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Charter: Mont/Plattner: Das Hochstift Chur und der Staat, 1860 (Google data) 9
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Das Hochstift Chur und der Staat. Geschichtliche Darstellung ihrer wechselseitigen Rechtsverhältnisse von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Nr. 9, S. 98
 

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Das Hochstift Chur und der Staat. Geschichtliche Darstellung ihrer wechselseitigen Rechtsverhältnisse von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Nr. 9, S. 98

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    5lro. 9.

    14U6, 6. Ianuaril.

    Bundsbrief zwischen dem Gottshaus-Bund und Obern-

    Bund.

    Wir Hartman vou Gotteß gnaden Bischoff zue Chur für vns vnd alle vnser nachkommenden, vnd wir das Capitell zue Chur, vnd wir der Aman der Räth vnd die bürger allgemeiniglich, der statt

    zue Chur, vnd wir die Dienst manen vnd Edelleüth deßselbigen Gottßhauß zue Chur, vnd wir die leüth alle vnd Ieckliche der Thäller in Brägell, im Engadin, oberhalb den stein, in auers, in Tümlätschg vnd zu bergün, vnd gemeinlich all ander leüth vnd vndersessen, die zue dem obgenanten Gottßhauß gehöret, für vnser nachkommenden vnd Erben ainß theilß, und wir Peter von Gotteßgnaden Abbt vnd daß Capitell zu Tisentiß, Aman vnd Gemeind deß Gottßhauß, Al brecht von Sar Freyherr zu Misoz vnd zu bellentz für mich vnd mein Bruder vnd für Casparn meins Bruder Sohn, vnd für all die vnß le. vnd wir die Dienstmanen vnd Edelleüth, vnd wir der Vogt vnd die bürger alle zu Illantz, vnd wir die leüth auch alle vnd Iegkliche der thäller in Lungnetz, in Falß, in der gruob, zuFlimß, im Rein wald, in schambß vnd gemeinlich all ander leüth vnd vndersessen, die zue vnserem Theill vnd Pundt gehörend, den man neimbt den obern Theill vnd Pundt für vnß vnd all vnser nachkommen vnd Erben, deß andern Theills bekhenen vnd thueu khundt mit disem Brieff mänig- klichen vnd vergechint offentlich, daß wir all ainmüetenklich vnd ge meinlich durch frid vnd schirm vnd gemeines nutzens willen deß landeß einen gueten gethreüwen vngeuarlichen Ewigen Pundt zusammen ge lobt vnd zue Gott vnd den heiligen mit geerten Worten vnd auff- gebotten fingern geschworen hand zu halten für vnß vnd all vnser Erben vnd nachkommen, also daß einander in vnser beyder theilen gebieten vnd gerichten vnd auch in den Creisen alß die nachbenambt ist, helffen rachen und beständig sollend sein mit allem vnserem leib vnd guet stätt, vestinen vnd geschlossen land vnd leüth wider mcinig- klichem vnd sollent einander schinnen vnd halten vnd ainander lassen zuegahn vnd Khauff geben Kost vnd ander Khauffmanschafft vnd sol lent ainander beholffen sein die Strassen in vnser beyder Theil ge bieten zu sichern vnd zue schirmen daß Khauffleüth vnd ander Ehr bar leüth da sicher mögen gewandten mit gueten treüwen ohn alle gefärd, wan aber die Edlen Herren Ulrich brun freyherrn zu Ratzinß vnd sein Sohn vnd Ihro leüth zue disen Zeiten sich nit vermeint noch bedacht haten, in disen Pundt zu kommen vnd auch nit in disen Pundt gehörend, do haben wir berat vnd vest selber vorbehalten, wer daß die jetzt bemelten Herrn von Razinß vnd die Ihren in disen Pundt zue vest. wollten kommen vnd den schweren vnd halten mit allen den Dingen vnd rechten alß diser Pundtbrief wiset vnd seit vnd

