• Materielle Beschreibung: 
  Der Wappenbrief ist mit einer Deckfarbenminiatur ausgestattet, die das verliehene Vollwappen zeigt und in den mittig aus dem Textblock ausgesparten Bereich eingefügt wurde. Die erste, den Text einleitende Zeile ist stark vergrößert und kalligraphisch gestaltet. Besonders hervorgehoben sind die cadellenartige Initiale W(ir) und die ähnlich gestalteten Initialen R(üdolff), G(ottes) und K(aiser). Zusätzlich wurden die Initialen und die Majuskeln im Text mit Goldfarbe besonders akzentuiert.
  Eine breite, goldene Leiste rahmt die Miniatur. Zusätzlich ist das vor einem rosafarbenen, mit Filigranranken verzierten Grund liegende Wappen in ein ebenfalls in Gold gefasstes Oval mit Rollwerkmotiven eingeschrieben, das von vier Putti umgeben ist (Blasonierung siehe oben).
• Stil und Einordnung: 
  Formal sehr nahe - sowohl hinsichtlich der Gestaltung der Wappenminiatur als auch der Zierschrift der ersten Zeile - ist der Wappenbrief für die Gebrüder Merck von 1590 Mai 19.
  Im Tiroler Landesarchiv ist ein Vidimus der vorliegenden Urkunde von 1722 Mai 04 erhalten. Besonders die Miniatur wurde getreu kopiert, wie die Übernahme der Farbigkeit und der Motivik sowie der adaptierte Stil des 16. Jahrhunderts zeigt. Die Abschrift ist weniger reich gestaltet - das Blattgold wurde mit Pinselgold ersetzt und auf das Hervorheben der Majuskeln in Goldtinte wurde verzichtet.
• Sophie Dieberger

• Fischnaler Wappenkartei: https://wappen.tiroler-landesmuseen.at/index34a.php?wappen_id=26804
• Heinz Moser, Urkunden der Stadt Hall in Tirol. Teil 1: 1303-1600. Tiroler Geschichtsquellen 26 (Innsbruck 1989) unter Nr. 649
• Alexander Zanesco sei sehr herzlich für die Informationen und die Erlaubnis gedankt, die im Stadtarchiv Hall verwahrte Urkunde abbilden zu dürfen.

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