscheften, gerihten, freyheiten, rehten vnd guten gewonheiten geystlich vnd auch wertlich.
Vnd des ze vrkuende geben wir disen brif versigelten mit vnserm chuencleichem insigel. Der geben ist ze Nvrnberg do mau zalt von Cristus geburt druezenhundert iar darnach | in dem drew vnd fuenftzigstem iar an sant Bartholomeus abent dez heyligen zweifboten | vnserr reych
40. des romischen in dem ahten, vnd des behemischeu in dem sybenden.
Hennebergisches Urkundenbuch, ed. Schöppach, 1842 (Google data) 408, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/Henneberg/1e96bb3c-7f29-434f-a982-fd3c34d48a1e/charter>, accessed 2025-04-14+02:00
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