    wir geschworen hand, so sollend wir auch mit denselben Geding vnd rächt empfachen in disen Pundt ohn all gefärd, wir sollend aber nie- and anderß wer von obermelte Herren von Razinß vnd die Ihren in disen Pnndt empfachen. in vnser beyder theil gemeinlich guet wissen vnd willen ohn all gefärd; wir beid teil haben in diser Pündtnuß außgenommen vnsern heiligen Vatter den Pabst vnd vnseren gnädig- sten Herrn den Römischen König vnd das heilig römisch Reich, so haben wir Bischoff Hartmann vnd vnser Gottßhauß außgenommen — die Pündtnuß so wir haben mit der Herrschafft von österreich vnd die Pundt enendt den Bergen vnd waß vnser Ehr und eide angeth vnd vor diser Pündtunß ist beschehen; vnd wir Bischoff Hartmann besonder habent hinein ausgenommen die Pündtnuß so, wir haben mit vnseren lieben ochim Graff von Frydenrichen von toggenburg vyd mit vnserem lieben Vetter Graff Willhelm von Monntfort Herr zue Bre- gentz, so haben wir der ober theil in diser Bündtnuß außgenommen die Pündt so wir habend mit dem Wohlgebohrenen Herren von Ra- zünß dem Herren vnd Ihren leüthen Graff Rodolffen von Werden- berg vnd den seinen mit den von Vry, Schwiz von Vnderwalden vnd von Glaruß vnd waß vnser Eyd vnd Ehr angeth vnd vor diser Pündtnuß beschehen ist ohn all gefärd. Darnach ist beräth vnd be dinget worden nämblich daß wir all bei vnseren Eiden so wir hier- umb geschworen hand biß nachgeschriben Geding Stück vnd Artickhel sollen halten, vnd darwider durch niemands willen thuen sollend mit gneten Treüen ohn all gefärd. — Deß Ersten ist beredt, were daß wir Bischoff Hartman oder vnser nachkommen Bischoff zue Chur zue spruch oder Vordernng hätend oder gewunnet zn dem obbemelten Herrn dem Abbt zu Disentiß seinen nachkommenden vnd Gottßhauß zue Disentiß oder zue deme der zue demselben Gottßhauß zue Disen- tiß gehört oder zue vnserm obbenandten Ochim Albrecht von Saz seinem Brüdern und brüder Sohn Ihrigen Erben vnd den Ihren oder zue keinem anderen, er sey Herr Edel oder Vnedel, Arm oder reich der zue ihnen vnd dem oberntheil gehört oder bißher zue Ihnen hat gehört, gemeinlich oder besonder, oder ob wir jetzt bemelten Abbt Peter oder vnser nachkomenden Abbt zue Disentiß, Albrecht von Sax seinem Brüdern vnd Brüder Sohn oder kein ander Herr der zue un- sern oberutheil gehört oder bißher zue vnß gehört hat, vnser Erben vnd nachkommen, auch gemeinlich oder besonders zuesvruch gewinnen,

    oder hatend zue den vorgenanten vnserm Herrn Bischoff seinen nach kommen vnd die zue dem Gottßhauß zne Chur gehörent arm vnd reich daß sollen wir für vnsern gemeinen Pimdt bringen vngefärlich, die sollen vnuerzogenlich zwischen! vnß ein Freündschafft vnd richtung zwischen!: vnß werben, vnd suechen, möchten sie die mit vnser beyder- theil willen vnd willen nit finden, oder daß der Pundt saumig wäre, die nun, vnd richtung zue suchen, so sollend wir beydtheil, die dan mißhellig sind, bey vnsern Eiden, so wir zu disem Pundt geschworen hand, wan aintweder theil oder beyd theil deß sorderen, zwey, drey oder vier vngefährlich Ehrbar schulman dazue setzen, Iedweder von seinem theil die in disem theil gehörend, vnd sollend beydtheil einen gemeinen Ehrbaren man erwöllen; möchten wir aber vnß deß Ge meinen nit vereinen, haben dan wir Bischof Hartman oder vnser nachkommen zue Ihnen zue sprechen oder zue Ihren nachkommen vnd Erben oder zue denen, die zue Ihr Theil gehörend, so sollen wir von Ihrem Theil einen gemeinen Man nämen, welchen wir wollend, dan send wissend vnd darzue halten, daß er sich deß annäm vnd gemein man werde, vnd der gemein man soll bey seinem Eide beydentheilen Tag geben gen Illantz, alß dick eß zue schulden kombt inneret dem nächsten Monath nach vnser forderung; haten aber wir Abbt Peter, Albrecht von Saz vnser nachkommen vnd Erben, vnd welche zue vnserem obernanten Theil vnd Pundt gehörend, alß wir oben be- nambt sind, zu vnserem verdachten Herrn Bischoff Hartman oder sei nen nachkommen wir zu sprechen, so sollen wir von dem Gottßhauß zue Chur einen gemeinen Man nemmen, wellich wir wollent vnd sond sie auch wissen vnd darzue halten, daß er sich deß annem vnd ge mein man werde, vnd soll aber derselbig gemein man bey seinem Eyde beyden Theilen, Tag geben gen Chur alß dick eß zue schulden kombt Inneret dem nächsten Monath nach vnserer forderung vnd für den gahn, Haten wir aber Abbt Peter, Allbrecht von Sax vnser nachkommen vnd Erben vnd für den gemeinen und für die Schulleüth, sollen wir beydtheil vnsere Forderung vnd zuespruch bringen. Die sond nach beyder theilen Fürlegung und nach Kundtschafft so für sie würt bracht mit leüthen vnd mit brieffen nach red vnd widderred ein recht sprechen auf Ihr Eyd vnuerzogenlich so daß mit dem rechten erst gesein mag bey den Eyden so sie disem Pundt hand geschworen mit gueten treüwen ohn all gefärd, vnd sollent wir beydtheil halten,

