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Charter: Illuminierte Urkunden - Kardinalsammelindulgenzen 1418-01-15_Darmstadt
Signature: 1418-01-15_Darmstadt

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1418-01-15_Darmstadt

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1418-01-05, Konstanz
Kardinalssammelindulgenz (5 Aussteller; Erstaussteller Johannes von Ragusa) für St. Ignaz in Mainz.
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
 

Original
Current repository
Darmstadt, Hessisches Staatsarchiv, A2, Nr. 130/2





    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Universis in gelängten Minuskeln, die bauchige Intiale U stark vergrössert und mit baumartig organisierten floralen Aussparungen. Im Binnenfeld eine Blüte mit goldenen Samen im Zentrum.
    • Hauptdekor ist eine in Deckfarben gemalte Madonna dell‘Umiltà in einem Wolkenmedaillon mittig über dem Schriftspiegel. Das Medaillon wird von zwei adorierenden knienden Engeln flankiert, die lange Kerzen und (unbeschriftete Schriftbänder halten.
    • Seitlich neben dem oberen Teil des Schriftspiegels zwei Bischofsfiguren: Links unter der Initiale ein stehender Bischof in vollem Ornat und mit Stab. Sein Nimbus und der kleine, an ihm hochspringende Löwe als Attribut weisen ihn als hl. Ignatius von Antichia aus, der sein Martyrium durch einen Löwen erlitt. Rechts ein kniender Bischof, der durch das darüber angebrachte Wappen als Konrad von Dhaun, Erzbischof von Mainz identifiziert ist, der von 1419–1434 der Diözese vorstand. Er dürfte wohl auch nach 1419 die Anbringung des Buchschmucks beauftragt haben.
    • Stil und Einordnung: 
      Die tintenfarbige Initiale in recht charakteristisch hellem Braun weist formale Eigenheiten auf, die aus anderen Urkunden der in Konstanz vertretenen Kurie bekannt sind. Bei der geschwungen und verbreitert endenden Serife links und der mittige Dorn beim Balken rechts kommt auch in einem Kardinalssammelablass für die Pfarrkirche Aychach in der Passauer Diözese vor, dessen Datierung beschädigt ist: 18. Tag vor den Kalenden eines nicht mehr lesbaren Monats im Jahr 1418 (nicht wie in monasterium.net angegeben 1415). Auch die astartigen Aussparungen, die Elongata des ersten Wortes (Universis) und die Schrift stimmen überein. Dasselbe gilt für die in den Grundlinien angelegten Dekor des Binnenfeldes (nicht die später eingefügte Blüte mit goldenem Zentrum). Ob ein Ablass von 1418 April 10 für Mergentheim auch derselben Hand zuzuweisen ist, bedarf noch einer Überprüfung.
    • Die Tatsache, dass der Dargestellte und durch sein Wappen eindeutig identifizierte Mainzer Erzbischof zum Zeitpunkt der Ausstellung noch gar nicht im Amt war (sein Vorgänger Johann von Nassau-Wiesbaden-Idstein starb erst am 23. September 1419), muss Zweifel an der Gleichzeitigkeit der Malereien wecken. Auch die stark verlängerten Oberlängen der Kontextschrift der ersten Zeile, die von der Malerei überdeckt werden, zeigen, dass der Schreiber ober dem Schriftspiegel nicht mit Ausstattung rechnete.
    • Der Stil passt jedoch gut in die Zeit. Es mag wohl sein, dass die farbige Ausstattung ganz zu Beginn der Amtszeit des neuen Erzbischofs, also um 1420, anzusetzen ist. Ob man mit Konstanz als Entstehungsort der Malereien zu rechen hat, oder aber mit Mainz, also dem Rheinland, muss derzeit offen bleiben.
    • Abgesehen vom Stil ist das Stück auch historisch von eminenter Bedeutung. Es scheint aus derzeitiger Sicht der zweitälteste erhaltene illuminierte Kardinalsammelablass zu sein (vgl. 1415 März 6).
    • Martin Roland
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    Bibliography
    Places
    • Deutschland
      • Type: Region
    • HRR (Kurie)
      • Type: Region
    • Konstanz
      • Type: Ausstellungsort
    • Mainz
      • Type: Empfängerort
    • Rheinland-Pfalz
      • Type: Region
     
    Keywords
    • Illuminated Charters: Niveaus:
      • N1: historiated
      • N1: Borders
      • N1: painted
      • N1: with Additional Colours
      • N1: Coat of arms
      • N2: Initials
      • N2: Display script (with decorative character)
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