    volführen vnd außrichten bey vnseren geschwornen Eyden waß da er kannt vnd gesprochen wird zue dem rechte von den Schulleüthen vnd dem gemeinen oder von dem mehren theil unter Ihnen ohn all ge- fard. Gieng auch der gemein oder der Schulleüthen kein ab von todteß wegen oder daß Ihro keiner von hafter sah oder noth wegen dazue nicht möcht kommen, so sollen wir Ie für einen abgangnen einen andern als schicklichen ernennen vnd setzen an des abgangen stat In nerei dem nächsten Monat nach deß Klägerß forderung ohne all ge färd in der Witz alß vorgeschriben stath, Wer auch ob wir die zue dem Gottßhauß zue Chur gehörend oder Wir' die zue dem oberen theil gehörend, wir sigend auch Edel oder vn Edel, arm oder reich niemanß außgenommen zuespruch vnd Vorderung helen oder gewün- nen zu dem obbemelten vnseren Herren Bischoff, vnserem Herrn dem Abbt zue Diseutiß, vnsern Herrn Albrecht von Sar seiner Brüder vnd brüder vnd brüder Söhnen Ihren nachkommen vnd Erben odn zue keines anderen Herrn der zue diesem Pundt oder zu dem oberen theil gehört, oder bißher hat dazue gehört gemeinlich oder besonder oder sie zue vnß, vnsern nachkommen vnd Erben, daß soll zue gleicher Wiß allso anßgericht werden auf einen gemeinen vnd schulleüth alß hie ob von den Herren ist geschribeu ohn all gefärd, Were aber öaß wir die andern die in disen gemeinen Pundt gehören oder vnser Erben, außgenommen die obbenannten Herren Ihr nachkommen vnd Ihr Erben zuespruch vnd forderung zn einander häten oder gewün- neu wan oder wie dick daß beschicht, so soll alwegen der Kläger oder sein gewisser bott dem sächer zue dem er zue klagen hat nachfaren in das gericht do er hin gehört, vnd soll dort daß recht von Ihm nämen, vnd soll alwegen der Richter die geschwornen vnd genannten doselbst dem Kläger ein gemeiulich recht schaffen vnd gestatten ohn alleß ver- ziechen, ohn all gefärd, wie die zu dem Gottßhauß zue Chur gehö ren, sollend in vnsern gerichten, niemand von dem Obertheil ver bieten, noch verhefften, vnd wir die zue dem Oberntheil, sollend auch in vnsern gerichten niemand verbiethen noch verhefften, die zue dem Gottßhauß zue Chur gehörend, behalten der Statt zue Chur vnd der Statt zue Illantz Ihre Recht also daß der warer statt bürger ein ander mögend verbieten, vnd die Statt zue Chur soll Ihre Recht halten gen dem Gottßhauß zue Chur, vnd die Statt zue Illantz soll Ihro recht halten gen dem obertheil. Wolt aber Iemandt der in

    diesem Pundt sich deß rechten nicht lassen benügen old dem rechten nit gehorsam sein, old wolt Iemand anders, der zue disem vnserm Pundt nit gehört, vnß, die in disem Pundt gehören, widerrechtß an- greiffen, oder schädigen, oder sich deß rechten von vnß nit volt lassen benügen, old zue dem rechten nit kommen, nach dem rechten nit lassen benügen, old dem rechten nit gehorsam sein, old wolt Iemand anderß, so sollen wir mit Manen dem theil der in vnsern Pundt gehört, vud dem rechten gehorsam ist vnd sein will, beholffen sein, in disem nachgeschribenen Marckchen, wider Mänigklich, Niemand außgenommen, vnser Theil hab den recht oder vnrecht, ohn all gefärd; vnd diß sind die Marckchen, das ist von dem Septmanberg, Iulienberg vnd älbelu- berg, herwerth gegen vnß, vnd von deß Gottßhauß Vesti afferumt ob dem grünen hag, herauf vnß zue den bergen, schamutten, lugg- mann agreina, den Vogel vnd den orßen, auch herwerth gegen vnß vnd allenthalben innert den Marckchen, vnd Kreissen ohn all ge- färd;» wir sollend auch einen Iecklichen der in disen obgenambten Marckchen vnd Kreissen gesessen ist oder wohnhafft, wissen daß er dem rechten, alß vorgeschriben ist, gehorsam sey, er sei reich oder arm. Wir obbenannte beydtheil sollend auch durch vnsere stätt, täller, län- der, gericht vnd gebiet, aufeinander in vnfreundtschafft, vnd auf scha den, nieman überall ziehen lassen vnd einander nit lassen schädigen, noch anlossen greiffen, durch Niemandtß willen, nach all vnser Ver mögend, ohn all gefärd; würde aber darüber Iemandt angreiffen, in wederßtheil, gebiet oder gericht, der angreiff getreibeu oder geführt würde, das sollend wir den angreiff, eß sey leib oder guet vnser vermögen aufhalten, auffrecht ohn all gefärd; wurden auch wir ob- bemeldte beidtheil gemeinlich oder kein, herr, statt oder gericht beson der deß andern theils auch gemeinlich oder besunder hilff bedarffen, welcher herr, Statt, Thall oder gericht, den von deß andern theilß herren, Stätt, thäll oder gericht, auch gemeinlich oder besonder, würd angerüeffen oder genant vme hilff, sollend wir allwegen bey vnsern vorgeschribenen Eyden in den obgenambten Markchen und Kreissen allenthalben einander vnuerzogenlich zue hilffe zue ziehen nach aller vnser vermögent, wider mänigklichen, niemand außgenommen, wo vnd wen oder wie dickch jetweder Theill nothdürfftig ist, vnd den andern Theill darumb manet, an all wider red, vnd gefärd, vnd wen wir bischoff hartman vnser nachkommen, vnd die zu vnserm Gottßhauß

    il

    zue Chur gehören von Ihr manung wegen, über Rein gegen Ihren Theil, werdend züechen, so sollend sie mnbnenhalb dem Rein der durch Tumblgescha. herab rünt allenthalben vnd in schambß vnd im Rein wald allenthalben kost geben vnd Ihre köstung erbarlich vnd beschei- dentlich halten ohn all gefärd; wenn aber wir Abbt Peter, oder vnser nachkommen, Albrecht von Sar, meine brüder, vnd brüder Sohn vnd die vnsern, vnd wir, die zue dem obern theil vnd Pundt gehörend von Ihro Manung wegen, über Nein gegen dem Gottßhauß zue Chur theil wurdend ziehen, daß ist auch zue merkchen über den Rein der durch tiimblaschg rünt, so sind sie vnß enhalb Rein allenthalben kost geben vnd in Ihren kosten erbarlich vnd bescheidenlich halten ohn all gefärd, hierin ist außgenommen, daß wir die zue dem Gottßhauß zue Chur gehörend, vnd außerhalb diser vorbenannten kreisen vnd Mark- chen oder enet den Bergen dem Septman, deni Iulien, dem älbelen sind gesessen oder wonhafft von deß obern theilß manung wegen nw nenhin sind schuldig oder verbunden zue ziechen vnd Hand sie ai«ch nit gewalt zue manen zue ziehen, zue gleicher weiß sind wir, die zue dem obern theil gehörend nit gebunden nienen hin zue ziechen von der vorbenanten Gottßhaußleuthen zue Chur manung wegen, die da gesessen sind enent vorbenannten bergen und außerhalb den vorge- schribenen Kreisen, vnd hand sie auch nit gewalt, vnß zue manen nienenhin zu ziechen, wir vnd sie thüen eß dan gern. Wir sollen! aber biß Pündtnuß gegen einandern halten in vnserß Iedwedertz theilß gebieten vnd gerichten einander beholfen sein, schirmen und halten als vorgesckriben stäth ohn all gefärd; würde sich auch füegen, da Gott vor sey, das wir die in disen Pundt gehörend keinß müss- hellig oder stössig wurde, oder ob eintweder theil dichte, das wir einer andern hilf oder rath bederffen, oder Stutz old nothdnrft, we gen deß Pundtß vnd deß landeß zuesammen bedurften zue kommen wurdeud den wir bischoff hartman vnser nachkommen, und die zue vnserm Gottßhauß zue Chur gehörent von dem obern theil darumb gebäten oder gemant, so sollen wie vnser Erbar bothschaft vnd rath zue Ihnen gen Illanz schikchen, werden aber wir» die zue dem obern theil gehörent darumb gebeten vnd gemant von vnserm herren bischoff, seinen nachkommen ond Gottßhauß zue Chur, so sollend wir vnser erbar bothschaft und rath zue Ihnen gen Chur schikchen vnd sollend allwegen zue rath werden, wie wir die Sachen die vnß anliegend

    außrichteu sollend nach dem besten, ohn all gefärd. Wir haben auch allgemeinlich, vnd vnser Iegklicher besonder bey vnsern geschwornen Eyden beräth vnd bedinget, daß wir alle die in disen vnsern Pundt gehörendt einen Iekchlichern Herrn geistlich vnd weltlich leüth Edel vnd vn Edel, Arm vnd reich vnd mänigklichen sollend lassen bleiben bey den seinen, bey allen Ihren leüthen, güeterii, gerichten, diensten, allen Ihren rechten, nutzen, ziussen vnd guet gewonheiten alß vor- malß, wie das mit recht vnd mit gueter gewonheit ist herkommen ohn all gefärd. Wir bischoff hartman haben auch vnß, vnsern nach- kommen vnd vnser pfaffheit in diesen Pundt behalten, vnser geistlich gericht vnd all vnser geistliche recht, vnd guet gewonheiten alß vor- malß also daß wir, vnser nachkommen vnd pfaffheit, auch dabei sond bleiben ohn all gefärd, eß soll auch ein bey dem andern nmb weltliche fachen auf geistliche gericht nit laden, wurde aber ein ley von eineß andern leyen klage wegen auf geistliches; gericht geladt, umb weltlich vnd leysch sachen, die soll der geistlich richter wiederumb hin schikchen für Ihren weltlichen Richter, da sie hingehören, vnd der ley der da ladet soll dem geladen sein schaden ablegen vngefährlich, käme es auch zue schulden, da Gott vor sey, daß wir die in diesen Pundt gehö rend dheinß misshellig oder stössing wurde oder vnter vnß einen todt- schlag beschäche, so sond die fachen außgericht werden nach dem rechten, nach Iekchlichenß gerichtß sitten vnd gewonheit vnd auch nach alß hie- vor in disem Pundt bereth ist vnd foll diser Pundt darumb nit ab- gahn nach abgelassen werden, vnd soll auch allwegen ewiglich vest vnd statt bleiben, wir sollend auch Immer ewiglich die an den zwelfier Iahr vngefährlich disen Pundt ernüweru, und welicher Man oder knecht zue vnß gehört, vnd zu seinen Tagen ist kommen, vnd disen Pundt nit hat geschworen, den sollent wir darzue halten vnd wisen daß er dan disen Pundt schweren zue halten vngefahrlich, und hier- umb mag jetweder theil auch manen, diß alleß also zu volführen, alß dikch eß zue schulden kombt ohn all gefärd, vnd wir das Capitell gemeinlich zue Chur, vnd wir das Capitell gemeinlich zue Disentyß haben auch hierin, namlich bedinget, vnd außgenommen, daß wir durch meinenstwillen sollent weder reisen noch sollend haben, noch Botschaft schicken zue fachen die Krieg antreffend vnd sollend weder helfen noch rathen, zue fachen die Krieg vnd misshellung anrüerent vnd Pfaffen nit ziemlich sind, waß wir aber ze früntschafft helffen

    vnd rathen kondend vnd mögend, das sollent vnd wollen NM gern thuen, vnd sollent dem Pundt treüw vnd Warheit halten, bey dem Eydt, so wir dem Capitell geschworen hand, ohn all gefärd, wir sollent auch disen Pundt mit auffgebottenen Fingern vnd Eyden mit schweren vnd sollent doch in dem land sein alß vorgeschriben ist, vnd bey disen tadingen sollend wir dem Pundt gemeinlich sy vnd Ihr nachkommen lassen bleiben, ohn all gefärd; Wer auch daß ein bischosf zue Chur abgienge, oder daß ein Abbt zue Disentyß abgienge, wie dikch daß zue schuld kombt, so sollen wir alle die in disen Pundt gehören vnser nachkommen und Erben, das Capitell zue Chur in dhei» Wiß snmen nach Ihren einen Bischoff zue nemmen, vnd auch daß Capitell zue Disentyß in dhein Wiß sumeu noch Ihren einen Abbt zue nemen vnd sollent, vnd sollent eintweder Capitell noch eintwedcr theil den andern herin bekümbern noch beschwären, vnd sollent mi> deß nit annemen, ohn all gefärd, vnd als dikch eß zue schulden koM, daß ein neuer bischoff zue Chur gesetzt oder erwölt wird, old ein neüwer abbt gesetzt oder erwölt würt so sollend daß Gottßhauß ei» Bischoff nnd daß Gottßhauß zue Diseutyß einen abbt nit schweren noch hulden, sie schweren dan auch disen Pundt zue halten in aller Weiß als die brieff weißt vnd sait, ohn all gefärd. Eß ist auch be reih, daß wir die in diesen Pundt gehörend, diß vorgeschrieben sa chen, geding vnd artikhel, mögend besseren, baß erlautren vnd darzne setzen, waß den vnß beydtheil gemeinlich dunkt daß darzne nothürftig sey vnd besser gethan sey dan vermitten ohn all gefärd, vnd daß diser Pundt mit allen vorgeschriben sachen, stncken vnd artikheln von vnh beyden theilen allen vnsern nachkommen vnd Erben, Ietzt vnd hier- nach in künftigen Zeiten, Immer vnd ewigklich war, fäst vnd stätt bleibt vnd behalten werd, so haben wir all vnd Iegtlicher besunder geschworen gelerd Eyd zue Gott vnd zue heiligen diß alleß zue hal- ten, anßrichteu und zn volführen in der Wiß alß vorgeschriben ist, ohn all gefärd. Daß zue Vrkhund vnd warheit vnd ganze vesteu sicherheit so haben wir bischoff hartman vnser Insigel, für vnß vnd vnser nachkommen gehenckht an disen Brieff vnd für vnser Gottßhauß zue Chur, vnd haben wir vnd gemein Gottßhauß darzue erbetten vnser Capitell zue Chur daß sie deß Capitelß Iustgel zu dem vusem hand gehenckht an disen brieff darunder. Wir die dienstleüth vnd Edelleüth deß Gottßhauß zue Chur vnß all vestenklich verbliuden,

    und Wir die domun Oberenthalbsteinß, Wir der thumbropst, der tägan vnd das Capitell gemeinlich zue Chur vorgehend auch, daß diser Pundt ist beschehen mit vnserem gueten Willen vnd Wissen, deß zue Nrkhund vnd auch von bett wegen vnsereß gnädigen Herren bi- schoffe^ hartmanß vnd gemeineß Gottßhauß zue Chur so haben wir vnserß Capitels Instgell gehenckht an disen brieff. Darunder Wir die dienstleüth, Wir der Aman vnd die Räth vnd die bürger allge- memlich der statt zue Chur haben vnser statt Instgel gehenckt an disen brieff. Ich Peter von Vnderwegen, Rudolff von Iufalt vnd Ital von marmelß, vorgehend auch, die wir von bett wegen der Dienstleüth deß Gottßhaus zue Ehur, vnd auch für vus selb vnsern Insigel hand gehenckht an disen bries. Darunder Wir die Dienstleüth vnd Edelleüth deß Gottßhauß zue Chur vnß all vestenklich verbunden vnd wir die domun oberen halb dem stein, haben vnser (!omun8 Insigel gehenckht an disen brieff für vnß vnd die von auerß, für die enent dem Wald vnd zue dem tüffen Castell vnd für alle die zue vnserer domun gehörend, darunder wir all alß wir Ietzt benambt sind vnß vestenklich verbunden, vnd wir deß Gottßhaußleüth in tum- bläschg haben erbetten die frommen, wisen frideriche von Iufalta Vogt zu Fürstenau, vnd hanßen reiggen, vnd wir die lüomun vnd leüth all die griffenstein gehörent haben erbetten den frommen wisen Peteru Canosten Vogt zue Griffenstein daß sie Ihro Insigel für vnß hand gehenckt an disen brieff wan wir eigen Insigel nit enhaben, darunter wir von tumbläsch vnd von Griffenstein vnß vestenklich verbunden, Ich fridrich von Iufalt vnd ich hanß reig vorgahend auch daß wir von bett wegen aller Gottßhaußleüth in tumbläschg vnd ich Peter Canöff von bett wegen aller die leüth die zue Griffenstein gehörent vnd auch für vnß seiner vnser Insigel hand angehenckht an disen brieff. Wir Peter von Gottes gnaden abbt vnd daß Capitell ge meinlich zue Disentyß haben auch vnsere Insigell, für vnß, vnser nachkommen vnd Gottßhauß zue Disentyß angehenckht an disen brieff, Wir der Aman vnd die gemeind deß Gottßhauß zue Diseutyß haben vnsers landts Insigel für vnß, vnser Erben, vnd all die zue vnß gehören gehenckt an diesen brieff. Ich Albrecht von Saz Frey: han auch mein Insigel für mich, mein Bruder vnd Caspar meines Bru ders Sohn, vnd für vnser aller Erben, vnd für all die vnsern, die in den genanten Kreisen zue vnß vnd vnser gerichteu gehörend, eß sey

    in lungnet z zue Illanz in der gruob zue Flimbß, oder anderstwo, auch angehenckht an disen brieff, darunder Wir Iohanß vnd Donat von Saz, sein bruder Caspar Ihreß bruders sohn, vnd all die Ihren, vnd die zue Ihnen gehörend alß wir obbenambt sindt, vnß vesten- klich verbunden, wo wir nit eigen Insigel haben, Vnd wir die bur- ger vnd statt zue Illantz vnd die leüth allgemeinlich in der gruob haben erbetten die frommen wisen Albrechten von Kropfenstein Vogt zue Illantz, vnd Rodolffen von Vallendanß, daß sie Ihro Sigel, vnd wir die gemeind vnd leüth gemeinlich in lungnet z vnd in Valß, vnd welich zue vnß gehören, haben erbetten die frommen wisen Hein- rigen von lumriß vnsern Vogt in lungnetz, vnd Hartwigen von üb« Castell, daß sie Ihro Instgeln für vnß vnd vnser Erben hand ge< henkht an disen brieffe, wan wir nit eigen Insigel habend; Ich Al- brecht von Cropfenstein Vogt zue Illantz, vnd ich Rodolff von V»l- lendaß vorgehend auf daß wir vnser Insigel, von bitt wegen dn burger vnd statt zue Illantz, vnd von bitt wegen der gemeind vnd leüth gemeinlich vnd in der gruob, vnd auch für vnß selb, vnd Ich heinriget von lumriß Vogt in lugnetz, vnd Hartwig von über Castell, von bitt wegen, der gemeind vnd leüth gemeinlich in Lungneß in Valß vnd die zue Ihnen gehören, vnd auch für vnß selb vnser In- sigel Hand gehenkht an disen brieff, vnd wir die freyen auf Mnntmen allgemeinlich haben vnser eigen Insigel für vnß vnd all vnser Erben gehenkht an disen brieff, vnd wir die Aman vnd die gemeinden vnd leüth allgemeinlich im Reinwald vnd in schambß, freyen vnd eigen vnd all die zue vnß gehören, wo wir gesessen sind, all wie wir ge- nambt sind in den obbenambten kreisen, habent deß landtß Insigel im Reinwald gehenkht an disen brieff für vnß vnd all vnser Erben vnd nachkommen, darwider wir von schambß, vnß besonder vestenklich verbunden, wan wir nit eigen Insigel haben. Diser Pundt ist ge- macht, vnd diser brieff ist geben zue Chur an der heilligen Drey König abent, deß Iahrß do man zelt nach Christus geburt Nierzechen- hundert vud darnach in dem Sechßten Jahr.

     
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